"Impfzentrum trotz holpriger Terminvergabe betriebsbereit"
Katharina Klaas überlässt nichts dem Zufall: 120 freiwillige Apotheker und PTA bereiten Impfstoff passgenau auf

Pharmazeutische Leiterin des Hagener Impfzentrums Katharina Klaas überlässt nichts dem Zufall. | Foto: Privat
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Für Katharina Klaas als pharmazeutische Leiterin des Hagener Impfzentrums ist Impfen der schnellste und sicherste Weg, aus der Corona-Krise zu kommen. Die Sprecherin der Hohenlimburger Apotheker ist verantwortlich für den Einsatz der pharmazeutischen Teams, die den Impfstoff gebrauchsfertig machen.

Der wichtigste Grund für Katharina Klaas, diese verantwortungsvolle Aufgabe zu übernehmen, war und ist, weiteres Leid und Einschränkungen durch das Virus zu verhindern. „Das Impfzentrum in der Stadthalle ist betriebsbereit“, erklärt die studierte Apothekerin und gibt sich optimistisch: „Trotz holpriger Terminvergabe werden wir mit dem erweiterten Impfstoffangebot einen sehr guten Start haben.“
Die Mutter von zwei Kindern arbeitet in ihrer Aufgabe als pharmazeutische Leiterin des Hagener Impfzentrums mit der Apothekerkammer, der Kassenärztlichen Vereinigung sowie der ärztlichen und organisatorischen Leitung dieser Einrichtung zusammen. Unter Vollastbetrieb kann ihr Team Impfstoffe für rund 1000 Impfungen pro Tag vorbereiten.
Ab Montag nun können in der Stadthalle endlich die über 80-Jährigen gegen Corona geimpft werden. Für den reibungslosen Verlauf der Impfungen sorgen über 120 freiwillig tätige Apotheker und pharmazeutisch-technische Assistenten (PTA) aus der Region Hagen. „Sie sind gleichsam in der Herzkammer des Impfzentrums tätig und bereiten passgenau den Impfstoff auf“, erklärt Katharina Klaas.
Weithin unbekannt ist, dass das pharmazeutische Personal die Impfung mit dem neu entwickelten Impfstoff vor Ort überhaupt erst möglich macht. Gewissermaßen wecken sie das Vakzin aus dessen Winterschlaf: Bei -70 Grad wird er geliefert, bei Raumtemperatur muss er dann unter keimarmen Bedingungen im Hintergrund und ohne Patientenkontakt mit einer genauen Dosis Kochsalzlösung gemischt werden. Deshalb unterstreicht die Pharmazeutin: „Die Bereitstellung des Impfstoffs ist alles andere als trivial!“
„Mehrfach umgedreht, aber nicht geschüttelt“ lautet frei nach James Bond die Devise. Denn jeder noch so kleine Fehler würde die Wirksamkeit gefährden. Daher gibt es eine exakte Verfahrensanweisung, an die sich die Apotheker und PTA auch im Hagener Impfzentrum akribisch halten.
„Denn wird der Impfstoff in diesem Zustand auch nur einmal kräftig geschüttelt, muss er verworfen werden“, erläutert Katharina Klaas die Brisanz im Umgang mit dem hochsensiblen Impfstoff, der keine Fehler verzeiht und noch dazu weltweit gefragt und daher schwer zu bekommen ist.
Ist der Impfstoff aufbereitet, wird das Injektionsfläschchen auf Verunreinigungen geprüft. Anschließend werden aus jedem Fläschchen sechs Spritzen aufgezogen, mit einer Kappe versehen und mit größter Vorsicht dem medizinischen Personal zum Verimpfen übergeben. Auch hier muss man Vorsicht walten lassen: „Schlagen die Spritzen beim Transport in einer Schale mehrfach aneinander, kann der Impfstoff seine Wirkung verlieren. Hinzu kommt noch eine genaue Dokumentation, da das Vakzin nach Aufbereitung nur zwei Stunden lang verabreicht werden darf“, so Klaas.
„Wir überlassen hier im Impfzentrum nichts dem Zufall“, bekräftigt die pharmazeutische Leiterin des Hagener Impfzentrums, „schließlich sind wir schon bereits seit Mitte Dezember ,impfbereit‘.“ Die exakten Abläufe und die Aufteilung der Arbeitsschritte im heilberuflichen Team von Apothekern und Ärzten wurden vielfach durchgespielt.
Allein für das Hagener Impfzentrum haben sich bei der Apothekerkammer Westfalen-Lippe über 120 Freiwillige gemeldet, landesweit sind es inzwischen für die 53 NRW-Impfzentren fast 6.000 Apotheker und PTA. „Das zeigt die hohe Motivation in unserem Beruf. Wir möchten und wir werden unseren Beitrag bei der Aufgabe leisten, dass wir durch massenhafte Impfungen zu einer Herdenimmunität gelangen und die Corona-Pandemie bewältigen“, unterstreicht Katharina Klaas, wissend, dass die pharmazeutischen Mitstreiter bestens vorbereitet und geschult sind.
Seit Dezember haben über 8.000 Apotheker und PTA die Impfschulungen der beiden Apothekerkammern in NRW durchlaufen. „Die Pandemiebekämpfung in den Impfzentren ist eine Mammutaufgabe, die zeigt, dass wir uns in Deutschland in der Krise auf die Apotheker und Ärzte verlassen können“, so Klaas.
„Hier in der Stadthalle arbeiten pharmazeutisches und medizinisches Personal Hand in Hand, um eine gleichbleibend hohe Qualität und damit auch eine größtmögliche Wirksamkeit des Impfstoffs zu gewährleisten“, erklärt die engagierte Hagener Apothekerin und bekräftigt: „Wir setzen alles daran, dass die Impfungen zum Game-Changer werden.“
Nur durch das Zusammenspiel aller Akteure ist ein Erfolg des Hagener Impfzentrums möglich. Die Apothekerkammer mit den Hagener Apothekern und PTA, die Kassenärztliche Vereinigung mit ihren Hagener Ärzten und den MFA, die Stadt Hagen, der DRK Kreisverband Hagen, die Stadthalle Hagen, der Sicherheitsdienst und zudem alle Freiwilligen arbeiten mit Herzblut an diesem noch nie dagewesenen Projekt.
„Wir Apothekerinnen und PTA’s aus Hagen sind stolz, bei dieser einzigartigen und so wichtigen Aufgabe dabei sein zu können, um mit unserem Fachwissen und unserer Expertise mit dazu beitragen zu können, diese Pandemie hoffentlich bald zu überwinden.“, resümiert die pharmazeutische Leiterin des Hagener Impfzentrums, Katharina Klaas.

Autor:

Lokalkompass Hagen aus Hagen

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