FIFA Frauen-WM 2011 - Merci Mädels - Deutschland stürmte zum Gruppensieg

05.07.2011 | Mönchengladbach - Im letzten Vorrundenspiel der Gruppe A gewinnt Deutschland mit 4:2 gegen Frankreich und sichert sich damit den Gruppensieg. Nach dem knappen 2:1-Auftaktsieg gegen Kanada und dem 1:0-Krampfsieg gegen Nigeria sahen »45.867 Zuschauer« im Borussia-Park in Mönchengladbach ein packendes und tolles Spiel von der ersten bis zur letzten Spielminute. Beide Mannschaften schenkten sich bereits in der Anfangsphase nur wenig, doch Deutschland bestimmte in den ersten Spielminuten deutlich die Partie. Eine klare Torchance konnte sich die deutsche Mannschaft, jedoch noch nicht erarbeiten. Nach knapp zehn Minuten erhöhten die Neid-Schützlinge das Spieltempo und die »Equipe Tricolore« geriet dabei mächtig ins Schwimmen. Doch mit diesem Druck verstanden die Französinnen recht gut umzugehen und Deutschland stellte die schnellen Angriffbemühungen schon recht schnell wieder ein.

Genau in diesem Zeitraum fiel recht unerwartet die 1:0-Führung für Deutschland. Nach einem Freistoss von Babett Peter erzielte Kerstin Garefrekes in der 25. Spielminute ihr zweites WM-Tor per Kopfball. Plötzlich lief es wieder im Deutschen-Spiel und die Duisburgerin Inka Grings netzte in der 32. Spielminute nach Vorarbeit von Simone Laudehr ebenfalls per Kopfball zum 2:0 ein. Im ausverkauften Gladbacher Stadion lief nun eine La Ola nach der Anderen und die Fans des deutschen Teams wurden vom »WM-Maskottchen Klara Kick« richtig dazu angespornt. Mit dem 2:0-Zwischenergebnis gingen beide Teams zur Halbzeit in die Kabinen.

In der Pause wechselte Bundestrainerin Silvia Neid, die mit einer Gelbsperre bedrohte Simone Laudehr aus. Für Laudehr kam Ariane Hingst ins Spiel. Mit diesem Wechsel verpuffte jedoch der Elan der deutschen Mannschaft aus der Endphase der 1. Halbzeit und die Französin Marie-Laure Delie nutze diese Chance nach einer Ecke mit ihrem Kopfball zum Anschlusstreffer in der 56. Spielminute. In der 67. Spielminute wurde Lira Bajramaj von der französischen Keeperin Sapowicz im Strafraum per Notbremse gefault. Dafür sah Sapowicz sofort von der finnischen Schiedsrichterin Kirsi Häkkinen die Rote Karte und Inka Grings stellte in der 68. Spielminute per Strafstoss mit einem festen Schuss ins rechte untere Eck, den alten Torabstand wieder her.

Doch Frankreich gab sich auch in Unterzahl spielend noch lange nicht geschlagen und nur vier Minuten später erzielte die Französin Laura Georges nach einem Eckstoss per Kopfball den erneuten Anschlusstreffer. Frankreich witterte Morgenluft und unter dem Jubel der zahlreichen französischen Fans ging das Spiel in eine atemberaubende Endphase. In der 78. Spielminute brachte Bundestrainerin Neid nochmals frischen Wind ins Spiel und schickte die Gevelsbergerin Alexandra Popp für Annike Krahn auf den Platz. Célia Okoyino da Mbabi machte dann kurz vor Schluss (89. Min.) mit ihrem zweiten WM-Treffer den Gruppensieg in der Gruppe A Perfekt. Nach dem Spiel gab es für die erfolgreiche deutsche Frauen-Nationalmannschaft ein längeres »Standing Ovation« im Borussia-Park und ein ganz besonders Lob von ihrer Trainerin.

Silvia Neid: „Das war Fussball für mich.“

Im Viertelfinale trifft die DFB-Auswahl nun am Samstag in Wolfsburg auf Japan. Frankreich trifft im Viertelfinale auf England. Die Engländerinnen gewannen mit 2:0 gegen Japan und sind Erster in der Gruppe B.

Für Frankreich spielten: Berangere Sapowicz, Laure Lepailleur, Laura Georges, Wendie Renard, Laure Boulleau, Sandrine Soubeyrand, Elise Bussaglia, Eugenie le Sommer (68. Celine Deville), Louisa Nécib (46. Camille Abily), Geätane Thiney und Elodie Thomis (46. Marie-Laure Delie).

Für Deutschland spielten: Nadine Angerer, Bianca Schmidt, Annike Krahn (78. Alexandra Popp), Saskia Bartusiak, Babett Peter, Simone Laudehr (46. Ariane Hingst), Lena Goeßling, Kerstin Garefrekes, Célia Okoyino da Mbabi, Lira Bajramaj und Inka Grings.