Phoenix Hagen: Nur 62 Punkte reichen nicht für einen Sieg in Trier
Das war zu wenig: Phoenix Hagen hat das Auswärtsspiel bei der TBB Trier am 14. Spieltag der Basketball-Bundesliga mit 62:75 (34:35) verloren. Nachdem sich die Feuervögel bis zur Mitte des letzten Viertels nach längerem Rückstand auf zwei Punkte herangekämpft hatten, mussten sie sich vor 4.125 Zuschauern in der Arena Trier, darunter rund hundert mitgereiste Hagener Fans, dem Gastgeber am Ende geschlagen geben.
Mit jeweils vier Siegen starteten die beiden Teams als Tabellennachbarn in die Partie. Diese begann so ausgeglichen, wie es ein Blick auf die Tabelle vermuten ließ. Die ersten zwei Punkte des Spiels sicherte sich der Trierer Mathis Mönninghoff, ehe David Bell mit einem Dreier für die Hagener Führung sorgte. Adin Vrabac und Vitalis Chikoko brachten Trier wieder nach vorne (2.). Nach einer knapp zweiminütigen Trefferflaute auf beiden Seiten schnupperte Phoenix erst mit Larry Gordons Treffer zum 6:5 am Ausgleich (4.), wenig später traf Zamal Nixon zum 8:7 (5.). Nun setzte sich Trier erstmals ein wenig ab, als Jermaine Anderson einen Dreier zum 14:9 traf (7.). Phoenix kämpfte sich schnell zurück, der eingewechselte Niklas Geske traf für drei, ehe Igbavboa, ebenfalls neu im Spiel, ausglich (8.). Igbavboa war es auch, der Hagen per Freiwurf in Führung brachte (9.). Dennis Kramer sorgte schließlich für den Stand von 16:16 nach zehn Minuten.
Das zweite Viertel eröffnete Urule Igbavboa mit einem Treffer aus der Nahdistanz. Doch Trier übernahm die Führung wieder und erhöhte sogar auf 22:18, als Adin Vrabac erst zweimal selbst traf und schließlich noch für Marko Lukovic auflegte (13.). Trier agierte clever und hielt die Führung. Doch die Feuervögel blieben stets dran und verhinderten, dass die Gastgeber sich zu sehr absetzen konnten. Für den höchsten Vorsprung der ersten Hälfte sorgte Jermaine Bucknor mit einem Dreier zum 31:24 (16.). Phoenix ließ sich davon nicht beirren und fand schnell wieder ins Spiel. Besonders Larry Gordon trumpfte in dieser Phase auf, eroberte mehrere Bälle, zog Fouls auf sich und traf zum 33:32 (18.). Mit der Differenz von einem Punkt ging es schließlich auch in die Halbzeitpause. Nach einem Treffer von Bucknor erzielte auch Fabian Bleck seine ersten Punkte zum 35:34.
Nach dem Seitenwechsel ging es zunächst ausgeglichen weiter, bei leichter Führung der Hausherren. David Bell traf zum 38:37, Larry Gordon zum 41:39 (24.). Über zwei Minuten lang neutralisierten sich die beiden Mannschaften nahezu. Einen Schockmoment erlebte Phoenix, als Gordon verletzt vom Feld musste. Mitte des dritten Viertels begann die stärkste Phase der Trierer. Bucknor und Lukovic erzielten jeweils einen Dreier (27.). Für Hagen scorte Igbavboa, dann traf Lukovic zweimal hintereinander (29.). Schließlich sorgte Vrabac per Freiwurf für einen Vorsprung von elf Punkten. Diesen bis dahin höchsten Vorsprung nahm Trier auch mit ins vierte Viertel. Igbavboa traf für Hagen, Chikoko für Trier. Die letzten zehn Minuten begannen beim Stand von 54:43.
Bell eröffnete das entscheidende Viertel aus Hagener Sicht bestmöglich: mit einem erfolgreichen Dreier. Nachdem Lukovic für die Gastgeber getroffen hatte (32.), zeigten die Feuervögel, dass sie sich noch nicht aufgegeben hatten. Gregory, Bell und Ramsey starteten einen 8:0-Lauf für Hagen. Damit stand es nur noch 56:54, die Partie war wieder offen. Doch Trier nahm in eigener Halle noch einmal Fahrt auf. Anderson traf alle drei Freiwürfe, Vrabac schob noch einen Zwei-Punkte-Wurf hinterher (35.). Nach einem Dreier von Anderson war Trier nun bereits wieder auf acht Punkte enteilt (36.). Ramseys Freiwurf zum 65:61 ließ die Hoffnungen auf einen Sieg zwar noch einmal aufkeimen (37.), doch mit dem nächsten Dreier des starken Anderson zum 70:61 bog das Team von Henrik Rödl endgültig auf die Siegerstraße ab. Die letzten zwei Minuten spielte die TBB Trier konzentriert zu Ende. Vrabac zog mit einem Freiwurf schließlich den Schlussstrich, es blieb beim 75:62.
Das Fazit:
62 Punkte bedeuten für Hagen die mit Abstand geringste Ausbeute der Saison. Die Feuervögel konnten bei der guten Zonenverteidigung der Trierer ihre Schnelligkeit nicht ausspielen und suchten nicht konsequent genug den Abschluss. Im dritten Viertel erzielte das Phoenix-Team gerade einmal neun Punkte. Ein weiterer Indikator für den Misserfolg: die schwache Dreier-Quote von nur 18 Prozent. Bei der TBB Trier überzeugte neben Topscorer Vrabac (15 Punkte, sechs Rebounds) vor allem Anderson mit 14 Punkten und sieben Rebounds. Jermaine Bucknor erzielte 13 Punkte bei einer Wurfquote von starken 100 Prozent, holte zudem ebenfalls sieben Rebounds. In der ewigen Bilanz liegt Trier damit nun mit sechs Siegen und fünf Niederlagen gegen Hagen vorne.
Die Trainerstimme:
Ingo Freyer (Phoenix Hagen): „Glückwunsch an Henrik und sein Team. Am Ende haben sie das Spiel verdient gewonnen. Wir hatten uns eingestellt auf diese Trierer Zone, das hat über weite Strecken geklappt. Dadurch haben sie uns aber unser Spiel weggenommen, weil wir nicht so schnell spielen konnten wie gewohnt. Trotzdem waren wir im letzten Viertel immer noch im Spiel. Es gingen Runs hin und her, aber Trier konnte nicht wegziehen. Als wir eine gute Phase hatten, war Anderson der entscheidende Faktor. Er trifft Freiwürfe, läuft heiß, schießt zwei Dreier und entscheidet das Spiel für Trier. Daher war es verdient. Wir müssen jetzt weiter nach vorn kommen und müssen bis zum ALLSTAR Day noch Spiele gewinnen, um weiter dran zu bleiben.“
Autor:Stephan Faber aus Iserlohn |
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