Der Steinzeit-Kleindolch aus Hagen- Herbeck
Sensationsfund ausgestellt: Objekt des Monats Juni stammt aus alter Zeit

Zu besichtigen ist ein Steinzeit-Kleindolch, der in Hagen-Herbeck gefunden wurde. | Foto: Stadt Hagen
  • Zu besichtigen ist ein Steinzeit-Kleindolch, der in Hagen-Herbeck gefunden wurde.
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Ein Kleindolch aus der Steinzeit und bestehend aus alpinem Radiolarit ist als Objekt des Monats Juni im Jungen Museum des Osthaus Museums zu entdecken. Noch bis zur Eröffnung des Stadtmuseums 2021 gibt es aus dessen Bestand ein monatlich wechselndes Exponat zu besichtigen.

Der ausgestellte Kleindolch stammt aus der Jungsteinzeit, dem Neolithikum, und konnte bereits in den 1930er Jahren im Bereich der Lenneterrasse in Hagen-Herbeck geborgen werden. Typisch für Steingeräte aus dieser Zeit und der Region ist vor allem, dass diese oftmals aus exotischen und überregionalen Materialien bestehen. Der Kleindolch ist aus alpinem Radiolarit entstanden. Diese Gesteinsform lässt sich speziell durch ihre gleichmäßig bräunliche bis leicht rötliche Färbung gut identifizieren. Der Name ist auf die Radiolarien zurückzuführen. Dabei handelt es sich um Strahlentierchen, die als einzellige Kleinstlebewesen seit der Frühzeit des Lebens existieren und im Meerwasser als Plankton vorkommen. Radiolarit entsteht in Wassertiefen von drei Kilometern und mehr. Es besteht vorwiegend aus den kieselsäurehaltigen Außenskeletten der Kleinstlebewesen. Radiolarit ist hart und scharfkantig im Bruch, weshalb es sich ideal zur Herstellung von Werkzeugen wie etwa Kleinstmessern oder Pfeilspitzen eignet.
Radiolarit kann heutzutage zum Beispiel in der Region Piemont an den französisch-italienischen Alpen abgebaut werden, wo es vor rund 163,5 bis 145 Millionen Jahren im Wasser entstand. Ähnliche Schichten mit Radiolarit gibt es auch im schweizerischen Graubünden oder in den nördlichen Kalkalpen. Aufgrund der geringen Größe gestalten sich nicht zerstörungsfreie Laboruntersuchungen solcher Funde als schwierig. Wenn Spurenelemente untersucht werden, kann eine genauere Bestimmung möglich sein, ohne dass es zu Schäden kommt.

Autor:

Lokalkompass Hagen aus Hagen

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