Hagen: Nach Genuss von Psycho-Pilzen Wohnung der Mutter angezündet
Von Patrica Prange: Im Vollrausch hielt er sich für „Luzifer“ und soll die Wohnung seiner Mutter in Hagen angezündet haben. Seit Dienstag steht ein 25-jähriger vor dem Hagener Landgericht. Für die Tat als solche kann er aber nicht verurteilt werden, weil er in seinem Rauschzustand nicht schuldfähig war.
Vor Gericht erklärte der Mann, der zurzeit wegen einer anderen Tat in Haft sitzt, dass er eigentlich nur gute Erfahrungen mit sogenannten „Psychopilzen“ gehabt hätte. Er konsumierte das gefährliche Rauschmittel eigenen Angaben zufolge, um „spirituelle Erlebnisse“ zu erzielen. Aber im Januar vergangenen Jahres erlebte er einen „Trip“, der es in sich hatte: Am 22. Januar übertrieb es der junge Mann mit den Psychopilzen offenbar so sehr, dass er in einen massiven Vollrausch geriet, während dem er sich für „Luzifer“ hielt. Laut Anklage setzte er spätabends unter dem Einfluss der Pilze die Wohnung seiner körperbehinderten Mutter in Brand, in der Absicht sie zu töten. Nachbarn wurden auf das Geschrei der Frau aufmerksam und retteten sie, holten die Feuerwehr.
Zeugen gegenüber soll er wenig später behauptet haben, er sei „Luzifer“ und habe seine Mutter verbrannt, um sie zu „erlösen“.
Der 25-jährige sprach vor Gericht zwar über das Geschehene, ließ aber durch seinen Verteidiger Lothar Hinz erklären, dass er an die Tat und seine Äußerungen danach keine Erinnerung mehr hätte. Er habe einen „völligen Blackout“ gehabt.
Nur noch ein Erinnerungsfetzen sei übrig geblieben: „Eine dicke Frau sagte mir noch und sie wär die Braut vom Satan. Ich glaub, die wollte mich auf die Schippe nehmen“, erzählte der Angeklagte in seiner Einlassung.
Die gefährlichen Pilze will er von einem Kumpel gehabt haben, der sie selbst angebaut und sie vermutlich mit LSD getränkt habe. Einen Namen wollte er aber nicht nennen. Nur so viel verriet er: Er habe 15 Euro für den Albtraumtrip bezahlt.
Der Prozess wird am 20. Januar fortgesetzt.
Autor:Lokalkompass Hagen aus Hagen |
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