Phoenix: Klare Niederlage gegen Frankfurt
Nein, das fühlt sich nicht gut an. Zwei Heimspiele nacheinander gegen den
jeweils Vorletzten zu verlieren, löst nicht nur Beklemmungen aus. Es macht
einen auch selbst zum Vorletzten. Auf diesem Platz der Beko Basketball
Bundesliga ist Phoenix Hagen nach der 65:83 (24:39)-Heimpleite gegen die
Fraport Skyliners Frankfurt angekommen.
Für die 3.121 Zuschauer in der Enervie-Arena war es wie ein Déjà-vu. Die
erste Hälfte der Partie erinnerte fatal an das Tübingen-Spiel vor zwei
Wochen. Die Gäste vom Main kamen viel schneller in die Gänge, waren „mental
stärker“, wie es Hagens Trainer Ingo Freyer nach der Partie treffend
formulierte. Während die Defensivleistung der Gastgeber weitgehend gut war,
äußerte sich der Mangel an Präsenz vor allem bei der Wurfauswahl und beim
Reboundverhalten.
Offensiv taten sich die Feuervögel mehr als schwer. Das lag vor allem
daran, dass es an Führung mangelte. Der Spielaufbau war die Achillesferse
der Hagener. Die 24-Sekunden-Uhr wurde mehrfach zum Feind. Es gelang
Phoenix nur selten, klare Wurfgelegenheiten zu kreieren. Außerdem gab es
nennenswerte Probleme mit Frankfurts Forward Jon Leuer. Der US-Amerikaner
unterstrich, warum seine baldige Rückkehr in die USA und in Richtung NBA
zuletzt vermehrt zum Thema wurde. Kein Hagener konnte Leuer verteidigen:
Über kleinere Gegenspieler warf er locker hinweg, während er für große
Gegner meist einen Schritt zu schnell war.
So ging es mit einem würdelosen 24:39 in die Kabine. Es wurde laut in der Phoenix-Kabine - und das verfehlte seine Wirkung nicht.
Brandon Brooks verkürzte nach 24 Minuten auf 33:41. Es schien wieder alles
möglich. Doch Jon Leuer und Jimmy McKinney, der fast unfehlbar schien,
antworteten immer wieder trocken auf die Hagener Versuche einer Aufholjagd.
Und die Feuervögel taten sich offensiv weiterhin schwer. Zu häufig
verstrickten sie sich in schlecht vorbereitete Einzelaktionen. Jon Leuer
nahm das Angebot humorlos an und beendete mit Dreiern zum 59:46 und 72:57
(39.) die letzten Hagener Hoffnungen auf eine Wende. Leuer verdarb
Phoenix-Neuzugang Adam Constantine dann auch noch endgültig dessen Debüt, als er über ihn hinweg stopfte. Constantine gefiel dennoch mit 12 Punkten und acht Rebounds – und mit seiner Körpersprache. In dieser Hinsicht hatte er seinen Teamkollegen etwas voraus. „Leider haben Adams Emotionen das Team nicht angesteckt“, bedauerte Ingo Freyer.
Was den Hagenern bleibt, ist nach der 65:83-Niederlage eine Führungskrise
auf dem Feld. Das weiß auch Phoenix-Geschäftsführer Oliver Herkelmann, der
sich klar dazu äußerte: „Die Frage ist nicht, ob wir einen Aufbauspieler verpflichten wollen. Die Frage ist, ob wir die Finanzierung stemmen können.“ Wie wichtig das wäre, betont auch Ingo Freyer: „Uns fehlt ganz
sicher ein Spieler.“
Autor:Stephan Faber aus Iserlohn |
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