OB Dehm zeichnet „Mr. Handball“ aus: Bundesverdienstkreuz für Ralf Wilke

Oberbürgermeister Jörg Dehm (links) zeichnet Ralf Wilke mit dem Bundesverdienstkreuz aus. (Foto: Karsten-Thilo Raab)
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Große Ehre für Ralf Wilke. Dem engagierten Handballfunktionär und ehemalige Bundesligaspieler wurde am Mittwoch, 14. Juli, im Rathaus an der Volme in Anwesenheit seiner Familie und einiger langjähriger Weggefährten für seinen unermüdlichen Einsatz für den Handballsport und sein großes soziales Engagement aus Händen von Oberbürgermeister Jörg Dehm das Bundesverdienstkreuz verliehen. 1948 trat Ralf Wilke im Alter von zehn Jahren dem VfL Eintracht Hagen bei und bereits als 15-jährigen übernahm er im Betreuerstab der Jugendabteilung erste Verantwortung. 1968 wurde er als Mannschaftsbeauftragter und 2. Vorsitzender in den Hauptvorstand des Vereins berufen. Seither ist er als Spieler, Trainer oder Funktionär an (nahezu) allen Erfolgen der Handballabteilung maßgeblich beteiligt.
Als Verbandsligameister bejubelte er 1968 an der Seite seines jüngeren Bruders Gustl den Aufstieg in die Oberliga. Ein erster großer sportlicher Erfolg für Ralf Wilke, der zugleich Initialzündung für eine wohl einmalige Erfolgsserie auf dem Feld und in der Halle sein sollte. Dem Durchmarsch in die Regionalliga folgte schließlich 1971 mit dem Gewinn der Westdeutschen Meisterschaft und dem Aufstieg in die Bundesliga der größte sportliche Erfolg für das Wehringhauser Urgestein, das zwischenzeitlich in der Halle als Westfalenmeister den Sprung in die Regionalliga feiern durfte. 1972 und 1973 schaffte er mit den Wehringhausern jeweils den Einzug in das Halbfinale um die Deutsche Meisterschaft, nachdem er bereits 1961 mit den Grüngelben im Viertelfinale um die Deutsche Meisterschaft stand.
15 Jahre lang sollte Ralf Wilke als Stammspieler das Trikot der ersten Mannschaft tragen, ehe er im Anschluss an die Bundesligapartie 1973 gegen Eintracht Braunschweig sportlich kürzer trat und drei Jahre lang in der Bezirksklasse in der 2. Mannschaft auf Torjagd ging.
Nach dem Erwerb des Übungsleiterscheins sammelte er zunächst als A-Jugendtrainer erste Erfahrungen. Da ihm der Unterbau der Handballabteilung immer besonders am Herzen lag, übernahm er 1976 das Traineramt der 2. Mannschaft. Diese führte er während seiner zehnjährigen Amtszeit aus der Bezirksklasse über die Landesliga bis in die Verbandsliga. Das Management dieser Truppe, die 1999 und 2001 jeweils den Sprung in die Oberliga bejubelte, ist heute noch als Abteilungsleiter eines seiner Hauptaufgaben.
Parallel zu seiner aktiven Laufbahn fungierte Ralf Wilke ab 1968 als Mannschaftsbeauftragter im Hauptvorstand des VfL Eintracht und wurde zum stellvertretenden Vorsitzenden ernannt. Mittlerweile gehört er dem geschäftsführenden Vorstand des Traditionsclubs seit mehr als vier Jahrzehnten an. Als Ehrenmitglied, Technischer Leiter und Leiter der Handball-Amateurabteilung leistete er noch heute wertvolle Vorstandsarbeit und ist zudem wichtigstes Bindeglied zwischen dem Regionalligaspielbetrieb und den Amateurmannschaften. Außerdem zeigt er sich auch für die Koordination, Anzeigenakquise und Redaktion der Zeitung „Handball-Nachrichten” verantwortlich, die zu allen Heimspielen der Regionalligaherren erscheinen. Gemeinsam mit Detlef Spruth gelang es ihm im Jahre 2007 die Gründung der VfL Eintracht Hagen Handball-Förder-gGmbH zu realisieren und damit eine finanzielle Basis für die künftige Arbeit zu legen.
Daneben verdiente sich Ralf Wilke als Organisator zahlreichen Veranstaltungen und Feste, von Wettbewerben wie dem traditionellen Karl-Schäfer-Turnier, Benefizveranstaltungen oder Blutspendeaktionen. Die Erlöse der Benefizveranstaltungen und Blutspendeaktionen kamen dem Deutschen Roten Kreuz in Hagen, dem Hagener Kinderschutzbund und dem Kinderdorf Weißenstein zu Gute sowie in früheren Jahren der Aktion „Hilfe für junge Krebskranke“, die von den Hagener Hans und Inge Sichelschmidt organisiert wurde. Dieses soziale Engagement erfolgte – wie alle Tätigkeiten des Ralf Wilke – stets unter dem Banner der Ehrenamtlichkeit.
Für seine Verdienste um den Handballsport wurde er mit dem Kreisehrenbrief, dem Landesehrenbrief sowie nacheinander mit der Silbernadel des Westdeutschen Handballverbandes sowie mit der Goldnadel des Westfälischen Handballverbandes ausgezeichnet. Sein Engagement im VfL Eintracht, dem er seit 60 Jahren die Treue hält, wurde vom Verein mit der Verleihung der Leistungsnadel, der silber- und Goldnadel und schließlich durch die Ernennung zum Ehrenmitglied gewürdigt. Zudem ist der neue Bundesverdienstkreuzträger im Jahre 2003 die Sportehrenplakette der Stadt Hagen verliehen worden.

Autor:

Karsten-Thilo Raab aus Hagen

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