Enervie: Vorstand und Gesamtbetriebsrat vereinbaren Interessenausgleich und Sozialplan
Enervie hat im Zuge der Restrukturierung des Unternehmens einen weiteren Meilenstein erreicht: Unternehmensleitung und Betriebsrat haben sich nach sehr intensiven Verhandlungen auf einen Interessenausgleich und einen Sozialplan geeinigt.
Damit werden nunmehr einvernehmlich die Möglichkeiten geregelt, um den noch notwendigen Stellenabbau und den Umbau der Organisation zu erreichen. Außerdem wurde Enervie kürzlich vom Restrukturierungsberater Roland Berger bestätigt, dass sich wesentliche wirtschaftliche Kennzahlen im Rahmen der Sanierung positiv entwickelt haben.
Um den notwendigen Stellenabbau so sozialverträglich wie möglich umzusetzen, hatten Arbeitgeber und Arbeitnehmervertreter im Herbst 2015 zunächst ein „Freiwilligenprogramm“ vereinbart. Es enthielt für Mitarbeiter aller Unternehmensbereiche zeitlich befristete Angebote zum Abschluss von Altersteilzeitregelungen oder auch das Angebot von Aufhebungsverträgen. Ziel dieser - beidseitig freiwilligen - Maßnahmen war es, die Anzahl betriebsbedingter Kündigungen so gering wie möglich zu halten. Für rund 390 Mitarbeiter wurden auf diesem Weg bis jetzt schon sozialverträgliche Lösungen gefunden.
Um bis 2019 die im Restrukturierungskonzept festgelegte Zielgröße von rund 815 Stellen zu erreichen, müssen für weitere rund 100 Mitarbeiter Lösungen gefunden werden. Hier gibt es z. B. die Möglichkeit, 40 neue Stellen intern zu besetzen. Neben den bisherigen Instrumenten werden unter anderem weitere Versetzungen im Rahmen der Reorganisation oder auch der Wechsel in eine Transfergesellschaft angeboten. Ziel ist es, so viele betriebsbedingte Kündigungen wie möglich zu vermeiden. Diese sind nach Abschluss der Vereinbarung nunmehr möglich.
Die Enervie-Gruppe musste insbesondere aufgrund der Verwerfungen bei der Umsetzung der Energiewende starke Umsatz- und Ergebnisrückgänge verzeichnen. Vor allem der Bereich der Stromerzeugung in konventionellen Kraftwerken ist marktbedingt erheblich negativ betroffen. Mit einem umfassenden Maßnahmenpaket will ENERVIE nun bis 2019 entscheidende Schritte für die Rückgewinnung der Wirtschaftskraft umsetzen. Ziel ist neben einer intensiven Marktorientierung unter anderem ein wieder steigendes Ergebnis, die Stärkung des Eigenkapitals und der Abbau der Verschuldung. Die Enervie-Gruppe stellt sich daher neu auf und hat ein umfangreiches Restrukturierungsprogramm aufgelegt, zu dem auch notwendige Personalanpassungen gehören.
Autor:Lokalkompass Hagen aus Hagen |
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