Bayer 04 Sportdirektor Rudi Völler in Rage nach Spielende gegen den BVB
Ein Kommentar von Ulrich Rabenort
Ein professioneller Auftritt als Sportdirektor eines Bundesligisten war das gestern Abend nicht Herr Völler!
Im Interview bei Sky, unmittelbar nach Spielende der verlorenen Partie gegen Borussia Dortmund, ereiferte sich Sportvorstand Rudi Völler zunehmend. Zugegeben, wäre Schiedsrichter Zwayer im Vorfeld des Verweises kurz zur Seitenlinie gelaufen und Trainer Roger Schmidt von dort aufgefordert auf die Tribüne zu wechseln, hätte es die spätere Aufregung womöglich gar nicht gegeben.
Wie ein Schiedsrichter in einem solchen Fall vorgeht, obliegt ihm allein und war in dieserm Fall regelkonform. Einmal durch Gestiken den Trainer aufgefordert und auch verbal zusätzlich über den Kapitän Stefan Kießling in Kenntnis gesetzt, hat ein Trainer "das Feld" zu räumen. Erklärungen sind hier der falsche Ansatzpunkt, auch wenn der Trainer es gern gehabt hätte. Da lag ein Matcho-Gehabe von Trainer Schmidt auf der Hand.
Der Schiedrichter kann nicht seine getroffenen Entscheidungen durch Erklärungen oder Diskussionen anschließend auf dem Spielfeld führen. Spätestens dann wäre das Chaos vorprogrammiert.
Wobei Trainer Roger Schmidt im Nachhinein noch einsichtig wirkte.
Sportdirektor Rudi Völler erregte sich weit nach Spielende um so mehr. Im Sky Interview entgleiste er dann völlig. Gut war nur, daß der Sky-Moderator alleine mit Herrn Völler das Interview führte. Vermutlich hätten auch Unbeteiligte, bei objektiver Sicht der Dinge, ihr Fett abbekommen.
Und dem Schiedsrichter-Team zu unterstellen, das nicht gegebene Handspiel von Sokratis bewusst nicht geahndet zu haben, auf Grund der vorrangegangenen Vorfälle, ist schierer Unsinn. Besser wäre gewesen, er hätte in der Halbzeit mal seine Spieler so emotional an den möglichen dritten Tabellenplatz erinnert. Für Sportjournalisten, ist so eine Wut Rede natürlich hoch willkommen. Doch für einen respektvolleren Umgang gegenüber den Schiedsrichtern im Profi- und vor allem im Amateurbereich, war dieser unsachliche Auftritt schädlich. Vielleicht lag es aber auch daran: Das Bayer-Team ist gegen Borussia Dortmund nun seit neun Heimspielen sieglos. So lange wartet die Werkself gegen keinen anderen Bundesliga-Club auf einen Sieg. Den letzten Heimsieg gegen Dortmund gab es am 19. Mai 2007 unter Michael Skibbe. Anscheinend war die Frustration der Bayer-Verantwortlichen nach dieser erneuten Niederlage gegen den BVB sehr groß.
Autor:Ulrich Rabenort aus Hagen |
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