Telekom Baskets am Samstag in Hagen

Zur frühen Stunde müssen die Spieler von Phoenix Hagen am Samstag zur Arbeit. Bereits um 14.45 Uhr beginnt das West-Duell der Beko BBL gegen die Telekom Baskets Bonn in der ENERVIE Arena. Die Partie wurde vorverlegt, weil der WDR in seiner Sendung „Sport aktuell“ ab 16.50 Uhr eine Zusammenfassung zeigen wird.

Das ist dumm gelaufen zuletzt in Trier: Da holt Phoenix Hagen 22 Punkte Rückstand auf, geht wenige Sekunden vor Schluss durch Jacob Burtschi doch noch mit 80:79 in Führung, um dann im letzten Moment mit 80:81 zu verlieren. Im Abstiegskampf ist trotzdem gar nichts passiert. „Wir profitieren davon, dass alle anderen Teams im Tabellenkeller auch verloren haben“, sagt Trainer Ingo Freyer erleichtert. Darum bleibt es dabei: Phoenix Hagen muss die direkte Konkurrenz kontrollieren. Besondere Bedeutung kommt da dem Heimspiel gegen den Vorletzten aus Bayreuth am 5. März bei. Und auch ein Sieg am Samstag gegen den Playoff-Kandidaten aus Bonn würde für Luft sorgen. Bonn – da war doch auch was?

Rückblende: Hagen spielte die Baskets Ende Oktober im zweiten Viertel an die Wand des Telekom Dome, setzte sich auf 59:36 zur Pause ab. Der Vorsprung war Mitte des Schlussviertels aufgebraucht, doch Phoenix ging zwei Minuten vor dem Ende noch einmal mit 98:91 in Führung. Auch diesen Vorsprung verspielten die Feuervögel, um letztlich mit 102:103 zu verlieren. Ingo Freyer schmerzt der Gedanke an jenen Abend in Bonn immer noch: „Dieses Spiel hatten wir nun wirklich schon gewonnen. Wir haben es durch eigene Fehler verloren.“

Der Tabellensiebte aus Bonn präsentierte sich zuletzt karnevalistisch-divenhaft, was die Ergebnisse angeht. Souveränen Siegen gegen Gießen (71:53) und in Berlin (76:64) stehen überraschende oder deutliche Niederlagen wie daheim gegen Tübingen (70:82) oder im Pokal in Frankfurt (64:93) gegenüber. Am letzten Sonntag zitterten sich die Rheinländer im Endspurt zu einem 73:72 gegen den Mitteldeutschen BC.

Die Guards sind es, die dem Bonner Spiel ihren Stempel aufdrücken. Mit Jeremy Hunt (14,4 Punkte), Folarian Campbell (14,1 Punkte) und Nic Wise (12,4 Punkte) sind drei kleine Spieler die besten Werfer im Team von Trainer Michael Koch. Unter dem Korb wartet das ungemein routinierte Center-Duo Chris Ensminger/Jacob Jaacks. Hinzu kommen als „Vielspieler“ Tim Ohlbrecht, Mark Tyndale, Alex King und der lange verletzte Rückkehrer Patrick Flomo. King wird am Samstag allerdings wohl wegen einer Sprunggelenksverletzung ausfallen.

Ingo Freyer stellt sich auf ein attraktives, aber auch sehr schweres Spiel ein: „Bonn hat eine erfahrene Mannschaft. Hunt ist fantastisch und Wise inzwischen viel stärker als noch im Hinspiel.“ Sein besonderes Augenmerk gilt aber auch Chris Ensminger: „Er hat im Hinspiel 28 Punkte erzielt, dabei allerdings auch sehr, sehr viele Pfiffe und insgesamt 15 Freiwürfe bekommen. Das hat uns wehgetan und darf diesmal nicht passieren.“ Verletzungen gibt es derweil nicht zu beklagen. Die Feuervögel können am Samstag in Bestbesetzung antreten.

Die unglückliche Niederlage in Trier sieht Freyer mit Abstand etwas gelassener: „Nach dem Spiel war ich sehr enttäuscht. Schlecht waren wir allerdings nur im ersten Viertel. Eigentlich sind wir derzeit ganz gut drauf. Wir haben viele Spiele, etwa beide Partien gegen Trier, in Bonn oder in Bayreuth, durch ein oder zwei kleine Fehler am Ende verloren. Das ist natürlich unglücklich, zeigt aber auch, dass wir inzwischen sehr viele Spiele absolut offen gestalten können.“

Phoenix inside:
Jacob Burtschi nach Trier und vor Bonn

Pleiten wie der K.O. in letzter Sekunde am Sonntag in Trier (80:81) sind nie angenehm. „Solche Niederlagen nehmen mich ganz besonders mit. Ich habe mich auch am Tag nach dem Spiel noch total platt gefühlt – körperlich, emotional und mental“, erzählt Phoenix-Forward Jacob Burtschi. „Es lag besonders an unserem Reboundverhalten. Das haben wir von Beginn an nicht in den Griff bekommen. Wir hätten nie mit 22 Punkten in Rückstand geraten dürfen.“

Jetzt kommen die Telekom Baskets Bonn. „Das wird wieder ein Spiel voller Energie und Emotionen. Wir haben in Bonn unglücklich und dumm verloren und wollen dafür Revanche. Dafür wollen wir unseren Phoenix-Hagen-Basketball spielen. Wir müssen unser Stil spielen“, fordert der Amerikaner.

Dass das nicht leicht wird, ist „Jake“ allerdings auch klar: „Bonn durchlebt viele Höhen und Tiefen. Es gibt Abende, da ist es unmöglich sie zu schlagen. Dieselbe Mannschaft kann aber auch für eine Halbzeit in sich zusammenfallen. Wenn die Dinge so laufen, wie Bonn sich das vorstellt – dann wird’s definitiv sehr schwer für uns!“

Autor:

Anna Jäger aus Hagen

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