Phoenix Hagen verliert gegen Bamberg
Schade: Nach gutem Spiel verliert Phoenix Hagen gegen den amtierenden Deutschen Meister Brose Baskets in der ausverkauften Enervie-Arena mit 72:81. Zur Halbzeit hatten die Hagener noch mit 36:32 geführt.
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STANDING OVATIONS FÜR EINEN GROSSEN KAMPF
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Alles gegeben und am Ende doch verloren: Mit 72:81 (36:32) unterlag
Phoenix Hagen in einem hart umkämpften Spiel der Beko Basketball
Bundesliga dem amtierenden Meister Brose Baskets. In der ausverkauften
ENERVIE Arena sahen 3.145 Zuschauer starke Feuervögel, die sich den
Gästen aus Bamberg tapfer entgegenstellten.
Phoenix Hagen startete nach einer zweiwöchigen Spielpause in die finale
Saisonphase mit sieben Meisterschaftsspielen in weniger als einem Monat.
Dagegen hatten die Baskets in dieser Zeit in Liga und Pokal insgesamt vier
Partien absolviert. Die Franken mussten nicht nur auf ihren Top-Scorer
Anton Gavel (Knieverletzung) verzichten, sondern auch auf Neuzugang Jared
Jordan. Der Point Guard war beim Nachholspiel bei den FRAPORT SKYLINERS am
Mittwoch umgeknickt und fiel verletzt aus. Auf Hagener Seite konnte Coach
Ingo Freyer personell weitestgehend aus dem Vollen schöpfen. Der
angeschlagene Henry Dugat stand zwar im Kader, kam aber nicht zum Einsatz.
Die Feuervögel begannen die Partie gewohnt leidenschaftlich. Mit einer
aggressiven Ganzfeldpresse und schnelle Abschlüssen wurde Bamberg zu
Beginn überrumpelt. Dino Gregory holte die ersten zwei Punkte des Spiels
(1.). Nach dem Ausgleich durch Sharrod Ford war es erneut Gregory, der
Hagen mit zwei Freiwürfen und einem Wurf aus der Halbdistanz mit 6:2 in
Führung brachte. David Bell baute den Vorsprung auf 9:2 aus (3.). Phoenix
suchte permanent den schnellen Abschluss und scorte konsequent. Larry
Gordon erzielte acht Punkte in weniger als drei Minuten. Die Baskets waren
so beeindruckt vom Hagener Spiel, dass Trainer Chris Fleming schon nach
kurzer Zeit zwei Auszeiten nahm. Ole Wendt traf zum zwischenzeitlichen
Höchststand von 26:14 (9.). Mit 26:18 endete das erste Viertel.
Den Schock aus der Anfangsphase konnten die Gäste im zweiten Viertel
überwinden. Bamberg kämpfte sich heran, verteidigte stärker und trat
entschlossener auf. Nach einem Dreier von Mark Dorris (13.) verarbeitete
Nationalspieler und Ex-NBA-Profi Elias Harris seinen Ärger zu gleich zwei
Dunks hintereinander (14.). Die Partie wurde hitziger, gerade das zweite
Viertel war von einigen Fouls geprägt. Gegen Ende der ersten Hälfte war
zum ersten Mal die Hagener Führung in Gefahr. Doch Moritz Krume wehrte
mit einem spektakulären Block einen Wurf von Jamar Smith ab (19.). Bernd
Kruel traf schließlich zum Pausenstand von 36:32 (20.).
Nach dem Seitenwechsel drehte Bamberg auf. Der überragende D’Or Fischer
verkürzte die Distanz erst auf einen Punkt und brachte die Baskets kurz
darauf beim 40:41 erstmals in Führung (24.). Es entwickelte sich ein
heißer Kampf mit vielen Führungswechseln. Dorris und Bell brachten
zunächst Hagen wieder nach vorne (24.). Dann traf Smith zum 47:48 (27.),
bis die Führung erneut zweimal wechselte. Nachdem Kruel zum
51:51-Ausgleich getroffen hatte (29.), konnten die Baskets sich dank
Sanders und Harris rasch absetzen. Niklas Geske gelang kurz vor Ablauf der
24 Sekunden ein sehenswerter 3-Punkte-Wurf zum 54:58 (30.), der die Partie
offen hielt.
Vor dem entscheidenden letzten Viertel holten auch die Hagener ihre Meister
aufs Parkett: Die Basketball-Mannschaft des SSV Hagen wurde anlässlich
des 40. Jubiläums ihrer Deutschen Meisterschaft von 1974 geehrt und vom
Publikum mit Standing Ovations gefeiert. Doch dass der aktuelle Meister
Bamberg heißt, war gerade im vierten Viertel nicht zu übersehen. Nach
einem letzten Ausgleich zum 60:60 durch den starken Geske (32.) setzten
sich die Brose Baskets deutlich ab und ließen Hagen keine Chance mehr.
Nachdem der beim Dunking gefoulte Fischer auch den anschließenden
Freiwurf zum 68:81 versenkte (39.), zerplatzte angesichts des größten
Vorsprungs der Bamberger im ganzen Spiel wohl auch beim optimistischsten
Fan der Traum vom Sieg. David Bell passte das Ergebnis mit den letzten
vier Punkten immerhin noch ein wenig dem Spielverlauf an. Bambergs Jamar
Smith, der in der zweite Hälfte das Spiel auch als Point Guard
dominierte, ließ die Partie dann mit dem Ball in der Hand auslaufen.
Trotz der Niederlage feierten die Fans ihre Mannschaft nach dem Spiel. Auch
wenn es letztlich nicht zum Sieg reichte, hat Phoenix mit Herz und
Leidenschaft überzeugt. Mit mutigem Spiel und starker Defensivarbeit
machten die Feuervögel den Bambergern gerade in der ersten Halbzeit das
Punkten schwer. Der Meister aus „Freak City“ konnte zwar nicht
bezwungen werden, doch den Schwung aus der starken Leistung kann Phoenix
nach einem mehr als guten Basketball-Spiel in das anstrengende
Restprogramm der Saison mitnehmen*
Trainerstimmen:
Ingo Freyer: „Wir haben gut gespielt und nur 32 Punkte bis zur Pause
zugelassen. In der zweiten Hälfte war dann Jamar Smith unglaublich stark.
Er hat auch gegen unseren Druck sicher den Ball gebracht und war nicht zu
stoppen. Das war mit entscheidend. Dass wir beim Rebound unterlegen waren
und ein paar Steals mehr hatten, kam nicht überraschend. Am Ende hat der
Bessere gewonnen, auch wenn es lange eng war. Leider ist uns die
Überraschung nicht gelungen.“
Chris Fleming: „Die Vergangenheit hat uns gelehrt: In Hagen ist es immer
schwer zu spielen. Es war hart für uns ohne Jared Jordan und Anton
Gavel. In Hagen willst du eigentlich immer viele Point Guards im Gepäck
haben. John Goldsberry hat das sehr gut gelöst, er hatte das Spiel unter
Kontrolle. Für uns war das Tempo wichtig. In der ersten Hälfte konnten
die Hagener ihr Tempo durchdrücken. Wenn wir das nach dem Wechsel nicht
in den Griff bekommen hätten, dann hätten wir verloren. Wir haben nach
der Pause besser verteidigt und unsere Offensive gut organisiert. Das war
letztlich der Unterschied. Ich bin froh, hier gewonnen zu haben.“
Phoenix Hagen: Bell (19/2, 8 Ass.), Gordon (11/2, 6 Reb.), Gregory (10),
Dorris (9/1), Geske (7/1), Ramsey (6, 10 Reb.), Kruel (6), Wendt (4),
Krume, Bleck, Khartchenkov.
Brose Baskets: Fischer (20, 8 Reb., 3 BS), Smith (16/3), Harris (12/2),
Goldsberry (10/2, 11 Ass.), Sanders (9/1), Jacobsen (8), Zirbes (4, 7
Reb.), Ford (2, 8 Reb.), Schmidt, Tadda.
Stationen: 15:10 (5.), 26:18 (10.), 32:27 (15.), 36:32 (20.), 47:44 (25.),
54:58 (30.), 60:67 (35.), 72:81 (40.).
Zuschauer: 3.145 (ausverkauft)
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Herausgeber:
Phoenix Hagen GmbH | Funckestraße 38/40 | D-58097 Hagen
Autor:Kai-Uwe Hagemann aus Hagen |
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