HAGENplant2035: Die Hagener „Jugend macht Stadt“!
Eine Stunde lang Oberbürgermeister sein und Zukunftsvisionen für die Stadt entwickeln – auf dieses Experiment ließen sich am vergangenen Donnerstag rund 60 junge Hagener im Kultopia ein. Im Rahmen des Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes (ISEK) „HAGENplant2035“ war der Zielgruppenworkshop für Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 14 bis 25 Jahren die Abschlussveranstaltung zur Bürgerbeteiligung vor Ort, der bereits fünf Stadtbezirkswerkstätten vorangegangen waren.
Nach der Begrüßung durch Reinhard Goldbach, Fachbereichsleiter für Jugend und Soziales der Stadt Hagen, und einer kleinen Einführung durch das Planungsbüro Plan-lokal wurde den Teilnehmern die Aufgabenstellung erklärt, welche sofort zu Stift und Papier griffen, um Ideen und Visionen zu notieren sowie Lösungen vorzuschlagen.
Bei der Vorstellung der Ergebnisse wurde deutlich, dass die Jugendlichen und jungen Erwachsenen gerne in Hagen leben, es aber ein ausgebautes Freizeit- und ÖPNV-Angebot geben muss, um junge Menschen in der Stadt zu halten. Ein großer Wunsch der Jugendlichen in Sachen Mobilität ist ein erweitertes Radwegenetz mit sicheren Strecken fernab von den Straßen und Bike-Sharing-Stationen. Für die Reduzierung der Luftverschmutzung eignet sich außerdem ein erhöhtes Angebot für E-Mobilität und Car-Sharing. Zudem sind mehr Busverbindungen, auch in den späten Abendstunden, gewünscht. Wenn zukünftig mehrere Diskotheken die Hagener Jugend zum Tanzen einladen, sind Nachtbusse in alle Stadtbezirke notwendig, um sie günstig und sicher nach Hause zu bringen. Außerdem wünschen sich die jungen Hagener ein erhöhtes Freizeitangebot. Hier wurden Gemeinschaftsflächen und Treffpunkte im Innen- sowie Außenraum sowie kostenfreie und attraktive Sport- und Spielplätze genannt. Eine belebte Gastronomie- und Kneipenszene ist ebenfalls wünschenswert.
Den jungen Menschen liegen auch Bildung und Ausbildung mit Perspektive in Hagen sehr am Herzen. Dies beginnt bei der kostenlosen Kita über die saubere, sanierte und digitalisierte Schule bis hin zur großen Bandbreite an Ausbildungsplätzen mit Übernahmegarantie sowie Studienplätzen an einer neuen „Hagener Präsenzuniversität“ mit ihrem vielfältigen Studienangebot. Gewünscht sind weiter ein erhöhtes Angebot an Praktika und Marketing für Berufe, die das Stadtleben prägen. Für das zukünftige gemeinschaftliche Leben wünschen sich die jungen Bürgerinnen und Bürger bezahlbaren und durchmischten Wohnraum, der allen Generationen und allen Kulturen ein Zuhause bietet.
Im Anschluss an die Präsentationen haben vereinzelte Teilnehmer mutig weitere Anregungen in der großen Diskussionsrunde geliefert und mit lautem Applaus Zustimmung erhalten. Außerdem konnten die jungen Hagener die Gelegenheit eines Fotos mit dem Oberbürgermeister nutzen und bei Pizza und Getränken weitere Gedanken vertiefen.
Stadtbaurat Thomas Grothe und Oberbürgermeister Erik O. Schulz zeigten sich begeistert von dem großen Engagement und den herausragenden Ideen und beantworten am Ende der Veranstaltung Fragen der Teilnehmer. Mit dem neuen Masterplan Verkehr, der geplanten Freizeitentwicklung am Hengsteysee sowie dem Programm „Gute Schule 2020“ konnten sie einige positive Einblicke in die Zukunftsgestaltung Hagens geben.
„Ich freue mich über Eure Vorschläge und Ideen, wie man das Gemeinschaftsgefühl in Hagen stärkt und wie wir es gemeinsam schaffen können, dass Bürger stolz auf ihre Stadt sind“, betonte Oberbürgermeister Erik O. Schulz in seinen Schlussworten und rief die Hagener Jugend auf, ihr Engagement für Hagen fortzusetzen.
Autor:Lokalkompass Hagen aus Hagen |
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