Jeder für sich und doch gemeinsam
Ostern ohne Zusammenkunft: Aber mit Hoffnung

Pfarrer Karsten Malz von der Ev. Kirchengemeinde Wetter.  | Foto: privat
  • Pfarrer Karsten Malz von der Ev. Kirchengemeinde Wetter.
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Gottesdienste fallen bis auf weiteres aus, Konfirmationen verschieben sich bis zum Herbst, Beerdigungen finden unter Sicherheitsvorkehrungen statt. Das Leben in den Gemeinden ist ein anderes. In Zeiten von Corona beschränkt sich auch dort der Kontakt auf die zur Verfügung stehenden Mittel. Telefon, Email, Videokonferenz oder Whatsapp: Das sind die Formen des Miteinanders. Und noch mehr.

Von Nathalie Kehl

 „Wir halten uns fern, sind aber füreinander da!“ Täglich um 19 Uhr und sonntags um 11 Uhr läuten weiterhin die Kirchenglocken. Als Symbol der ökumenischen Aktion steht die Kerze. Jeder für sich zündet sie an und stellt sie sichtbar ins Fenster. Ein Licht der Hoffnung. Gemeinsam beten. An Ostersonntag sollen die Glocken in ganz Nordrhein-Westfalen von 9.30 bis 9.45 Uhr läuten. Die drei evangelischen Landeskirchen und die fünf katholischen Bistümer möchten damit die Osterfreude deutlich machen – über den Sieg des Lebens. Und auch die Osterkerze wird es geben. An vielen Kirchen werden die Kerzen am Haupteingang stehen, aber mit der eindringlichen Bitte, sich nicht dort aufzuhalten, sondern sie nur einzeln mitzunehmen und Zuhause anzuzünden. Abstand halten ist ein Muss, ein Gruß aus der Ferne ist erlaubt.
So unterstützt es auch die evangelisch-lutherische Kirchengemeinde Wetter. „Ich wünsche uns allen einen Glauben, der uns von Ostern her Zuversicht schenkt.“ Mit diesen Worten hat Pfarrer Karsten Malz seine Andacht zu Karfreitag beendet. Aufgeschrieben und online gestellt auf www.luthergemeinde-wetter.de, wo die gesamten Andachten der Karwoche und Osterfeiertage der Wetteraner Gemeinde zu finden sind. Zusätzlich verteilt in Briefkästen. „Gerade jetzt ist es wichtig zu zeigen, dass wir für die Menschen da sind“, sagt Karsten Malz. Ihm fehlt die Nähe, das Leben in der Gemeinschaft, ruft dort an, wo er sonst besucht, hört zu, gibt Rat, tröstet. „Seelsorgerisch“, sagt er, „ist es manchmal schwierig. Wenn Trauungen nicht stattfinden können oder Ältere ihre Sorgen äußern, wann wohl für sie das Leben wieder in normalen Bahnen laufen kann.“ Erreichbar sein, sich austauschen, nicht resignieren. Zusammenhalt und Menschlichkeit sind spürbarer denn je. „Sehr viele, auch sehr junge Menschen haben Verständnis für die vielen Einschränkungen in diesen Tagen und bleiben optimistisch. Alle freuen sich auf die Zeit danach!“
Kontakte sind weiterhin möglich über die jeweiligen Gemeindeämter und Kirchenvertreter. Auch die Telefonseelsorge ist immer erreichbar - 08001110111.

Autor:

Lokalkompass Hagen aus Hagen

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