Aktion
„Wer kommt, wenn nichts mehr geht?“: Katastrophenschutz-Kampagne zur Stärkung des Ehrenamts

Am Impfzentrum in Ennepetal hängt das Plakat unübersehbar direkt am Eingang.
 | Foto: Ennepe-Ruhr-Kreis
  • Am Impfzentrum in Ennepetal hängt das Plakat unübersehbar direkt am Eingang.
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  • hochgeladen von Patrick Jost

 Plakate mit Werbung für das Ehrenamt im Katastrophenschutz hängen seit einiger Zeit prominent an den beiden vom Ennepe-Ruhr-Kreis betreuten Impforten in Schwelm und Ennepetal. Unter dem Slogan "Wer kommt, wenn nichts mehr geht?" wird auf die Leistungen von Feuerwehren, Technischem Hilfswerk (THW), Malteser, Johanniter, Deutschem Roten Kreuz (DRK), DLRG und Arbeitersamariter Bund (ASB) aufmerksam gemacht.

Diese ungewöhnliche Werbung um freiwillige Helfer ist Teil einer landesweiten Imagekampagne des Innenministeriums zur Stärkung des Ehrenamtes. Schirmherr ist Innenminister Herbert Reul, beteiligt sind rund 350 Kommunen.
"Es war für uns keine Frage, ob auch wir dabei sind", so Landrat Olaf Schade, der das Anliegen der Kampagne begrüßt. "Zum einem werden so die Ehrenamtlichen sichtbar, zum anderen machen sie Werbung in eigener Sache."
"Gäbe es die vielen Ehrenamtlichen nicht, sähe es im Katastrophenschutz ziemlich düster aus", ergänzt Rolf-Erich Rehm, Leiter der Abteilung Bevölkerungsschutz im Kreishaus und Kreisbrandmeister. "Nicht nur die Corona-Pandemie, sondern auch der Klimawandel mit extremen Wetterereignissen haben gezeigt - ohne Freiwillige geht es nicht", betont der oberste Katastrophenschützer des Ennepe-Ruhr-Kreises.
Bestes Beispiel für Tatkraft und Einsatz der Ehrenamtlichen im Ennepe-Ruhr-Kreis sind Aufbau und Betrieb der Nebenstelle des Impfzentrums in Schwelm. Innerhalb von zwei Tagen und während der Ostertage bauten 40 Ehrenamtliche aus allen THW Ortsverbänden im Kreis den Drive-In auf.
"So sind sie, unsere Ehrenamtlichen - sie lamentieren nicht über Probleme, sondern packen an, wo Not am Mann ist", betont Rehm. Nur dank ihrer Unterstützung war es nach einer überraschenden Ankündigung aus dem NRW Gesundheitsministerium überhaupt möglich, kurzfristig und innerhalb vom zwei Wochen fast 9.000 zusätzliche AstraZeneca-Impfdosen zu verabreichen. Auch vor diesem Hintergrund wertet er die Kampagne als berechtigtes Dankeschön an die Frauen und Männer im Ehrenamt.
Mit der Kampagne werden dem ehrenamtlichem Katastrophenschutz auf Plakaten aber auch in den sozialen Medien Gesichter gegeben - denn nicht Models, sondern "echte" Helfer in der Not sind zu sehen. Die so gewonnene Aufmerksamkeit soll helfen, neue Freiwillige anzuwerben. Denn: Freiwillige Feuerwehren, Technisches Hilfswerk (THW), Malteser, Johanniter, Deutsches Rotes Kreuz (DRK), DLRG und Arbeitersamariter Bund (ASB) sind auf Nachwuchs angewiesen. 

Katastrophenschutz

Der Katastrophenschutz in Nordrhein-Westfalen wehrt schwere Gefahren ab, wenn andere Schutzmaßnahmen versagen. Er kann bei Hochwasser, extremen Wetterlagen wie Stürmen, starken Regenfällen oder Dürreperioden gefordert sein. Er hilft bei Unglücken mit vielen Verletzten, die allein durch den Rettungsdienst nicht mehr versorgt werden können oder unterstützt die Umweltbehörden, wenn besondere Gefahrstoffe in die Luft, den Boden oder das Wasser freigesetzt werden.

Autor:

Lokalkompass Hagen aus Hagen

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