12. Winterwerkstatt – große Erfolgsstory in der Villa Post
Text: VHS Hagen / Fotos: Björn Braun
Kunstkurse auf Akademieniveau laden ein zur Abschlusspräsentation
am Freitag
Seit Montag arbeiten 35 TeilnehmerInnen in den großen Ateliers der Villa Post. Zum zwölften Mal finden die großen Winterwerkstätten jeweils in der zweiten Winterferienwoche statt. Drei Werkstätten gibt es in diesem Jahr: Aktzeichnen mit zwei Modellen, Marmorbildhauerei sowie als neustes Angebot: eine komplett eingerichtete Radierwerkstatt.
Künstler und Künstlerinnen aus Deutschland unterrichten in den drei Ateliers. Als Teilnehmer haben sich Architekten, Pädagogen, Handwerker und Künstler, die eine professionelle Fortbildung im künstlerischen Bereich suchen, in der Villa Post eingefunden. Doch auch Laien sind begeistert von der beeindruckenden Atmosphäre, die zur kreativen Arbeit einlädt. Das Niveau hat sich in den Jahren herum gesprochen und so waren die Kurse in diesem Jahr fast umgehend aus gebucht und sogar aus Köln kommen die Kursteilnehmer nach Hagen.
Im Aktzeichensaal arbeitet man an Staffeleien und mit selbst hergestellten Farben. Farbige Pigmente gebunden mit Eitempera geben sehr viel bessere Effekte als gekaufte Farben, wissen einige, die schon öfters in der Villa Post gemalt haben. Sie kennen die Rezepte und wissen schon in welchem Verhältnis sie ihre Farben anmischen müssen, um die schönsten Effekte für ihre Bilder zu erzielen.
Zwei Modelle, stehen für die Kursteilnehmer – mal in Bewegung, mal in klassischer Position - zur Verfügung und die Kursteilnehmerinnen sind begeistert: „Dass zwei Modelle stehen, ist wirklich eine Besonderheit. Das gibt es selbst in den Akademien nur selten“, schwärmen die Teilnehmer.
Auch die Bildhauerklasse ist begeistert von dem Angebot, denn hier kann man mit italienischem Carraramarmor arbeiten oder wahlweise mit persischem Travertin. Es entstehen ca. 30 cm große Plastiken, die mit Hammer und Meißel aus dem Stein geschlagen und anschließend mit Schleifpapier poliert werden. „Dann weiß man, was Michelangelo an Kraft einsetzen musste, um seine großen Plastiken zu schaffen“, lacht eine Kursteilnehmerin, die über und über mit Marmorstaub bedeckt ist.
In der Radierwerkstatt geht es ruhiger zu, werden hier doch kleinere Formate in allen Techniken der Radierkunst erstellt. Von der klassischen Kaltnadelradierung bis zur Ätznadelradierung wird hier jedes Verfahren erlernt. Zwei Druckpressen stehen zur Verfügung und Zink- und Kupferplatten, die als Druckstöcke bearbeitet werden. Es riecht ordentlich nach Säure, Terpentin und Druckerfarbe.
Am Freitag findet traditionsgemäß um 16 Uhr die große Abschlusspräsentation statt. Wer also sehen möchte, was in dieser Woche geschaffen wurde, sollte sich diesen Termin nicht ergehen lassen. Der Eintritt für die Werkstattausstellung ist frei – alle Hagener Bürger und Bürgerinnen sind herzlich willkommen. Die Künstler und Künstlerinnen sind anwesend und die Studienleiterin Cornelia Regelsberger führt durch die Ausstellung. Sekt und Saft werden zum feierlichen Abschluss der Arbeitswoche ebenfalls gereicht.
Ein Wehrmutstropfen liegt aber doch in der Luft: im nächsten Jahr wird dieses erfolgreiche Angebot der VHS zum letzen mal stattfinden! Die Studienleiterin wird in Altersteilzeit gehen und damit wird auch dieses Erfolgskapitel zu Ende gehen. Wie so oft, hängen an bestimmten Inhalten auch bestimmte Personen, die das Programm über Jahre aufgebaut und gepflegt haben. Wer also noch einmal an den Werkstatttagen teilnehmen möchte - im nächsten Jahr werden mindestens fünf Werkstätten angeboten - der sollte sich also jetzt schon auf das neue VHS-Programm freuen und sich zügig anmelden.
Autor:Björn Braun aus Hagen |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.