2. Basketball-Bundesliga ProA
Phoenix Hagen am Ende nur zu sechst: Starker Auftritt in Jena wird nicht belohnt
Science City Jena – Phoenix Hagen 87:82
Vor dem Spiel gab es eine Hiobsbotschaft nach der anderen – und doch riefen die Feuervögel eine der besten Leistungen dieser Saison ab. Gegen den Tabellenzweiten aus Jena reichte es zwar nicht zum Sieg, aber Teamchemie, Einsatzwillen und vor allem harte Arbeit in der Defense machen Mut. Zumal Phoenix beim Auftritt in Thüringen auf gleich vier Spieler verzichten musste.
Zachary Haney und Dominik Spohr fielen erneut mit Magen-Darm-Problemen beziehungsweise Erkältung aus, Daniel Zdravevski laboriert weiter an einem Bänderriss und kurz vor der Abfahrt meldet sich auch Youngster Emil Loch mit einer Erkältung krank. Und doch zeigten sich die verbliebenen Feuervögel am Samstagabend von ihrer besten Seite.
Mit einer starken Quote von jenseits der Dreipunktelinie zeigten sich zunächst jedoch die Gastgeber in Topform – allerdings standen die Feuervögel dem anfangs in nichts nach. Die ersten fünf Körbe der Partie fielen aus der Distanz und von Beginn an war klar, dass Julius Wolf vermutlich erneut der XFaktor im Spiel der Jenaer sein würde. Physisch präsent mit einem lockeren Händchen beim Jumper – Wolf zeigte gegen Hagen erneut, dass er sich derzeit in Topform befindet - und war am Ende mit 20 Punkten auch Topscorer der Partie.
Die Gäste indes leisteten sich in dieser Phase Unkonzentriertheiten in der Offense. Ein Fehlpass da, ein Schrittfehler hier – und dazu einige umstrittene Schiedsrichter-Entscheidungen brachten die Feuervögel immer wieder aus dem Tritt. Hinzu kam eine schwache FG-Quote von nur 36 Prozent. Die Zwölf-Punkte-Führung der Gastgeber zur Halbzeit war die logische Folge.
Doch davon ließ sich Phoenix nicht beeindrucken. Das dritte Viertel war zwar geprägt von Ups and Downs, aber mit einigen spektakulären Aktionen meldete sich Hagen zurück im Spiel: Zwei And-One Situationen von Joel Aminu und Kyron Cartwright ließen die Feuervögel herankommen (50:44, 23.), ehe Jena zwischendurch zwar wieder auf 14 Punkte davonzog (62:46, 26.), am Ende aber mit der aggressive Defense von Phoenix seine Probleme hatte. Aus den Ballgewinnen und einer endlich besseren Wurfquote entwickelte sich eine 12:0-Serie der Hagener – und dank des deutlich gewonnenen dritten Viertels gingen die Gäste mit nur zwei Punkten Rückstand ins Schlussviertel! In der 32. Minute gelang Joel Aminu sogar der Ausgleich (64:64), ehe Jenas Kasey Hill aufdrehte. Der Guard erzielte vier Punkte in Folge und glänzte zudem immer wieder mit Assists (am Ende 9). Aufgeben wollten sich die Hagener nicht, allerdings tat Marcel Keßens Ausscheiden nach Technischem Foul weh – denn zuvor hatte er bereits ein Unsportliches Foul kassiert, sodass er vier Minuten vor Schluss disqualifiziert wurde. Keine 30 Sekunden später traf es dann Cameron Delaney, der sein 5. Foul kassierte.
Die Gäste kämpften bis zum Schluss – doch am Ende rettete Jena die Führung gegen nur noch sechs (!) einsatzberechtigte Hagener über die Ziellinie.
Phoenix-Headcoach Chris Harris: „Wir haben heute gezeigt, dass wir uns trotz der vielen Kranken und Verletzten in einer Phase befinden, in der sich das Team positiv entwickelt. Die Chemie stimmt, die Mannschaft wächst immer besser zusammen. Man hat auch heute wieder gesehen, dass jeder jeden schlagen kann und zusammen mit der Entwicklung, die gerade deutlich zu erkennen ist, bin ich für die kommenden Wochen zuversichtlich. Dass Marcel und Joel heute jeweils ein Technisches Foul bekommen haben und Marcel nach seinem Unsportlichen Foul dann sogar vom Feld musste, ist natürlich ärgerlich. Ich verlange da mehr Disziplin von den Spielern. Andererseits will ich ihnen diese Emotionalität nicht nehmen. Mit diesen Emotionen treibt Marcel die Mannschaft schließlich auch immer wieder voran.“
Am Samstag, 13. Februar, steht für die Feuervögel das nächste Auswärtsspiel gegen die Eisbären Bremerhaven an (19 Uhr).
Autor:Stephan Faber aus Iserlohn |
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