Phoenix Hagen schlägt Telekom Baskets mit 82:77

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Was für ein Spiel in der Enervie-Arena? Die Spieler von Phoenix Hagen holen einen Rückstand auf und gewinnen an Ende doch noch die Partie gegen die favorisierten Baskets aus Bonn. Mit 82:77 schickt man die Gäste zurück an den Rhein. Die Zuschauer in der ausverkaufte Enervie-Arena erleben einen fantastischen Basketballabend.

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82:77 GEGEN BONN – DAS ENDE DER ANGST
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Spiele gegen die Telekom Baskets Bonn verlaufen in der Regel spannend,
attraktiv, emotionsgeladen – und enden für Phoenix Hagen mit einer
Niederlage. So hoch konnte der Hagener Vorsprung in der Vergangenheit kaum
sein, dass es am Ende zu einem Sieg gereicht hätte. Doch diesmal drehten
die Feuervögel den Spieß um: Einen 13-Punkten-Rückstand wandelte die
Mannschaft von Ingo Freyer noch in einen 82:77 (34:45)-Sieg um.

So manches Mal war das Murren auf den mit 3.145 Zuschauern ausverkauften
Rängen der ENERVIE Arena schon zu hören. Sollte es wieder nichts werden
mit einem Erfolg gegen Bonn? Dabei hatte doch alles so gut angefangen.
Phoenix Hagen spielte viel über seine Center, ging durch Keith Ramsey mit
12:7 in Führung (4.). Mathias Fischer brachte nun seinen neuen
Aufbauspieler Eugene Lawrence ins Spiel. Und der tat, was er tun sollte:
das Spiel organisieren und messerscharf vorbereiten.

Mit zunehmender Spielzeit gerieten die Gastgeber in so ziemlich allen
relevanten statistischen Kategorien ins Hintertreffen. Zudem hatte Bonn
bei zwei, drei Aktionen das nötige Glück im Abschluss – und drehte die
Partie bis zum Ende der ersten Viertels (20:23). Phoenix Hagen verlor mehr
und mehr die Konzentration. Leichte Ballverluste ermöglichten immer
wieder Bonner Schnellangriffe, die allen voran der überragende Tony
Gaffney sicher abschloss (24:36, 16.).

Phoenix Hagen war verzweifelt darum bemüht, Emotionen ins eigenen Spiel zu
bekommen und mehr Intensität in der Verteidigung aufs Parkett zu bringen.
Das gelang zunächst: Mark Dorris verkürzte auf 30:36 (17.). Doch die
Hagener verpassten weitere gute Chancen in der Offensive, was die Baskets
kühl bestraften. Jamel McLean ließ Bonn per Dreipunktspiel wieder auf
43:30 enteilen (19.). Die Baskets führten zur Pause mit 45:34 – und
waren mit zunehmender Spielzeit das deutlich bessere Team. 16 Punkte vor
Mark Dorris halfen Phoenix Hagen dabei, den Rückstand einzudämmen.

Viel war auch Larry Gordon bis zum Wechsel nicht gelungen. Zwei Punkte
hatte er bis dahin auf seinem Konto. Sein Dreier zum 41:49 war der erste
erfolgreiche Distanzwurf der Hagener im ganzen Spiel – und Startpunkt
von Gordons stärkster Phase. Zehn Hagener Punkte erzielte der Forward
jetzt nacheinander und verkürzte so bis auf 48:51 (25.). Der Schlüssel
zur Aufholjagd war eine überragende Verteidigungsleistung. Mit immensem
Druck zwangen die Hagener die Baskets zu schlechten Würfen und zu
Ballverlusten. Fast überdrehten die Feuervögel dabei etwas, verloren
gewonnen Bälle mitunter wieder schnell.

Bonn baute den Vorsprung noch einmal auf 56:48 aus (38.). Dann übernahm
Mark Dorris. Zwei Dreier des Guards brachten Phoenix auf 54:56 heran.
David Bell besorgte von der Freiwurflinie das 60:59. Damit ging es ins
letzte Viertel. Phoenix Hagen rettete den Schwung in den Schlussabschnitt
hinüber. Bonn versuchte sein Glück immer wieder aus der Distanz, bleib
damit aber konstant erfolglos. Nach einem tollen Anspiel von Henry Dugat,
der in der Schlussphase zulegen konnte, beendete Keith Ramsey einen
Schnellangriff per Dunking zum 66:59 (32.).

Tony Gaffney wurde in den letzten Minuten zum Bonner Hauptangreifer. Per
Dunking verkürzte er auf 68:67 (36.). Hagen verlor in dieser Phase für
einige Momente offensiv die Courage. Nach einer Auszeit dann die
Vorentscheidung: Zwei staubtrockene Dreier von Henry Dugat und David Bell
sorgten für das 74:67 (37.). Phoenix Hagen hatte die Partie jetzt relativ
gut unter Kontrolle, geriet aber noch einmal in Gefahr. Beim Stand von
80:77 verweigerte es Ryan Brooks wenige Sekunden vor dem Ende
ausgerechnet, einen Dreier zu nehmen. Stattdessen scheiterte er mit einem
schwierigen Halbdistanzwurf. Rebound David Bell, Freiwürfe David Bell –
Phoenix Hagen gewann mit 82:77.

Es war erst der zweite Sieg überhaupt, den Hagen gegen Bonn landen konnte.
Phoenix zeigte sich nach der Pause in allen Belangen stark verbessert und
griff sich den Sieg durch eine riesige Willensleistung. Hagen konnte bei
Rebounds, Assists und Ballgewinnen zulegen, traf nach dem Wechsel wichtige
fünf Dreier bei sieben Versuchen (vor der Pause: 0/6). Sichere eigene
Freiwürfe (27/31) bei einer schwachen Bonner Dreierquote (3/22) taten ihr
übriges.

Trainerstimmen:

Ingo Freyer: „Leidenschaft und Kampf zeichnen Phoenix Hagen besonders
aus. Das haben wir nach der Pause wieder bewiesen. Dies über 40 oder auch
nur 20 Minuten durchzuhalten ist schwierig. Nach dem Wechsel haben wir das
geschafft. Wir wollten unterbinden, dass Bonn viel über die Center
spielt. Das ist uns nicht immer gelungen. Am Ende haben uns Kampf und
Leidenschaft den Sieg gebracht.“

Mathias Fischer: „Phoenix Hagen hat verdient gewonnen. Sie haben immer an
den Sieg geglaubt. In der zweiten Hälfte hat Hagen schnell und aggressiv
gespielt. Diese Leidenschaft wurde letztlich belohnt. Wir haben nicht
gespielt, wie wir es geplant hatten. Wir wollten nach der Pause mit Ruhe
agieren, unsere Systeme durchlaufen und die Center einsetzen. Das ist uns
nicht gelungen. Stattdessen haben wir weiter ohne Erfolg von draußen
geballert und wollten mit dem Kopf durch die Bank. Wir hatten genügend
Möglichkeiten und haben den Sieg darum auch nicht verdient.“

Phoenix Hagen: Dorris (22/2), Bell (19/1), Gordon (16/1, 4 St.), Gregory
(12, 10 Reb.) Dugat (7/1), Ramsey (6), Bleck, Khartchenkov, Kruel, Wendt.

Telekom Baskets Bonn: Gaffney (24/1, 11 Reb.), McLean (13, 13 Reb.), Brooks
(11/1), Veikalas (8), Lawrence (6, 10 Ass.), Wachalski (5/1), Looby (4),
McCray (2), Mangold (2), Koch (2).

Zuschauer: 3.145 (ausverkauft)

Stationen: 14:11 (5.), 20:23 (10.), 24:32 (15.), 35:45 (20.), 48:51 (25.),
60:59 (30.), 68:65 (35.), 82:77 (40.).

Autor:

Kai-Uwe Hagemann aus Hagen

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