Physik Aktiv der Fachhochschule Südwestfalen
Warum gehen schwer beladene Schiffe eigentlich nicht unter?
Jede Mutter, jeder Vater weiß, wie schwer es ist, seinen Kindern so manche Fragen zu beantworten. Wie wäre es zum Beispiel mit dieser hier: "Warum gehen schwer beladene Schiffe eigentlich nicht unter?"
Wer früher in der Schule nicht immer aufgepasst hat, für den ist dieser Artikel vielleicht genau der richtige, denn die Bezirksregierung Arnsberg hat mit ihrer Aktion „Physik Aktiv" den Nerv wissbegieriger SchülerInnen der Klassen fünf bis acht getroffen. Und auch Erwachsenen könnte damit charmant auf die Sprünge geholfen werden.
Aktion „Physik Aktiv"
Etwa 150 SchülerInnen bekamen im Rahmen der Aktion "Physik Aktiv" in einem Hörsaal der Hagener Fachhochschule Südwestfalen die Aufgabe, ein Schiff zu basteln. Als Baumaterial bekamen sie jeweils drei Eierkartons sowie Garn oder Klebeband. Mehr nicht.
Und das Schiff aus Eierpappe sollte dann möglichst viel Ladung aufnehmen können, bevor es Wasser schluckt und schließlich in den Fluten einer Plastikwanne kentert. Getüftel und gearbeitet wurde in Kleingruppen und gewonnen hatte das Team, das vor der Havarie am meisten Fracht aufnehmen konnte.
Einige SchülerInnen legten sofort los. Vielleicht weil sie den besten Bauplan sofort im Kopf hatten. Andere berieten erst einmal in aller Ruhe. So wie das Mädchenteam mit Ruth, Mulia, Matilda und Emma. Alle elf Jahre alt. „Es war nicht so einfach, sich auf einen Plan zu einigen“, sagte Emma: „aber jetzt haben wir einen Kompromiss“.
Wie der aussieht? Die Mädchen setzten voll auf die Karte Klebeband. Damit sollen die Kartons von unten gegen das Wasser geschützt werden.
Eine andere Gruppe hielt von dieser Idee eher wenig. David, Sebastian und Tjade sind schon etwas älter. 12 und 13 Jahre alt. Und sie setzten auf viel Tragfläche. „Die eigentliche Ladefläche ist eher klein, dafür haben wir aber viele Träger eingebaut“, erklärte Sebastian. Er war sich sicher, dass dieser Plan aufgeht, beziehungsweise nicht untergeht.
Auf die Tragfläche kommt es an
Wer dann am Ende wirklich das tragfähigste Konzept hatte, ist vielleicht gar nicht so wichtig. Denn gewonnen hat in jedem Fall die Physik. „Hier werden Ideen entwickelt, ausprobiert und vielleicht auch wieder verworfen. Dahinter stecken Denkprozesse, die die Physik ausmachen. Und ganz nebenbei ist Teamwork gefragt. Das ist schon ein toller Wettbewerb“, meinte Organisator Christian Feldmann von der Bezirksregierung Arnsberg.
Der würde sich übrigens über weitere Sponsoren für die Veranstaltung freuen. „Wir wollen weiter experimentieren. Um unser Konzept so weiterzumachen, brauchen wir aber Unterstützung“, so Feldmann.
Und natürlich hatte auch dieses Finale von „Physik Aktiv“ dann echte Sieger. In den Jahrgangsstufen fünf und sechs gewann ein Gymnasium aus Dortmund, in den Jahrgangsstufen sieben und acht eines aus Hamm.
Autor:Anja Jungvogel aus Unna |
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