Phoenix Hagen: Gellendes Pfeifkonzert der Zuschauer in der Enervie-Arena

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Ein gellendes Pfeifkonzert war nach dem Spiel Phoenix Hagen gegen den Mitteldeutschen BC die Quittung für die Niederlage. Ganze 18 Punkte verspielte Phoenix Hagen und diesmal gibt es keine Entschuldigung. Phoenix verlor mit 65:70.

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UNNÖTIGE HEIMNIEDERLAGE GEGEN MBC TROTZ STARKER ERSTER HÄLFTE
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Phoenix Hagen muss eine unnötige Heimniederlage gegen den Mitteldeutschen
BC verkraften. Trotz 18-Punkte-Führung zu Beginn des dritten Viertels
setzte es am 29. Spieltag der Beko Basketball Bundesliga eine 65:70
(42:27)-Niederlage gegen die Wölfe aus Weißenfels. Vor 3.026 Zuschauern
in der ENERVIE Arena konnten die Feuervögel in der zweiten Hälfte nicht
mehr ausreichend punkten, während der MBC seine Dreier-Quote in die Höhe
schraubte.

Das Personal:

Ex-Feuervogel Mark Dorris feierte nach einem knappen Jahr seine Rückkehr
in die ENERVIE Arena – allerdings im Trikot der Gäste. Wie auch der
zweite ehemalige Hagener in Diensten des MBC, Kapitän Malte Schwarz,
wurde er bereits im ersten Viertel eingewechselt. Anstelle von Dorris
blieb Darryll Webb als überzähliger siebter Importspieler draußen. Die
Hausherren konnten die Partie ohne Verletzungssorgen angehen: Headcoach
Ingo Freyer schickte zu Beginn neben Larry Gordon, Dino Gregory, Keith
Ramsey und David Bell auch wieder Youngster Niklas Geske aufs Parkett.

Der Spielverlauf:

Larry Gordon verpasste einen frühen Korberfolg nach wenigen Sekunden. Auf
der Gegenseite lochte Djordje Pantelic ein. Nach Ausgleich von Dino
Gregory besorgte Kapitän David Bell per Freiwurf die erste Hagener
Führung zum 3:2. Die mussten die Feuervögel zunächst auch nicht an die
Gäste aus Weißenfels abtreten. Dafür gelang denen umso häufiger und in
konstanter Abfolge der Ausgleich: Pantelic traf zum 6:6 (4.), Vilhjalmsson
zum 8:8 (5.), Christian Standhardinger erst zum 10:10 (6.). und
schließlich zum 12:12 (7.). Nach knapp acht Minuten brachte Pantelic die
Wölfe mit zwei Freiwürfen wieder in Führung. Dass die Freude der Gegner
nur kurz währte, war einem jungen Mann namens Fabian Bleck zuzuschreiben:
Per Korbleger erzielte er erst den Ausgleich, dann die Führung und traf
nach Foul von Wyrick auch noch den Extra-Freiwurf (10.).

Im zweiten Viertel brauchte Phoenix zwei Minuten bis zum ersten Treffer.
Der erfolgreiche Schütze war Fabian Bleck (13.), der mit sieben Punkten
nach gut vier Minuten Spielzeit zwischenzeitlich bester Hagener Werfer
war. Nun enteilten die Feuervögel den Wölfen erstmals ein wenig: David
Bell traf per Freiwurf zum 26:19. Nachdem der MBC durch Standhardinger bis
auf zwei Punkte herangekommen war (14.), erhöhte Bell den Vorsprung –
wieder per Freiwurf – auf acht Zähler (16.). Niklas Geske kämpfte sich
im Alleingang durch die Defense der Wölfe und sorgte mit seinem Korbleger
zum 36:26 kurz vor Ablauf der 24-Sekunden-Uhr für die erstmalige
zweistellige Führung (17.). Mit konsequenter Verteidigung und viel Tempo
in der Offense ließ Phoenix die Distanz zu den Gästen weiter wachsen:
Mit 42:27 ging es in die Pause.

Geske eröffnete die zweite Hälfte mit einem erfolgreichen Dreipunktewurf.
Danach taten sich die Feuervögel in der Vorwärtsbewegung deutlich
schwerer gegen die besser verteidigenden Gäste. Erst dreieinhalb Minuten
danach erlöste David Bell Phoenix mit einem weiteren Distanztreffer
(25.). Die Trefferflaute der Gastgeber schlug sich auch im Ergebnis
nieder: Massenats Dreier zum 48:39 ließ das Hagener Polster wieder auf
einen einstelligen Wert schrumpfen (26.). Während die Wölfe in der
ersten Hälfte nur einen einzigen von 15 Dreiern im Netz unterbringen
konnten, trafen sie jetzt hochprozentig aus der Distanz – und in Person
von Patrick Richard, Malte Schwarz und erneut Richard gleich dreimal
hintereinander. Damit wechselte erstmals seit dem ersten Viertel die
Führung (30.). Den 11:0-Lauf der Gäste beendete erst Niklas Geske eine
halbe Minute vor Ende des dritten Viertels, der seinem Team damit die
Führung zum 51:50 zurückholte.

Während die ENERVIE Arena zu einem Hexenkessel wurde, korrigierten die
Feuervögel ihre Leistung aus dem dritten Viertel. Mit mehr Aggressivität
erkämpften sie sich Bälle, wurden vorne gefährlicher und machten hinten
dicht. Erst nach über vier Minuten gelang den Wölfen ein Treffer: ein
Dreier von Beckham Wyrick, der den 53:53-Ausgleich markierte. Auch die
Hagener ließen zunächst noch ein paar sichere Körbe liegen, wurden dann
aber sicherer im Abschluss. Geskes Korbleger zum 60:53 verschaffte die
nötige Sicherheit für die Crunchtime (36.). In der Defense hatte Phoenix
den MBC für über drei Minuten aus dem Spiel genommen, bis Richard aus
der Distanz traf (37.). Die letzten Minuten boten Hochspannung. Marc
Liyanage per Dreier und Pantelic per Korbleger sorgten für den Ausgleich,
Massenat mit zwei Freiwürfen für die Führung (39.). Jetzt lief bei
Phoenix nichts mehr zusammen. Vilhjalmsson setzte den Schlusspunkt per
Freiwurf.

Das Fazit:

Bitter machte diese Niederlage besonders der große Hagener Vorsprung zur
Pause. Aber der MBC schaffte es, Phoenix Hagen sein Spiel aufzuzwingen und
das Tempo zu drosseln. Bemerkenswert waren die in beiden Halbzeiten extrem
variierenden Dreier-Quoten der Gäste: Versenkten die Wölfe in der ersten
Hälfte gerade einmal sieben Prozent ihrer Distanzwürfe im Netz, waren es
in der zweiten satte 62 Prozent. Unter den Körben war Phoenix mit 30 zu
44 Rebounds unterlegen. Bei den Feuervögeln trugen die jungen deutschen
Spieler viel Verantwortung. Moritz Krume und Fabian Bleck spielten mehr
als solide. Niklas Geske, der mit 17 Punkten und über 28 Minuten
Spielzeit Karriere-Bestwerte aufstellte, wurde zweitbester Scorer hinter
David Bell mit 19 Zählern.

Die Trainerstimmen:

Ingo Freyer (Phoenix Hagen): „Wir haben in der ersten Halbzeit sehr gut
verteidigt. Auch nach der Pause war die Defense okay. Es lag vor allem an
unserer Offensive im dritten Viertel. Wir hatten 15 Punkte Vorsprung, die
Verteidigung war gut. Man hatte nicht das Gefühl, dass das Spiel kippen
könnte. Dann haben wir einfache Korbleger vergeben und der MBC hat
begonnen, seine Dreier zu treffen. Davon haben wir uns nicht mehr erholt.
Ich hatte auch den Eindruck, dass viele meiner Spieler auf dem Zahnfleisch
gehen. Unsere Bank konnte uns heute keine Energie geben. Dazu haben wir
den Rebound krass abgegeben. Es gab heute viele Gründe für die
Niederlage.“

Silvano Poropat (Mitteldeutscher BC): „Es war das gleiche Spiel wie in
Weißenfels, zum Glück für uns auch mit dem gleichen Ausgang. Mir war
klar: Wenn es einen hohen Score gibt, dann verlieren wir. Wenn es ein
niedriges Ergebnis gibt, sind unsere Chancen gut. Wir haben es heute
geschafft, Hagen auf 65 Punkte zu halten. Das ist eine große Leistung.
Nach der Pause haben wir zu 100 Prozent unser Spiel gemacht. Es war weder
schnell noch schön, aber effektiv und klug. Vor der Pause hatten wir zu
viel Respekt vor der Hagener Aggressivität, das haben wir in der zweiten
Hälfte verbessert. Gratulation an meine Mannschaft, der Klassenerhalt ist
fast geschafft.“

Die Statistik:

Phoenix Hagen – Mitteldeutscher BC 65:70 (42:27)

Phoenix Hagen: Bell (19/1), Geske (17/2), Gordon (8), Bleck (7), Gregory
(6), Nixon (3), Brown (3/1), Ramsey (2), Krume.

Mitteldeutscher BC: Richard (14/4), Standhardinger (13), Vilhjalmsson
(11/1), Pantelic (9, 14 Reb.), Massenat (7/1, 8 Ass.), Wyrick (7/1),
Schwarz (3/1), Clay (3), Liyanage (3), Dorris.

Zuschauer: 3.026

Schiedsrichter: Nesa Kovacevic, Johannes Hack, Tamer Arik

Technischer Kommissar: Volker Coners

Stationen: 8:8 (5.), 20:16 (10.), 30:24 (15.), 42:27 (20.), 48:34 (25.),
51:50 (30.), 58:53 (35.), 65:70 (40.).

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Herausgeber:
Phoenix Hagen GmbH

Autor:

Kai-Uwe Hagemann aus Hagen

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