Corona: Offenbar viele Tests vor Weihnachten
Starker Anstieg bei den Neuinfektionen in Hagen
Gestern noch 178,6 und am heutigen Montag 231,1 – der Inzidenzwert, welcher die Entwicklung der Neuinfektionen der vergangenen sieben Tage abbildet, ist in Hagen deutlich angestiegen. „Schwankungen, auch solche starken, werden wir immer haben“, sagt Dr. Anjali Scholten, die Leiterin des Hagener Gesundheitsamtes. Der aktuelle Anstieg sei überwiegend auf eine hohe Anzahl von Meldungen durch Arztpraxen zurückzuführen. „Wir gehen davon aus, dass sich viele Bürgerinnen und Bürger vor den Weihnachtsfeiertagen testen lassen, um ein Ansteckungsrisiko bei Besuchen zu minimieren“, sagt Dr. Scholten.
Zusätzlich fließen immer mehr positive Ergebnisse aus Schnelltests, die Firmen an Standorten außerhalb von Praxen anbieten, zunächst in die Statistik mit ein. Da diese Tests oftmals ein falschpositives Ergebnis liefern, muss ein positives Ergebnis mit einem erneuten Test, dem sogenannten PCR-Test, der dem direkten Erregernachweis dient, in einem Labor analysiert und überprüft werden.
Zudem geht der Blick weiterhin sorgenvoll auf die Alten- und Pflegeheime, die das Gesundheitsamt bereits seit längerem als eine Ursache hoher Infektionszahlen identifiziert hat. Allein 31 der rund 150 neu gemeldeten positiven Ergebnisse am Wochenende sind auf die Heime zurückzuführen. „Ich kann sehr gut nachvollziehen, dass die Bevölkerung gerade während eines Lockdowns ein Sinken der Zahlen erwartet“, sagt Dr. Scholten, „aber wir werden weiterhin viele positive Fälle haben, wenn Kontakte nicht konsequent auf ein absolutes Minimum reduziert werden.“ Nachvollziehbar sei, dass sich viele Bürger gerade an Weihnachten nach Nähe sehnten, aber auch an den Festtagen sei Abstand geboten, so Scholten, „sonst werden wir nach den Feiertagen einen deutlichen Anstieg zu verzeichnen haben.“
Insgesamt weisen aktuell 644 Hagener ein positives Testergebnis auf, 4263 Personen sind bereits wieder genesen und 61 Menschen am Coronavirus verstorben. Weitere Informationen zum Coronavirus in Hagen gibt es auf der städtischen Internetseite www.hagen.de/corona und auf den offiziellen Social Media-Kanälen der Stadt Hagen.
Autor:Stephan Faber aus Iserlohn |
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