VFL Eintracht Hagen verliert - Erlangen als erster Aufsteiger in die 1. Bundesliga

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Der VfL Eintracht Hagen verliert am Dienstagabend in der Ischelandhalle gegen den HC Erlangen mit 33:26. Es war mehr drin für die Hagener, viele Fehlwürfe in der ersten wie auch zweiten Halbzeit gaben den Ausschluss.
Am Anfang hielten die Hagener mit, am Ende gaben sie sich auf.
Erlangen feiert in der Ischelandhalle seinen Aufstieg in die erste Handball Bundesliga.

Während die Spieler des HC Erlangen nach dem Schlusspfiff ausgelassen auf dem Spielfeld tanzten, sich gegenseitig in Bier und Sekt duschten, und die Rückkehr in die stärkste Liga der Welt feierten, standen die meisten Spieler des Handball-Zweitligisten VfL Eintracht Hagen mit gesenktem Haupt und leerem Blick auf dem Parkett. Erneut musste sich die Mannschaft von Trainer Lars Hepp fragen, ob das Glas nun halb voll oder halb leer war. Denn: Eine Niederlage mit sieben Toren Differenz gegen die Übermannschaft der Liga, die unbedingt die Rückkehr in die Beletage unter Dach und Fach bringen wollte, ist verschmerzbar. Zudem war wie die allgemeine Leistung der Grün-Gelben, speziell in der Defensive, sicherlich ordentlich. Doch die Zahl der eklatanten Fehler, die der VfL stets produzierte, sobald er noch einmal die Chance hatte, die Begegnung eng zu gestalten, war abenteuerlich – und ist eine große Baustelle für Hepp im Hinblick auf die fünf verbleibenden Endspielen im Kampf um den Klassenerhalt. Genau wie die Barriere, die einige Spieler im Kopf mit sich herumzutragen scheinen, denn anders lässt sich die Vielzahl an ausgelassenen Großchancen bei knappen Spielständen gegen den HCE nicht erklären.

Zu Beginn versuchte der Hagener Trainer die Gäste mit einer offensiven 3:3-Deckung aus dem Konzept zu bringen. Diese Maßnahme fruchtete allerdings kaum, immer wieder tauchten die Franken frei vor David Ferne auf, der meist machtlos war – seine einzige Parade blieb ein abgewehrter Siebenmeter von Martin Stranovsky. Nach der Rückkehr zu der gewohnten 6:0-Defensive kamen die Hausherren allerdings immer besser ins Spiel, verkürzten den Rückstand mehrmals – nur um besagte Fehler einzustreuen. Exemplarisch für die Probleme der Eintracht gegen den HCE die Phase nach dem 9:11 von Marc Strohl: Die Hepp-Sieben erkämpfte den Ball, leistete sich in dem schnell vorgetragenen Gegenangriff samt einer Überzahlsituation einen Fehlpass, der in einen Konter mündete. Nach einer schnellen Mitte zeigte der VfL eine tolle Kombination, in der Strohl Jens Reinarz mit einem Pass hinter dem Rücken „blank“ spielte, doch der sonst so sichere Torjäger scheiterte an Mario Huhnstock, der den Ball schnell ins Spiel brachte, was die Erlanger zum nächsten Treffer nutzten. Somit stand es 9:13 (21.) obwohl ein 11:11 durchaus im Rahmen des Möglichen gewesen wäre. Dieser Schwächen war sich auch Aufstiegstrainer Robert Andersson bewusst, der seine Mannen in dieser Phase häufig lautstark anging, um Fehler zu korrigieren und sie zu motivieren. Dies fruchtete, der HCE verteidigte nicht nur den Vier-Tore-Vorsprung bis zum Pausenpfiff, sondern legte direkt nach dem Seitenwechsel zwei weitere Treffer nach. Mehrfache Möglichkeiten den Vorsprung zu verkürzen hatten die Gastgeber mehrfach, doch sowohl nach dem 19:25 (49.) als auch nach dem 24:29 (54.) ließen sie mehrere Ballgewinne ungenutzt, was sich gegen eine Mannschaft mit der Qualität des HCE rächt.

Erlangens Co-Trainer Stefan Mittag, der Andersson auf der Pressekonferenz vertrat, verteilte trotzdem ein Kompliment an den VfL für „eine starke Leistung. Zum Glück – oder ‚leider’ für Hagen – sind wir früh mit dem Flugzeug angereist und haben uns nochmal ausgiebig auf den Gegner vorbereitet und waren somit gewarnt, was uns hier erwartet.“ Hepp gab das Lob umgehend in Form von Glückwünschen zurück, ehe er den Blick auf die kommenden Aufgaben richtete. Gegen den VfL Bad Schwartau erwartet der Trainer in einem „Alles oder Nichts“-Spiel eine weitere Steigerung, obwohl in etliche Phasen im Spiel seiner Mannschaft zufrieden stellten. Doch gegen die direkte Konkurrenz werden gute Phasen allein nicht ausreichen. Wichtig war Hepp auch, die Bedeutung der eigenen Fans zu unterstreichen, die den VfL erneut toll unterstützten. Und es scheint, als sollte diese Unterstützung in den „Endspielen“ noch größer zu werden: Gegen den VfL Bad Schwartau haben die Hagener bereits 700 Karten mehr abgesetzt, als zu einem so frühen Zeitpunkt vor einem anderen Spiel, und auch die Nachfrage nach den Tickets gegen Hamm und Ferndorf ist hoch.

VfL: Mahncke (15 Paraden), Ferne (1 Parade); Tubic (2), Schneider (8), Rink (1), Renninger, Strohl (2), Aschenbroich, Reinarz (4/2), Kraus (1), Prokopec (6/5), Hinkelmann (1), Osebold, von Boenigk (1).

HCE: Stochl (2 Paraden), Huhnstock (9 Paraden); Theilinger (6), J. Link (6), Preiß (1), Nienhaus, Hess (1), Djozic, Rahmel (7), Stranovsky (3/2), Rivesjoe (2), N. Link (5), Thümmler (2). Text VFL Eintracht Hagen

Autor:

Kai-Uwe Hagemann aus Hagen

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