Alle für einen: Lebensretter wurden geehrt

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Zwei Hagener und ein Herdecker Bürger wurden jetzt für ihren vorbehaltlosen Einsatz bei der Lebensrettung eines Menschen ausgezeichnet.

Katja Menzel und Alexander Schroth aus Hagen sowie Thomas Sporkert aus
Herdecke erhielten die Belobigungsurkunde des Landes Nordrhein-Westfalen, die ihnen Regierungsvizepräsident Volker Milk jetzt im Hagener Rathaus überreichte. „Sie haben Gutes getan und wir wollen darüber reden. Denn auch, wenn sie sich bescheiden geben, selbstverständlich ist solch ein Einsatz leider nicht“, so Milk.
Die Ereignisse am 29. Oktober 2011 waren für alle Beteiligten dramatisch. Während eines Wasserballpokalspiels im Bochumer Uni-Bad bekam der Wasserballspieler Detlev Wehberg vom Hohenlimburger SV nach einem Zusammenprall mit einem Gegenspieler eine Strafzeit auferlegt. Er musste das Wasser verlassen, schwamm unter der Absperrung her und tauchte nicht mehr auf.
Alexander Schroth und Thomas Sporkert, die am Beckenrand auf ihren Einsatz im Spiel warteten, bemerkten dies und machten ihren Teamkollegen schließlich regungslos am Beckenboden aus. Beide sprangen sofort ins Wasser und zogen Detlev Wehberg heraus.
Katja Menzel, Zuschauerin und ausgebildete Krankenschwester, leistete umgehend Erste Hilfe. Vom Zeitnehmertisch eilte ein ausgebildeter Arzt hinzu, der sofort mit einer Brust-Druck-Herzmassage begann. Katja Menzel, übernahm die Mund-zu-Mund-Beatmung. Parallel hatten die Verantwortlichen den Notarzt gerufen, der innerhalb von wenigen Minuten vor Ort war.
Gemeinsam gelang es den Rettern Detlev Wehberg zu reanimieren. Sogleich wurde er ins Bochumer Bergmannsheil-Krankenhaus eingeliefert. Auf der Kardiologischen Abteilung wurde Detlev Wehberg für drei Tage ins künstliche Koma versetzt. Nachdem sich sein Zustand nach einigen Tagen gebessert hatte, konnte er das Krankenhaus wieder verlassen.
„Erinnerungen habe ich an diesen Tag keine“, erzählt Wehberg. „Aber ich denke immer daran, wieviel Glück ich hatte.“ Glück und drei geistesgegenwärtige Mannschaftskollegen. Ohne die schnelle Hilfe wäre es nicht so glimpflich ausgegangen. Wie sich später herausstellte, hatte Detlev Wehberg einen Herz-Kreislaufstillstand, der aus einer nicht erkannten Herzmuskelentzündung resultierte.
Wasserball kann der Hagener mit dieser Diagnose nicht mehr spielen. Aber der Kontakt zu den ehemaligen Teamkollegen und Lebensrettern besteht nach wie vor.
Doch wie dankt man jemand für sein Leben? „Aufwiegen kann man das natürlich nicht. Als es mir besser ging, haben wir aber erst einmal eine große Party geschmissen“, so Wehberg. Katja Menzel hat zudem einen kleinen Engel als Glücksbringer bekommen, den auch Wehbergs Frau seit diesem schicksalshaften Tag trägt.

Autor:

Melanie Giese aus Recklinghausen

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