Phoenix Hagen empfängt Bayern München

Es ist der Saisonhöhepunkt: Phoenix Hagen empfängt am Sonntag um 18 Uhr den FC Bayern Basketball in der Enervie-Arena. Die Münchner sind derzeit national wie international das absolute Aushängeschild der Basketball-Bundesliga. Und sie haben vor dem Spiel in Hagen so richtig Stress.

Ähnlich wie die Fußballer, befindet sich auch das Basketballteam von Bayern München auf der Überholspur. Der Aufsteiger von 2011 spielt seine bislang beste Saison in der BBL. Aber der Tabellenführer dominiert nicht nur den nationalen Wettbewerb. Auch im Pokal und international läuft es bestens. Die Bayern sind für das BBL TOP FOUR am 29. und 30. März in Ulm qualifiziert, wo sie im Halbfinale auf den Gastgeber treffen. Viele Spiele bedeuten allerdings auch viel Betrieb: Am letzten Sonntag waren die Bayern in Tübingen, am Dienstag spielten sie gegen Quakenbrück und am Freitag stand das wichtige Euroleague-Spiel gegen Zalgiris Kaunas an.

Gegen Quakenbrück zeigte der Dauerstress Wirkung: Die Bayern kassierten beim 86:91 ihre erste Heimniederlage der Saison, bleiben aber Spitzenreiter. Bayern-Coach Svetislav Pesic sieht die Belastung dennoch positiv: „Wir müssen insgesamt fünf Partien in zehn Tagen absolvieren. Die wenige Zeit, die uns zur Vorbereitung bleibt, müssen wir also intensiv nutzen. Das ist natürlich keine einfache Situation, aber zugleich auch eine große Herausforderung, die motiviert. Denn als Spitzensportler muss man mit den physischen und mentalen Belastungen umgehen können."

Die Saison in der Turkish Airlines Euroleague ist für den FC Bayern die erste der Vereinsgeschichte – und eine sehr erfolgreiche zudem. Der Klub zog auf Anhieb in die Zwischenrunde der „Top 16“ ein. Nach der Hinrunde weisen die Bayern drei Siege in Gruppe F auf. Die Chancen auf das Erreichen der Playoffs sind mit dem Sieg gegen Lokomotiv Kuban Krasnodar stark gestiegen. Vor einer Woche schlugen die Bayern daheim den aktuellen Eurocup-Titelträger mit 82:79. Nach einem schwachen ersten Viertel und einem 14:30-Rückstand gelang dem FC eine tolle Aufholjagd. Aufbauspieler Malcolm Delaney, der Dreh- und Angelpunkt im Bayern-Spiel, war mit 18 Punkten der beste Münchner Werfer.

Dass die Bayern in dieser Saison so gut da stehen, ist kein Zufall. Der Verein hat sich gezielt verstärkt. Ein wichtiger Faktor im Spiel der Münchner ist John Bryant (9,2 Punkte, 7,2 Rebounds), der von ratiopharm ulm an die Isar kam. Bryant wurde 2012 und 2013 zum „Most Valuable Player" der regulären Saison und des All-Star-Games gewählt. Mit Top-Scorer Nihad Djedovic (12,1 Punkte), den Nationalspielern Heiko Schaffartzik und Yassin Idbihi sowie Deon Thompson (11,8 Punkte, 5,3 Rebounds) lotsten die Bayern außerdem vier Spieler vom direkten Konkurrenten ALBA BERLIN nach München. „Mit Svetislav Pesic haben sie zudem einen außergewöhnlichen Trainer bekommen, der so eine Situation kennt und schon viele Titel gewonnen hat. Das hilft unglaublich“, sagt Phoenix-Coach Ingo Freyer. „Der Kader der Bayern ist natürlich enorm stark und ausgeglichen besetzt. Wenn ein Spieler der Qualität von Chevy Troutman nicht immer zum Einsatz kommt, dann sagt das schon eine Menge aus“, so Freyer weiter.

Nach vier Siegen aus fünf Spielen kassierten die Hagener am Mittwoch den ersten richtigen Dämpfer in der Rückrunde. Die Endergebnis von 64:86 bei den Eisbären Bremerhaven beschönigte den Spielverlauf noch. „Wir waren mental offenbar nicht bereit und haben richtig schlecht gespielt. Bremerhaven brauchte nicht einmal eine herausragende Leistung, um uns zu besiegen“, sagt Ingo Freyer. Allzu lange hat er sich aber nicht mit der Niederlage aufgehalten: „Auch wenn so ein Spiel nicht leicht zu erklären ist, heißt es: Mund abwischen und weiter. Wir sind gut drauf und schauen nur nach vorne.“

Autor:

Stephan Faber aus Iserlohn

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