Tag des offenen Denkmals in Hagen
Kostenlose Besichtigungen und aufregende Einblicke
Ein Rundgang über den Buschey-Friedhof und aufregende Einblicke in die Blätterhöhle: Nach einer zweijährigen coronabedingten Pause erwarten interessierte Hagenerinnen und Hagener beim „Tag des offenen Denkmals“ am Sonntag, 11. September, wieder spannende Einblicke in die Vergangenheit der Volmestadt. Organisiert wird das Programm durch die Untere Denkmalbehörde und Stadtarchäologie der Stadt Hagen.
Die Eröffnung des Friedhofes Buschey auf der damals freien Feldmark an Ostern 1810 war eine Folge der allgemeinen Entwicklung, denn das Bestattungswesen wurde nicht mehr nur aus religiöser Sicht, sondern auch unter hygienischen Gesichtspunkten neu beurteilt. Die Situation auf den Kirchhöfen inmitten der Wohnbebauung war unhaltbar geworden, so dass die Begräbnisse in und an den Kirchen unterbunden und vor den Städten neue, große Gräberfelder angelegt wurden. Der Buschey-Friedhof wurde, was seinerzeit weit und breit einmalig war, von den drei damaligen Hagener Kirchengemeinden – evangelisch-lutherisch, reformiert und katholisch – gemeinsam getragen. Die Anlage erhielt 1845 und 1862 zwar Erweiterungen, reichte aber bald nicht mehr aus, so dass der Friedhof am Remberg notwendig wurde.
Diese geschichtlichen Hintergründe und auch aktuelle Aspekte aus der Denkmalpflege werden am Tag des offenen Denkmals auf dem Friedhof in Wehringhausen, Eingang Grünstraße, beschrieben. Die Kapelle ist für den Besuch am Tag des offenen Denkmals in der Zeit von 10.30 bis 15 Uhr geöffnet. Teilnehmende sind dazu eingeladen, die Andachtshalle zum stillen Gedenken zu nutzen. Die Friedhofsverwaltung stellt Gedenkkerzen zur Verfügung, um diese für die Verstorbenen zu entzünden.
Zusätzlich bietet die Untere Denkmalbehörde jeweils um 11 Uhr und um 14 Uhr einen geführten Rundgang über den Friedhof an. Die Leiterin der Unteren Denkmalbehörde und Stadtarchäologie der Stadt Hagen, Mirjam Kötter, beschreibt in einer jeweils etwa einstündigen Führung, welche besondere Rolle der Buschey-Friedhof für die Denkmalpflege spielt und welche Kriterien für eine denkmalpflegerische Beurteilung hinzugezogen werden. Die Teilnahme an den Führungen ist kostenlos, eine Anmeldung ist per E-Mail an mirjam.koetter@stadt-hagen.de oder unter Tel. 02331/207-3026 bis Donnerstag, 8. September, erforderlich. Pro Führung können maximal 20 Personen teilnehmen.
Einblicke in die Blätterhöhle
Die Blätterhöhle und der vorgelagerte Vorplatz werden nach den Entdeckungen der ersten archäologischen Funde durch den Arbeitskreis Kluterthöhle seit 2006 bis heute erforscht. Im Zuge dieser Arbeiten konnten viele neue Informationen und neuartige Einblicke in die Lebens- und die Bestattungsweise sowohl der jungsteinzeitlichen Ackerbauern und Viehzüchter des vierten Jahrtausends vor Christus als auch der mittelsteinzeitlichen und späteiszeitlichen Jäger- und Sammler gewonnen werden. Diese vielfältigen neuen Erkenntnisse haben dazu geführt, dass der Fundplatz inzwischen internationale Bedeutung erlangt hat.
Das Museum Wasserschloss Werdringen bietet gemeinsam mit der Stadtarchäologie Hagen am Denkmaltag um 13 Uhr einen geführten Rundgang durch die Blätterhöhlen-Ausstellung an. Anschließend kann um 15 Uhr auf dem Vorplatz der Blätterhöhle die aktuelle Ausgrabung besichtigt werden. Vor Ort besteht die Möglichkeit, sich von dem Grabungsleiter Wolfgang Heuschen über den aktuellen Stand der Forschungen informieren zu lassen und ins Gespräch mit dem Vorsitzenden des Arbeitskreis Kluterthöhle, Stefan Voigt, zu kommen.
Die Teilnahme ist kostenlos, eine Anmeldung für die Führung im Museum und an der Blätterhöhle ist per E-Mail an anja.kuhlmann@stadt-hagen.de oder unter Telefon 02331/207-2740 bis Donnerstag, 8. September, möglich. Aufgrund der begrenzten Räumlichkeiten im Museum und auf dem Grabungsareal können an den Führungen jeweils maximal zehn Personen teilnehmen. Die Führungen im Ausstellungsraum des Museums und an der Blätterhöhle können zusammen oder getrennt gebucht werden. Der Treffpunkt an der Grabung liegt gegenüber der Adresse „Zur Hünenpforte“ 9. Geländegängigkeit und festes Schuhwerk sind unbedingt für den Besuch des Fundplatzes erforderlich. Eine Besichtigung der Höhle selber ist im Rahmen dieses Besuches nicht möglich.
Autor:Julia Wienecke-Berta aus Hagen-Vorhalle |
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