Deutsche Korbjäger patzen gegen Finnland
Hagen ist eine basketball-begeisterte Stadt. Mit Phoenix Hagen hat man einen Bundesligisten, der die Massen magnetisiert. Um so größer war die Freude, als es hieß, dass nach 15-jähriger Abstinenz endlich einmal wieder ein Länderspiel in der umgebauten Ischelandhalle stattfinden würde. Doch die Ernüchterung am Freitagabend war nach dem Schlusspfiff bei den 3.200 Zuschauern groß: Mit 74:79 (41:36) verloren die deutschen Elite-Korbjäger gegen eigentlich zweitklassige Finnen.
Vom 31. August bis zum 18. September geht es für das Team von Bundestrainer Dirk Bauermann bei der Europameisterschaft in Litauen um viel. Deshalb wird die Vorbereitung dafür akribisch geplant. Auch der erste Testspielgegner wurde deshalb sehr sorgsam ausgesucht und in den Nordländern gefunden. Mit einem fest eingeplanten Sieg zum Auftakt der heißen Testspielphase wollte man Selbstvertrauen tanken.
Daraus wurde am Freitag in der Enervie-Arena jedoch nichts: Von Beginn an merkte man, dass die Finnen schon viel weiter in ihrer Vorbereitung sind, als die DBB-Auswahl. Das Spiel der Deutschen war fahrig, unkontrolliert und ideenlos. Auch der Einsatz des Hageners Per Günther, der begeistert vom Publikum begrüßt wurde, konnte nicht überzeugen.
Und so liefen die Deutschen im ersten Viertel den Finnen ständig hinterher (15:21).
Mehr Schwung kam im zweiten Viertel bei den Bauermann-Schützlingen auf. Konrad Wysocki und Robin Benzing gelangen nun auch die ersten Drei-Punkte-Würfe, die schließlich nach 16. Minuten zum 28:28-Ausgleich führten. Die Deutschen dominierten nun und konnten sich bis zur Halbzeit mit 41:36 absetzen.
Der stärkste Spieler auf deutscher Seite, Tim Ohlbrecht, sorgte mit seinen gekonnten Aktionen sowohl unter dem Korb als auch in der Defensive dafür, dass die DBB-Auswahl immer eine Nasenspitze vor den Finnen lag. Doch der Vorsprung, der in der 27. Minute noch acht Punkte betrug (59:51), reichte nicht. Die Finnen, bei denen vor allem Petteri Koponen auffiel, kamen wieder auf 57:59 heran.
Im Schlussviertel kam endlich ein wenig Stimmung auf den prallgefüllten Rängen auf. Das Publikum ging mit und versuchte die deutsche Mannschaft lautstark zu unterstützen. Die DBB-Auswahl zeigte sich kämpferisch, konnte aber im Abschluss nicht überzeugen. Aus einem 74:74 50 Sekunden vor Schluss machten die Gäste noch ein 79:74 und gewannen damit nicht unverdient.
Bleibt zu hoffen, dass sich das Team um Bundestrainer Dirk Bauermann in den nächsten Testspielen noch findet und die beiden NBA-Starts Dirk Nowitzski und Chris Kaman, die erst 14 Tage vor Beginn der EM zum Kader stoßen, die entscheidenden Akzente setzen können.
Autor:Stephan Faber aus Iserlohn |
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