Punkte verloren, Charakter bewiesen

Mit leeren Händen kehrte Phoenix Hagen vom Auswärtsspiel bei ratiopharm Ulm zurück. Die Mannschaft von Ingo Freyer unterlag vor 3.000 Zuschauern in der Kuhberghalle mit 89:96 (44:52).

Nach ausgeglichenem Beginn (7:6, 3.) fand Phoenix Hagen zu seinem Spiel. Über Ballgewinne setzten sich die Feuervögel schnell ab. Dabei ragte Quentin Pryor heraus, dem neun Punkte hintereinander zum 17:7 gelangen (6.). Mark Dorris erhöhte anschließend per Dreipunktspiel auf 20:7. Die Ulmer wurden jetzt sicherer, holten in der Schlussphase des ersten Viertels mehr Rebounds und kamen bis auf 19:23 heran.

Ein Distanzwurf von Sebastian Betz brachte den Ulmern die Führung zurück (24:23, 11.). Ulm reboundete weiter stark, während die Hagener jetzt zu keinen leichten Punkten mehr kamen. Dennoch konnten die Gäste die Partie bis zur Mitte des zweiten Viertels offen gestalten, als Matt Terwilliger zum 40:39 für Hagen traf. Die Schlussphase der ersten Hälfte verlief dann unglücklich. Ulm bestrafte einige Fehler der Feuervögel wie einen vergebenen Freiwurf und einen Ballverlust mit einem 7:0-Lauf zum 52:44-Halbzeitstand.

Diesen Schwung retteten die Gastgeber über die Pause. Dreier von Lee Humphrey und Robin Benzing ließen die Mannschaft von Mike Taylor bis auf 60:44 davonziehen (23.). Phoenix konterte mit einem 12:0-Run – Quentin Pryor traf zum 60:56 und verkürzte wenig später sogar auf 63:60 (28.). Die Ulmer präsentierten sich jedoch sehr ausgeglichen und wussten meist eine Antwort. Per Günther versenkte vier Freiwürfe zum 69:60. Damit ging es ins letzte Viertel.

Als Travis Walton zum 75:60 traf, schien eine Vorentscheidung gefallen. Hagen suchte nun den schnellen Abschluss, blieb aber häufig erfolglos. Auf der anderen Seite kassierten die Feuervögel reichlich Fouls. Die Ulmer durften immer wieder an die Freiwurflinie und setzten sich bis auf 82:63 ab (34.). Angesichts der hohen Foulbelastung – Bernd Kruel war bereits ausgeschieden und Matt Terwilliger hatte vier Fouls – setzte Ingo Freyer in der Schlussphase auf eine kleine Formation. Und die sollte ihre Sache gut machen.

David Bell, bis dahin kein Faktor, setzte jetzt Akzente. Acht Punkte des Amerikaners - es waren seine ersten – brachten Phoenix wieder bis auf 88:79 heran (37.). Ulm nahm eine Auszeit, anschließend traf Jacob Burtschi zum 89:81. Dominik Spohr, David Bell und Quentin Pryor ließen jetzt weiter Chancen aus, bis wiederum Burtschi zum 89:83 traf (39.). Schließlich waren es die Ulmer Youngster, die für die Entscheidung sorgten. Per Günther und Robin Benzing trafen zwei Dreier zum 95:85.

„Der Sieg geht nach dem Spielverlauf in Ordnung. Wir hatten, auch durch den Ausfall von Edward Seward, Nachteile bei den langen Leuten. Das hat Ulm sehr gut ausgespielt, sonst hätten wir uns vielleicht in den ersten Hälfte weiter absetzen können. Aber Ulm hat schon eine gute Mannschaft“, resümiert Ingo Freyer. Gefallen hat ihm die Schlussphase: „Wir haben, auch aufgrund der hohen Foulbelastung, mit einer kleinen Mannschaft gespielt, um mehr Energie zu haben. Das hat gut funktioniert, da haben wir Charakter gezeigt.“

Allzu traurig war Freyer dann auch nicht: „Ich kann heute nicht sagen: Das Ding hätten wir mit ein, zwei Aktionen auch gewinnen können. Das war nicht so. Unser Spielstil führt dazu, dass es immer wieder Runs gibt. Dadurch setzt du dich schnell mal mit 15 Punkten ab, kannst die aber auch schnell wieder verlieren. Manchmal bringen wir unser Spiel durch, manchmal nicht. Das ist unsere Mentalität und daran werden wir nichts ändern. Nächste Woche spielen wir gegen Düsseldorf. Wenn wir das gewinnen sollten, ist alles okay.“

Ulms Trainer Mike Taylor zeigte sich nach dem Sieg erleichtert: „Ich bin sehr stolz auf mein Team, weil wir es geschafft haben, nach einem langsamen Start zurück zukommen – und dann auch im Spiel geblieben sind. Ein besonderes Lob möchte ich Sebastian Betz und Travis Walton aussprechen. Beide haben uns heute mit ihrer Energie und ihrer Leidenschaft sehr geholfen.“

ratiopharm Ulm: Günther (20/1), Benzing (14/2, 10 Reb.), Collins (14, 9 Reb.), Sonderleiter (14), Betz (9/1, 8 Reb.), Walton (9), Bryant (9), Humphrey (6/2), Baxley, Wenzl, Grosse.

Phoenix Hagen: Pryor (22/2), Terwilliger (15/1, 10 Reb.), Dorris (13), Bell (10/2), Jonusas (10/2), Burtschi (8, 13 Reb.), Kruel (7), Spohr (4), Schwarz.

Stationen: 7:12 (5.), 19:23 (10.), 33:32 (15.), 52:44 (20.), 60:54 (25.), 69:60 (30.), 88:69 (35.), 96:89 (40.).

Zuschauer: 3.000

Autor:

Anna Jäger aus Hagen

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