Phoenix Hagen verschenkt Sieg gegen Eisbären Bremerhaven
Ein weiteres hochdramatisches Spiel für Phoenix Hagen: Mit 84:85 (46:40)
haben die Feuervögel ihr erstes Heimspiel in der neuen Saison verloren.
Dabei hatte Phoenix die Partie vor 3.145 Zuschauern in der ausverkauften
ENERVIE Arena lange Zeit im Griff: Der Siegtreffer durch Tyrus McGee
bedeutete die erste Führung für die Eisbären seit dem Ende des zweiten
Viertels.
Das Personal:
Für den verletzten Neuzugang Jake O’Brien verpflichteten die Eisbären
Bremerhaven kurzfristig den Forward Andre Williamson vom israelischen Klub
Hapoel Afula als Ersatz. Bei Phoenix Hagen standen Headcoach Ingo Freyer
alle Spieler zur Verfügung, sodass er mit Kapitän David Bell, Keith
Ramsey, Larry Gordon und den Neuzugängen Todd Brown und Zamal Nixon die
bestmögliche Starting Five aus Parkett schicken konnte.
Der Spielverlauf:
Beim Sprungball setzte sich Eisbär Devin Searcy durch, der Bremerhaven
auch die ersten zwei Punkte des Spiels sicherte (1.). Von Beginn an
präsentierten sich die Gäste kampfstark und kamen gut in die Partie.
Keith Ramsey, der in weniger als drei Minuten dreimal hintereinander
zuverlässig aus der Nahdistanz scorte, hielt die Feuervögel im Spiel.
Nachdem Neuzugang Todd Brown mit seinen ersten zwei Punkten in der Beko
BBL den Ausgleich zum 10:10 besorgte (5.), war es schließlich erneut
Ramsey, der die Feuervögel zum ersten Mal in Führung brachte (6.). Nach
einem 7:0-Lauf der Eisbären glichen Larry Gordon und Brown wieder auf
17:17 aus (8.). Die Eisbären erhöhten zum Ende des ersten Viertels auf
17:21.
Mit einem Dreier eröffnete der inzwischen eingewechselte Nikita
Khartchenkov das zweite Viertel (11.). Zur Führung auf 24:23 schoss David
Bell die Feuervögel per Freiwurf (12.). Es entwickelte sich eine
ausgeglichene Partie mit ständigen Führungswechseln und starken
Offensiv-Leistungen auf beiden Seiten. Besonders Hagens neuer Spielmacher
Zamal Nixon zeigte sich treffsicher und kam auf acht Punkte in drei
Minuten. Bell traf zur 38:37-Führung (18.), die er und Nixon mit jeweils
einem Dreier weiter ausbauten (19.). Zu den Klängen von „Steht auf,
wenn ihr feiern wollt“ erhoben sich die Zuschauer bereits eine Minute
vor der Halbzeit von ihren Plätzen und feierten die 46:40-Führung, mit
der es in die Pause ging.
Auch nach dem Seitenwechsel ging der muntere Schlagabtausch weiter, bis
Nixon mit seinem Treffer zum 50:44 die Pausen-Differenz wieder herstellte
(22.). Nachdem Brown per Dreier zum 57:48, der bis dahin höchsten
Führung für die Feuervögel, getroffen hatte (24.), feierten die Hagener
Fans in der anschließenden Auszeit der Eisbären weiter. Eine
zweiminütige Treffer-Flaute mit vergebenen Würfen und Ballverlusten auf
beiden Seiten begann, die erst Bremerhavens neuer Spielmacher Lorenzo
Williams beendete (26.). Doch die Feuervögel behielten weiter die
Oberhand, auch dank ihrer Hartnäckigkeit. So traf Brown nach Ballgewinn
vor dem gegnerischen Korb zum 60:52 (28.). Bremerhaven kämpfte tapfer
weiter, der ehemalige deutsche Nationalspieler brachte die Eisbären mit
einem Treffer für drei sogar bis auf einen Punkt heran. Der Konter folgte
sofort: Brown traf mit dem Ertönen der Sirene ebenfalls per Dreier zum
63:59 (30.).
Das letzte Viertel begann, wie das vorherige aufgehört hatte: mit einem
erfolgreichen Drei-Punkte-Wurf für Phoenix. Fabian Bleck war der sichere
Schütze (31.). Die Eisbären gaben sich jedoch nicht auf, vor allem
Williams scorte weiter zuverlässig und brachte sein Team bis auf zwei
Punkte zurück. Nach einem Foul von Bell an Nick Schneiders vergab der
für ihn eingewechselte Myles Hesson jedoch beide Freiwürfe und verpasste
so den Ausgleich (35.). Mit dem ersten Erfolg für die Feuervögel seit
drei Minuten erhöhte Ramsey die Führung wieder auf 71:66 (35.), Brown
traf wenig später ebenfalls für drei (36.). Die Schlussphase hatte es
dann in sich: Nachdem Bremerhaven beim Stand von 75:74 erneut nur einen
Zähler vom Ausgleich entfernt war (37.), lochte Brown gleich zweimal
nacheinander per Dreier ein und baute die Führung wieder auf 83:76 aus
(39.). Doch erneut kam Bremerhaven zurück: mit zwei Freiwürfen von Tyrus
McGee zum 84:83 kurz vor Schluss. 22 Sekunden waren noch zu spielen, der
Angriff gehörte Phoenix, doch nach einem Ballverlust von Gordon ließ
sich McGee nicht lange bitten und holte sich die 84:85-Führung. Beim
anschließenden Wurf von Brown klemmte der Ball am Korb ein. Nach Foul von
Brown an Ehambe vergab dieser beide Freiwürfe und gab Phoenix damit noch
eine Chance. Doch beim letzten Angriff hatte Gordon doppelt Pech: Seinen
ersten Wurf blockte Hesson ab, und als er es schließlich aus der Distanz
versuchte, verfehlte der Ball den Korb. Die Uhr lief ab und es blieb beim
Endstand von 84:85 – der ersten Führung für die Eisbären seit der 18.
Minute.
Das Fazit:
So knapp wie der erste Sieg bei den FRAPORT SKYLINERS am Freitag, so knapp
war nun auch die erste Niederlage der Feuervögel gegen die Eisbären
Bremerhaven. Die Schwäche unterm Korb führte am Ende zu einem bitteren
ersten Heimspiel für die Hagener. Nachdem Phoenix die Partie lange Zeit
mit viel Leidenschaft bestimmte, fehlte in den letzten Sekunden auch das
nötige Quäntchen Glück.
Die Trainerstimmen:
Ingo Freyer (Phoenix Hagen): „Glückwunsch an Bremerhaven. Wir haben das
Spiel heute verschenkt. Dass wir aber überhaupt in die Situation gekommen
sind, das Spiel gewinnen zu können, ist unglaublich. Wir haben den
Rebound mit 20:46 verloren. Wir haben gut geworfen, alles war okay. Aber
wenn sich am Rebound nichts ändert, dann wird es ganz schwer für uns.“
Calvin Oldham (Eisbären Bremerhaven): „Der erste Sieg ist immer der
schwerste. Ich freue mich riesig darüber. Es war heute eine
Mannschaftsleistung. Wir haben zunächst keinen Rhythmus gefunden. Und wir
hatten zu viele Ballverluste. Aber wir haben am Ende einen Weg gefunden,
um das Spiel zu gewinnen. Ich bin sehr stolz auf meine Spieler, auch wenn
wir ein wenig Glück hatten.“
Die Statistik:
Phoenix Hagen – Eisbären Bremerhaven 84:85 (46:40)
Phoenix Hagen: Brown (25/5), Bell (15/1), Nixon (15/1), Ramsey (13/1),
Bleck (5/1), Gordon (4), Khartchenkov (3/1), Geske (2), Igbavboa (2).
Eisbären Bremerhaven: Williams (23/2), Ehambe (18/3), Searcy (10),
Schultze (9/1), Hesson (9), McGee (8), Schneiders (3), Williamson (3/1),
Stückemann (2), El Domiaty.
Autor:Kai-Uwe Hagemann aus Hagen |
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