Notfalldose in der Apotheke
Lebensretter im Kühlschrank +++ Notfalldose auch in Hagener Apotheken erhältlich
Der Notarzt kommt in die Wohnung, der Patient ist nicht ansprechbar. Es muss schnell gehen, aber die Retter wissen nicht, welche Medikamente der Patient braucht, ob er Allergien oder Vorerkrankungen hat. Beim mühsamen Zusammensuchen von Pillen und Dokumenten geht wertvolle Zeit verloren. Eine einfache Lösung: die Notfalldose. „In der Kühlschranktür aufbewahrt, finden sich in ihr alle wichtigen Patientendaten auf einen Blick“, sagt Anja Beier, Sprecherin der Hagener Apothekerschaft.
Der weiß-grüne, zehn Zentimeter hohe Plastikbehälter hat sich in vielen Regionen Deutschlands bereits bewährt. Die Apothekerschaft bringt die Notfalldose nun auch flächendeckend in die Region. Ab sofort ist die Notfalldose in allen Apotheken erhältlich. Dort bekommen Patienten auch Hilfe beim Ausfüllen der Notfallinformation. Die Apotheken in Hagen beteiligen sich an der Aktion, in deren Rahmen sie von der Apothekerkammer Westfalen-Lippe kostenlos mit jeweils 20 Notfalldosen-Sets für ihre Patienten ausgestattet wurden, die gegen eine Spende an Patienten abgegeben werden. Ist der Gratis-Vorrat aufgebraucht, gibt es die Dosen in den meisten Apotheken weiterhin – dann jedoch für ein paar Euro im Verkauf.
Was bringt die Notfalldose?
„Bei Notfällen kommt es auf Minuten oder sogar Sekunden an“, so Apothekerin Beier. Das Prinzip der Notfalldose sei daher denkbar einfach und doch genial: „Patienten stecken all ihre Notfalldokumente in die Dose und lagern diese in der Kühlschranktür. Je ein Hinweis-Aufkleber an der Innenseite der Wohnungstür sowie am Kühlschrank informieren die Rettungskräfte.“ Entscheidend sei natürlich, dass die Informationen stets auf dem aktuellen Stand gehalten werden.
Warum im Kühlschrank?
Beier: „Auf den ersten Blick mag der Kühlschrank als ungewöhnlicher Ort erscheinen, aber er hat zwei Vorteile: Es gibt ihn in jedem Haushalt, und jeder findet ihn schnell. Für die Rettungskräfte soll die Notfalldose daher eine Hilfe sein. Vielen Patienten gibt sie außerdem ein Gefühl von Sicherheit.“ Dies gelte umso mehr in Zeiten, in denen immer mehr Menschen alleine leben.
Autor:Julia Wienecke-Berta aus Hagen-Vorhalle |
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