VfL Eintracht Hagen bresiegt TV Emsdetten mit 44 : 24

Jubelszenen zum Schluss
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Was für ein

Spiel....

VfL Eintracht Hagen – TV Emsdetten 44:24 (20:12)

Es scheint, als profitiere Handball-Zweitligist VfL Eintracht Hagen von dem Schwung, den der Handball in Deutschland nach dem Sieg bei der Europameisterschaft erhalten hat. Im zweiten Heimspiel im Jahr 2016 verbuchten die Grün-Gelben mit 1050 Besuchern erneut eine Rekordmarke seit der Rückkehr in die zweithöchste Spielklasse, hinzu kamen noch 77 Trainer, die an der Trainerfortbildung des Handballverbandes Westfalen teilnahmen, die von den Hagenern rund um das Spiel ausgerichtet worden ist. Und die 1127 Zuschauer sollten ihr Kommen nicht bereuen, sofern sie nicht Anhänger der Gäste aus Westfalen waren, denn die Mannschaft des pünktlich zum Spiel wiedergenesenen Trainers Lars Hepp spielte den Gegner nach allen Regeln der Kunst, verbuchte einen Rekordsieg, einen echten Befreiungsschlag im Abstiegskampf – und all dies nach zuvor sechs Niederlagen in Folge.

Gleich zu Beginn gab es eine Überraschung, mit Andre Kropp nahm einer der Schlüsselspieler des TVE, vor denen das Trainerteam des VfL vor der Partie noch eindringlich gewarnt hatte, auf der Bank Platz. Im Laufe der Partie sollte der Routinier nur einmal für wenige Minuten das Parkett betreten. Doch auch Kropp hätte sicherlich kaum verhindern können, was seinen Mannschaftskollegen wiederfuhr. Von der ersten Minute an setzte die Eintracht Ausrufezeichen, in der Offensive bestätigte Simon Ciupinski seine starke Form der Vorwoche und führte geschickt Regie. Vor allem Mannschaftskapitän Jens Reinarz kam so immer wieder zu guten Torgelegenheiten, die er bis auf eine Ausnahme allesamt nutzte. Der brandgefährliche Linksaußen war es auch, der das Highlight in einem ersten Abschnitt mit einer Vielzahl an Höhepunkten setzte, als er mit ablaufender Spielzeit einen Wurf von der Mittellinie absetzte, der irgendwie den Weg ins Netz fand. Die zahlreichen mitgereisten Emsdettener Fans hofften im zweiten Abschnitt vergeblich auf eine Kehrtwende – im Gegenteil, es kam sogar noch schlimmer. Die Hagener spielten konzentriert weiter und brannten förmlich darauf, den komfortablen Vorsprung unnachgiebig auszubauen. Der Schlüssel zum Erfolg war aber trotz des abenteuerlichen Offensivspektakels die knüppelharte, von Pavel Prokopec angeführte Abwehr, die dem Gegner früh die Lust am Spiel nahm. Hinter dieser regelrechten Wand stand zudem noch ein spektakulär auftrumpfender Tobias Mahncke, der im ersten Abschnitt sagenhafte 14 Bälle entschärfte, zu denen im zweiten Abschnitt noch sieben weitere kamen. Damit stach er seinen mit zunehmender Spieldauer immer entnervter wirkenden Gegenüber Nils Babin, der als einer der besten Torhüter der Liga gilt, deutlich aus. Allerdings hatte Mahncke in Halbzeit zwei auch deutlich weniger zu tun, da sich die Gäste mit zunehmendem Ausmaß des Debakels sichtbar aufgaben und munter durchwechselten.

„Wir haben heute gesehen, was möglich ist, wenn wir alle gemeinsam hart für ein Ziel arbeiten“, resümierte Hepp, der ergänzte, dass es am Dienstag noch eine „extrem fruchtbare“ interne Aussprache gab. In ein ähnliches Horn bliesen die Akteure des VfL, die sich nach Schlusspfiff beim Fantalk noch den Fragen der Fans stellten. Reinarz unterstrich, dass die Aussprache dabei geholfen hat, dass die Mannschaft wieder enger zusammenrückte. Außerdem betonte er, dass die Abwehrleistung der Schlüssel zum Erfolg war. Prokopec, den nach dem Spiel in Coburg einige Tage ein Magen-Darm-Infekt plagte, der ihn aber nicht daran hinderte sich zum defensiv überragend agierenden Akteur aufzuschwingen, fasste es knapp aber treffend zusammen: „Wenn wir so eine Abwehr stellen, dann bekommen wir schnell Sicherheit und erzielen auch Tore. Wenn unser Torhüter in dem Zusammenspiel dann noch so viele tolle Paraden beisteuert, dann überträgt sich das in alle Bereiche, auch was die Emotionen angeht.“ Von einem echten Befreiungsschlag, nicht nur für die Mannschaft, sondern auch für sich selbst, sprach der gelöst aufspielende Dragan Tubic, der neben einer starken Gesamtleistung auch etliche Kabinettstückchen einstreute. Hepps Gegenüber Daniel Kubes ging indes hart mit seinen Farben ins Gericht, attestierte, dass es seinen Mannen beinahe in allen Bereichen fehlte, um abschließend noch anzumerken, dass „jeder der anwesenden Trainer der Fortbildung heute besser meinen Job gemacht hätte“.

VfL: Mahncke (21 Paraden), Müller (bei einem Siebenmeter); Friðgeirsson (3), Tubic (6), Schneider (3), Rink (3), Renninger (6), Strohl (1), Aschenbroich (2), Reinarz (13/6), Ciupinski (3), Prokopec (2/1), von Boenigk (2).

TVE: Babin (5 Paraden), Behrens (3 Paraden); Krings (4), Terhaer, Pröhl (1), Steffen (2), Nicolaisen, Wesseling (2), Adams (1), Kropp, Runarsson (3/1), Arnarson (8), Gretarsson (3/2), Antonewitch.

Text VFL Eintracht Hagen

Autor:

Kai-Uwe Hagemann aus Hagen

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