Schmerzsymposium - Ärzte stehen mit Rat und Informationen zur Seite
Ein Tumor und mögliche nicht beeinflussbare Schmerzen sind eine Urangst des Menschen. Sie beeinflussen jeden Betroffenen und auch nicht Betroffenen in seiner Lebensqualität und befördern persönliche Entscheidungen und die öffentliche Debatte. Das Hagener Schmerzsymposium am Samstag, 21. November, unter der Leitung von Priv-.Doz. Dr. med. Heribert Konder, Chefarzt der Schmerzklinik des Kath. Krankenhaus Hagen (KKH) im St-Marien-Hospital Hagen, wird aufzeigen, dass Tumorschmerzen in den allermeisten Fällen ausreichend und sicher in interdisziplinärer Zusammenarbeit behandelt werden können.
Wie Dr. Konder erläutert, ist plötzlich auftretender und anhaltender Schmerz bei 50 Prozent der Erkrankten das erste Symp-tom, das zur Abklärung und Diagnosestellung einer Tumorerkrankung führt. Bei fortschreitender Erkrankung sind 75 Prozent der Patienten davon betroffen. Noch 33 Prozent der erfolgreich behandelten Tumorpatienten leiden weiter unter Schmerzen.
Das eine Tumorerkrankung nicht das Ende des Weges bedeutet, wird Dr. Lindemann, Chefarzt der Klinik für Hämatologie und Onkologie, KKH in seinem Eröffnungsvortrag zu Fortschritten und Perspektiven der Tumortherapie darstellen. Dr. Walter Höltermann, Chefarzt aus Lingen, stellt die Schmerzarten und die Schmerzentstehung von Tumorschmerzen dar und Dr. Arne Hofeditz, Oberarzt der Schmerzklinik KKH, berichtet über die sich daraus ergebenden Möglichkeiten der medikamentösen Schmerztherapie. Fluch und Segen der onkologischen Behandlung sind, dass sich dadurch auch behandlungsbedingte Schmerzen ergeben können. Über deren Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten berichtet Cordula Maciejewski, Oberärztin der Klinik für Hämatologie und Onkologie im St.-Marien-Hospital Hagen.
Ein eigener Vortragsblock widmet sich speziellen Verfahren der Tumorschmerzbehandlung. Über strahlentherapeutische Verfahren berichtet Dr. Bernhard Schopohl, Chefarzt der Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie am AKH Hagen und Dr. Peggy Fostitsch, Chefärztin der Nuklearmedizin am AKH Hagen, die spezielle nuklearmedizinische Behandlungsmöglichkeiten darstellt. Gelegentlich kann es notwendig sein, sogenannten interventionelle Verfahren, wie z.B. Nervenverödungen, durchzuführen, um den Schmerz medikamentös behandelbar zu machen, wie Fritz Moysich, leitender Oberarzt der Klinik für Anästhesiologie, Schmerztherapie und Intensivmedizin, KKH berichtet. Besondere Bedeutung hat die Tumorschmerztherapie bei geriatrischen Patienten, die häufig unter weiteren Erkrankungen leiden, die besonders berücksichtigt werden müssen, wie Dr. Markus Schmidt, Chefarzt der Klinik für Geriatrie, KKH in seinem Vortrag erläutert.
Dass eine Tumorerkrankung und Tumorschmerzen nicht nur eine körperliche Ausprägung haben, darf in einer Gesamtbetrachtung des Patienten nicht übersehen werden. Dazu stellt Dipl.-Psych. Ferdinand Becherer, Leiter des Bereichs psychologische Schmerztherapie der Schmerzklinik, KKH die Besonderheiten psychischer Veränderungen und die Behandlungsmöglichkeiten anschaulich dar.
Für die Gesamtbehandlung von Tumorpatienten hat die Palliativmedizin eine zentrale Bedeutung. So werden Ute Queckenstedt, Fachärztin für Innere Medizin und Palliativmedizin und Barbara Scheibe, Fachkrankenschwester für Palliativmedizin die Unterschiede von Schmerzmedizin und Palliativmedizin aufzeigen.
Das Hagener Schmerzsymposium beginnt um 8.30 Uhr in der SIHK zu Hagen, Bahnhofstraße, und richtet sich an alle medizinischen Berufe, Betroffene und interessierte Bürger. Es wird von einer Industrieausstellung begleitet. Der Eintritt zur Veranstaltung ist kostenfrei.
Autor:Lokalkompass Hagen aus Hagen |
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