Truck Grand Prix lockt 165.000 Gäste zum Nürburgring
Trotz lebhafter Diskussionen um die „Ring-Politik“ und zweimaliger Terminverschiebung: Der ADAC-Truck Grand Prix an Deutschlands beliebtester Rennstrecke hat auch in diesem Jahr wieder tausende Besucher in seinen Bann gezogen.
Bei strahlendem Sonnenschein lieferten sich am letzten Wochenende die bis zu 1200 PS starken Brummis packende Rennen. Heikle Ausweichmanöver und zahlreiche Kollisionen blieben dabei nicht aus. Verletzt wurde aber zum Glück niemand. Bis auf die Karosserie der LKW. In insgesamt drei verschiedenen Rennkategorien konnten die Fahrer, darunter auch Ellen Lohr und Stephanie Halm als einzige Fahrerinnen, wichtige EM-Punkte sammeln. Antonio Albacete (ESP) gewann die Int. Truck Masters Germany 2013, der deutsche Fahrer Rene Reinert sicherte sich in seinem MAN den Sieg beim ADAC Mittelrhein Cup. In der FIA European Truck Racing-Wertung behält weiterhin Antonio Albacete die Führung, dicht gefolgt von Jochen Hahn (DEU) und Markus Oestreich (DEU).
Begeisterung herrschte beim Fanclub auf der Tribüne kurz vor der Müllenbachschleife, wenn die Lokalmatadore Heinz-Werner und Sascha Lenz mit ihren orangenen Trucks hupend an der Menge vorbei fuhren, auch wenn sie diesmal nicht vorne dabei waren.
Auch sonst schien sich das Publikum vom guten Wetter und der ausgelassenen Stimmung mitreißen zu lassen. Die Drifter in ihren Sportboliden wurden ebenso gefeiert wie Ralf Niebergall, der mit seiner spektakulären Flugshow über der „Hatzenbach“ überzeugte.
Hautnah dabei waren die Zuschauer auch im Fahrerlager. Zahlreiche Unternehmen boten eine bunte Show und vor allem Werbegeschenke. Kinder konnten sich in der neuen „Family-Event-Arena“ austoben und die Zeit zwischen den Rennen überbrücken. Einen Einblick in die Technik der Fahrzeuge erhielten Interessierte direkt in den Boxen der jeweiligen Teams. Dort wurde geschraubt, repariert, auseinandergenommen und wieder zusammengesetzt.
Für Stimmung auf der Strecke sorgten die Korso-Teilnehmer, die Ihre Airbrush-LKW, US-Trucks oder historische Fahrzeuge auf der Grand-Prix-Runde präsentierten. Auf Hochglanz polierte Felgen und ein Konzert aus Hupen und Hörnern brachte echtes Trucker-Gefühl bis zu den Tribünen.
Das Festival in der Müllenbachschleife eröffnete am Freitag die Berlinerin Meg Pfeiffer, gefolgt von Nena und ihrer Band, die trotz voller Besucherränge nicht die richtige Stimmung auf die „Müllenbach“ bringen konnte. Sei es aus Aufregung oder Unlust, Nena vergaß sogar den Text ihres eigenen Songs.
Textsicheres Programm lieferte zum Abschluss des Abends die Hermes House Band aus den Niederlanden.
Der zweite Abend stand ganz im Zeichen der Bühnenjubiläen. Hermann Lammers Meyer blickt auf eine 40-jähre Bühnenkarriere zurück, Dagmar Lay D. auf 25 Jahre. Das Truck Grand Prix-Urgestein Tom Astor freute sich über eine Auszeichnung zu 50 Jahren Musikgeschichte, das Hamburger Original Truck Stop bringt es bereits auf 40 Jahre.
Und noch immer haben sie Spaß an guter deutscher Country-Musik.
Vor allem, wenn der Auftritt durch ein gigantisches Höhenfeuerwerk und Hupkonzert der campierenden Trucker gekrönt wird.
Zwanzig Minuten lang schießen stimmungsvolle Lichter in den Sommerhimmel über der Eifel und geben am Ende das preis, was die Zuschauer längst gespürt haben: Glühender Asphalt und heiße Rennen - The ring on fire.
Im nächsten Jahr findet der 29. ADAC-Truck Grand Prix vom 18. bis 20. Juli am Nürburgring statt. Karten gibt es in Kürze in den ADAC-Geschäftsstellen oder direkt unter www.truck-grand-prix.de.
Autor:Meike Sieg aus Hagen |
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