Feuervögel unterliegen Tabellenführer

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Ein Mann und sein Team haben Eindruck hinterlassen: David Holston und die
Artland Dragons gewannen bei Phoenix Hagen mit 95:85 (49:40). 3.025
Zuschauer in der Enervie-Arena verlebten trotz der Niederlage einen
unterhaltsamen Abend.
Allzu häufig kommt es auch in Hagen nicht vor, dass ein gegnerischer
Spieler bei seiner Auswechslung mit Applaus bedacht wird. David Holston,
Aufbauspieler der Artland Dragons und gut gemessene 1,70 m groß, wurde
diese Ehre zuteil. Es waren nicht einmal die 28 Punkte, die 9 Assists oder
die 7 Rebounds, die diesen nachhaltigen Eindruck vermittelten. Es war
vielmehr das Gesamtkunstwerk. Ein kleiner Wirbelwind, der seine wechselnde
Gegenspieler „verbraucht“, den „No-Look-Pass“ beherrscht und auch die
Dinger traumwandlerisch sicher versenkt, die andere in die Oberränge
werfen.
Schade war es trotzdem, dass Phoenix Hagen wieder einmal nicht wach war im
ersten Viertel. 12:28 gegen einen Gegner dieses Kalibers - das ist kaum
mehr wettzumachen. Sicher war es auch der Respekt nach der 50-Punkte-Klatsche aus dem Hinspiel von vor vier Wochen. Sicher waren es
auch die Klasse und Athletik der Dragons, die mit bemerkenswerter
Leichtigkeit punkteten. Phoenix sammelte im ersten Viertel nur Zähler von
der Dreierlinie. „Wir hatten offensiv zu viel Respekt“, befand Trainer Ingo
Freyer im Abschluss.
Den legten sie im zweiten Viertel im Eiltempo ab. Gut eine Minute war erst
verstrichen, als Phoenix bis auf 21:28 verkürzt hatte. „Jetzt geht’s los“
schallte es vom Heuboden. Stefan Koch nahm erst einmal eine Auszeit und
nordete seine Mannschaft wieder ein. Phoenix Hagen traf allerdings
ordentlich aus der Distanz und blieb dadurch beim 40:49-Pausenstand im
Spiel. Die Dragons agierten jetzt wieder konzentrierter. Und ihr kleiner
Anführer David Holston wurde von Minute zu Minute mehr zum Riesen auf dem
Feld. Er bediente Nathan Peavy, der zum 57:44 traf. Und Holston selbst
versenkte nun auch die richtig schweren Würfe. 76:60 führten die Gäste nach
drei Vierteln.
Immerhin: Als Stefan Koch seinen Guard vom Feld nahm, kam Phoenix noch
einmal auf 74:85 heran (35.). David Holston musste zurück aufs Parkett und
tat das, was Patrick Sparks, T.J. Carter und Co. wohl in unguter Erinnerung
bleiben wird. Auf unterhaltsamste Art vollstreckte er sicher und führte die
Hagener dabei manchmal fast etwas vor. Dennoch: Das Endergebnis von 85:95
gegen eines der absoluten Top-Teams der Liga war letztlich ehrenwert. „Und
vor allem keine Niederlage mit 50 Punkten Differenz“, wie Co-Trainer Steven
Wriedt treffend anmerkte.
Ingo Freyer: "Wir wissen, dass wir in eigener Halle sehr emotional spielen
können. Das ist uns im ersten Viertel aber nicht gelungen. Das darf uns so
nicht passieren. David Holston hat ein ganz starkes Spiel gemacht, wir
konnten ihn nicht verteidigen. Das war ein Grund mehr für unsere
Niederlage."

Autor:

Björn Braun aus Hagen

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