Am Wochenende: Doppelspieltag für Phoenix Hagen
Im Endspurt der Hauptrunde in der Beko Basketball Bundesliga muss Phoenix Hagen am Wochenende gleich zweimal antreten. Am Freitag um 19.30 Uhr kommt ratiopharm ulm in die Enervie-Arena. Am Sonntag um 17 Uhr reisen die Feuervögel zu den MHP RIESEN Ludwigsburg. Gespielt wird in der MHP Arena Ludwigsburg.
Es ist am Freitag vielleicht nicht nur das letzte Heimspiel der Hauptrunde für Phoenix Hagen, sondern das letzte Heimspiel der ganzen Saison. Nach der 71:92-Niederlage am Ostermontag in Oldenburg ist die Qualifikation für die BBL Playoffs unwahrscheinlich geworden. Dennoch: Phoenix Hagen hat einmal mehr eine starke Saison abgeliefert. Trotz des überschaubaren Etats stehen bereits 14 Siege zu Buche. Abstiegsgefahr bestand eigentlich nie, stattdessen dürfen die Hagener am Ende sogar noch einmal an der Runde der besten acht Teams schnuppern. Für die Ulmer wird es indes weitergehen. Der klare 92:74-Sieg gegen Bayreuth brachte den Vizepokalsieger die sichere Qualifikation für die Playoffs. Für Ulm geht es jetzt darum, wie gut sie sich zwischen Platz fünf und acht platzieren.
Ulm ist eine sehr offensivstarke und auf allen Positionen gut besetzte Mannschaft. Beim Rebounding, insbesondere beim Offensivrebound, sind die Süddeutschen mit Center Trent Plaisted (6,1 Rebounds pro Spiel) sowie den Forwards Matt Howard (5,1), Will Clyburn (4,2) und Daniel Theis (5,7) herausragend. Mit durchschnittlich 37,4 Rebounds pro Partie liegt Ulm in dieser Kategorie nur hinter Vechta und München. Ein weiterer wichtiger Faktor ist Guard Cameron Long, mit 12,1 Punkten pro Spiel Ulms Top-Scorer.
Per Günther, Edgar Sosa und Cameron Long übernehmen die Verantwortung auf den kleinen Positionen. Mit Adam Hess, Will Clyburn und Philip Schwethelm stehen vielseitige Small Forwards zur Verfügung. Unter den Brettern teilen sich Daniel Theis, Matt Howard, Keaton Nankivil und Trent Plaisted die Minuten. Die tiefe Rotation wird möglich durch außergewöhnlich starke deutsche Spieler, darunter die Ex-Hagener Hess und Günther. Tommy Mason-Griffin, eigentlich als zweiter Point Guard neben Günther vorgesehen, fehlt hingegen seit September letzten Jahres wegen eines Achillessehnenrisses.
Neben Hess und Günther sind die Schwaben auch mit Daniel Theis, der zuletzt wegen Knieproblemen ausfiel, und Philipp Schwethelm auf den deutschen Positionen top besetzt. „Daniel Theis hat sich imponierend entwickelt. Er ist derzeit einer der besten deutschen Spieler überhaupt“, sagt Hagens Trainer Ingo Freyer, der auch für Per Günther lobende Worte findet: „Er hat sich inzwischen zum vielleicht besten deutschen Aufbauspieler entwickelt.“
Auch in Ludwigsburg sind die Beko BBL Playoffs das dominierende Thema. Im letzten Jahr nur per Wildcard in der Liga geblieben, steht die Mannschaft von John Patrick jetzt kurz vor dem Einzug in die Runde der besten acht Teams. Drei Siege gegen Bremerhaven (82:76), Ulm (86:82) und Würzburg (77:62) ebneten in den vergangenen Tagen den Weg für die Qualifikation. Es ist eine typische John-Patrick-Mannschaft, auf die sich Phoenix Hagen einstellen muss. Die Guards dominieren das Spiel – und drei davon stehen eigentlich immer auf dem Feld. „Ludwigsburg hat eine Mannschaft mit guter Körpersprache, die sehr tough spielt“, sagt Ingo Freyer.
Keaton Grant, Coby Karl und Michael Stockton sind die auffälligsten Figuren und stehen jeweils über 30 Minuten auf dem Feld. Vierter Guard im Bunde ist Calvin Harris. Die kleine Flügelposition besetzen Shawn Huff, Mario Stojic und Tim Koch. Unter den Körben kommen der Ex-Bayreuther Gary McGhee, Patrick Flomo und Robert Tomaszek zum Einsatz. Power Forward Adam Waleskowski fällt dagegen aufgrund eines doppelten Bänderrisses im Sprunggelenk für den Rest der Saison aus.
Ludwigsburg spielt daheim wie auswärts eine recht konstante Saison. Mit Keaton Grant (16,4 Punkte – ligaweit Platz 3) haben die erfahrenen RIESEN einen der herausragenden Scorer der BBL in ihren Reihen. Das Team geht aggressiv zum Offensivrebound und punktet viel aus der Nahdistanz. Der Partie gegen Hagen kommt für Ludwigsburg womöglich eine besondere Rolle bei, wenn es um die Verteidigung von Platz 8 geht. Das Team muss nämlich noch bei den Bayern und in Oldenburg antreten - das sind bestimmt keine Selbstläufer. „Aber am liebsten hätten wir selbst natürlich noch drei Endspiele um die Playoffs“, so Freyer.
Autor:Stephan Faber aus Iserlohn |
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