2. Basketball-Bundesliga
Die Serie hält: Phoenix gewinnt auch gegen Kirchheim
Phoenix Hagen – Kirchheim Knights 70:67
Saisonsieg Nummer acht ist eingefahren – und Phoenix Hagen hat seine Siegesserie mit dem Erfolg gegen die Kirchheim Knights ausgebaut. Nach dem Buzzerbeater gegen Karlsruhe (70:69) waren allerdings auch diesmal Nerven aus Drahtseilen gefragt. Denn die Gäste ließen sich auch nach einer zwischenzeitlichen Zehn-Punkte-Führung der Hagener nicht abschütteln und gaben nie auf. Doch die Feuervögel bewahrten die Ruhe und konnten den dritten Sieg in Serie feiern.
Mit Karrington Ward, Joel Aminu, Kyron Cartwright, Jannik Lodders und Marcel Keßen hatte Phoenix-Headcoach Chris Harris eine Starting-Five in Topform aufs Parkett geschickt, die sich auch vom anfänglichen 0:4-Rückstand nicht aus dem Konzept bringen ließ. Nico Brauner erwischte einen Sahnetag und brachte sein Team schnell in Führung, streute im Laufe des Spiels immer wieder
wichtige Punkte für die Knights ein und war gemeinsam mit JR Williams am Ende mit 16 Punkten
Topscorer der Kirchheimer.
Auf Hagener Seite war es anfangs vor allem „Highflyer“ Karrington Ward, der für Akzente in der
Offensive sorgte und seine Mannschaft zurück ins Spiel kommen ließ. Die Feuervögel zeigten dabei
erneut Geduld und ließen den Ball laufen, um einen Spieler in guter Wurfposition zu finden. Und weil
im ersten Viertel immerhin 64 Prozent aller Würfe ihr Ziel fanden und auf der anderen Seite des
Spielfelds die Defensive erneut wie ein Bollwerk stand, konnten die Gastgeber mit einer verdienten
21:14-Führung in den zweiten Spielabschnitt gehen.
Dort bewiesen die Teckstädter allerdings einmal mehr, dass sie ein Team mit echter Comeback-Mentalität sind: Sei es mit einer 5:0-Serie zu Beginn des zweiten Viertels oder auch an dessen Ende,
als Jermaine Bishop und Jannik Lodders die Hagener zwar per Dreier mit 36:27 in Führung brachten,
aber die Gäste nicht lockerließen. Mit einer aggressiven Defense, die oftmals nahe an der Grenze des
Erlaubten war, brachten sich die Kirchheimer auf Schlagdistanz. Vor allem mit JR Williams hatten die
Ritter einen echten Aktivposten in ihren Reihen, der allerdings jenseits der Dreipunktelinie längst
keine so gute Figur machte wie sein Mitspieler Karlo Miksic. Doch die Hagener kämpften um jeden
Ball, warfen sich nicht selten beherzt in jeden Zweikampf – und gingen dabei auch Risiken ein. So
stockte allen Anwesenden der Atem, als Youngster Daniel Zdravevski beim Rebound unglücklich mit
dem Kopf voran auf dem Parkett landete. Zum Glück konnte der Forward weiterspielen.
Die Gastgeber konnten ihre Führung allerdings trotz der insgesamt niedrigen Trefferquote des
Gegners nicht ausbauen – was sich beinahe gerächt hätte: Drei Minuten vor Schluss führten die
Hagener mit 69:61, ehe Karlo Miksic einen weiteren seiner insgesamt vier Dreier versenkte und
verkürzte. Als Kirchheim dann nach 8-Sekunden-Überschreitung erneut in Ballbesitz kam und
Williams ausgerechnet 42 Sekunden vor Schluss aus der Distanz zum 69:67 traf, lag die Verlängerung
schon in der Luft. Karrington Wards schwieriger Layup im Eins-gegen-Eins fand 15 Sekunden vor Ende der Partie zwar nicht den Weg in den Korb, doch er holte seinen eigenen Rebound, passte heraus – und hielt Phoenix im Spiel. Ein schnelles Foul der Kirchheimer an Joel Aminu brachte die Hagener Nummer 21 noch an die Linie, an der der Shooting Guard auf 70:67 erhöhte und alles klar machte.
Phoenix-Headcoach Chris Harris: „Wir sind heute besser mit unseren Fehlern und auch mit den
Läufen des Gegners umgegangen als zuletzt gegen Karlsruhe. Am Ende war es dann leider doch noch mal eng – wobei auch ein paar Pfiffe dabei waren, die vielleicht etwas fragwürdig waren. Und doch haben wir einen einigermaßen kühlen Kopf bewahrt. Bei Karrington sieht man, dass er sich hier
wohlfühlt – im Team, aber auch in der Stadt Hagen. Er ist ein wahnsinniger Athlet, der für
spektakuläre Szenen sorgen kann. Das hatten wir vorher nicht und tut uns wahnsinnig gut. Insgesamt war es aber auch stark, was wir in der Defensive abgeliefert haben. Das war heute besonders wichtig, weil wir vorne nicht wirklich gut getroffen haben.“
Autor:Stephan Faber aus Iserlohn |
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