Phoenix Hagen: Tiefschlafphase dauerte einfach zu lange

Ein schwaches drittes Viertel kostete Phoenix Hagen die Chance auf den dritten Rückrundenspiel der Basketball-Bundesliga. Beim Mitteldeutschen BC unterlagen die Feuervögel mit 70:76 (33:39). Vor 2.450 Zuschauern in der Stadthalle Weißenfels kämpfte sich Phoenix nach einem 23-Punkte-Rückstand noch einmal zurück ins Spiel.

Beim Mitteldeutschen BC gab Michael Cuffee nach langer Verletzungspause sein Comeback. Für ihn setzte Adonte Parker aus. Phoenix Hagen musste ohne Niklas Geske (für Iserlohn im Einsatz), Moritz Krume (Bänderriss) und Nikita Khartchenkov (Fieber) auskommen. Die Gastgeber legten gleich einen Blitzstart hin: Ein Dreier von Angelo Caloiaro brachte bereits nach 80 Sekunden das 8:0. Nach einer Auszeit kämpfte sich Phoenix zurück in die Partie. Allerdings angelten sich die Wölfe im ersten Viertel entschieden mehr Rebounds (14:7) und hatten dadurch auch deutlich mehr Würfe. MBC-Spielmacher Marcus Hatten beendete den ersten Abschnitt mit Punkten zum 20:12.

Phoenix kam nun besser in die Partie. Die Gäste punkteten am Korb, Henry Dugat verkürzte auf 22:20 (13.). Der Hauptunterschied zwischen beiden Teams lag aber an der Dreipunktelinie. Während Hagen kaum Dreier bekam, versenkte der MBC fünf seiner zwölf Versuche bis zur Pause. Und die Wölfe taten das immer im richtigen Moment, etwa als Hrvoje Kovacevic den bis dahin einzigen Hagener Dreier von David Bell trocken mit Punkten zum 34:27 beantwortete. Wie schon im Hinspiel verstanden es die Wölfe bis hierhin, die Hagener Runs durch viel Spielkontrolle zu unterbinden. Der Mitteldeutsche BC führte zur Pause mit 39:33. „Wir haben in der ersten Halbzeit mäßig gespielt, aber nicht schlecht. Wie waren dran“, so Trainer Ingo Freyer.

Auch nach der Pause vermasselten die Feuervögel den Start – und diesmal so richtig gründlich. Michael Cuffee eröffnete mit neun Punkten zum 48:33 (23.). Die Hagener hatten jetzt jeden Rhythmus verloren. Geschlagene vier Minuten dauerte es, bis Henry Dugat die ersten Phoenix-Punkte erzielte (52:35). Ganz entscheidend: Der MBC holte im dritten Viertel neun Rebounds mehr als Phoenix – und präsentierte sich zudem konstant im Abschluss. Erst als der MBC schon bis auf 62:39 enteilt war (28.), konnte die Mannschaft von Ingo Freyer durch aggressive Verteidigung zu Ballgewinnen kommen – und so der Partie eine kaum mehr für möglich gehaltene Wendung geben. „Manchmal kann man nicht erklären, warum man ein so grottenschlechtes Viertel spielt. In dieser Phase hat uns die nötige Konsequenz gefehlt“, so Freyer.

„Doch plötzlich“, so der Hagener Coach weiter, „konnten wir den Schalter umlegen. Wir waren am Drücker.“ Als dann sogar die Dreier fielen – David Bell verwandelte zwei davon -, war Phoenix wieder in Schlagdistanz. Larry Gordon vollendete einen famosen 24:4-Lauf mit drei Punkten zum 66:63 (36.). In einer Auszeit gelang es MBC-Coach Silvano Poropat anschließend allerdings, sein Team zurück ins Spiel zu holen. Ingo Freyer: „Dennoch hatten wir weiter die bessere Körpersprache. Es gab auch keinen echten Bruch, aber es ist in den letzten Minuten einfach gegen uns gelaufen.“

Aus dem Halbfeldangriff tat sich Phoenix schwer mit dem Punkten. Doch auch der MBC sollte offensiv seinen Rhythmus nicht wiederfinden. 90 Sekunden vor dem Spielende versenkte Henry Dugat zwei Freiwürfe zum 70:67. Der MBC stotterte sich jetzt über die Ziellinie. Offensivrebounds im richtigen Moment halfen dabei. Center Djordje Pantelic wurde zur zentralen Figur: Defensiv räumte er Keith Ramsey ab – und offensiv durfte er immer wieder an die Freiwurflinie. Doch die Hand zitterte, nur zwei von sechs Versuchen fanden ihr Ziel. Phoenix konnte dieses Geschenk aber nicht annehmen. Stattdessen beendete Marcus Hatten mit zwei Freiwürfen zum 74:67 eine am Ende noch unerwartet dramatische Partie.

Trainerstimmen:

Silvano Poropat: „Ich gratuliere meinem Team zu einem verdienten Sieg. Wir waren 35 Minuten das bessere Team und haben vieles richtig gemacht. Wir haben nun zweimal Hagen geschlagen und sie haben jeweils gegen uns ihre schlechteste Offensivleistung gebracht und das ist kein Zufall. Wir hatten im letzten Viertel eine kleine Schwächephase, weil unser Tank aufgrund der kleinen Rotation leer war. Daraus resultierten eine Menge Ballverluste. Man kann aber stolz sein auf die Mannschaft. Wir gucken nun von Spiel zu Spiel und jeder Sieg bringt uns einen Schritt näher in Richtung Klassenerhalt.“

Ingo Freyer: „Herzlichen Glückwunsch an Silvano und den MBC zu einem verdienten Sieg. Wir haben in der ersten Halbzeit zu viele Dreier und Ballverluste zugelassen, doch trotzdem waren wir gut im Spiel. Dann sind wir ganz schlecht aus der Kabine gekommen, wir waren einfach nicht da, das war erschreckend. Im letzten Viertel sind wir mit einer starken Leistung noch mal zurückgekommen. Der MBC war mental ganz unten und wir ganz oben, doch am Ende hat es nicht ganz gereicht bei der Aufholjagd.“

Autor:

Stephan Faber aus Iserlohn

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