Immer mehr Kinder leiden unter Rückenschmerzen // Frühkindliche motorische Förderung sowie Bewegung in den Kindergärten und Grundschulen beugt vor
Dass immer mehr Kinder unter Rückenschmerzen leiden und beim Physiotherapeuten vorstellig werden müssen, belegt unter anderem der Ende 2010 eingereichte Heil- und Hilfsmittelreport der Barmer GEK.
Rund 300.000 Kinder haben Behandlungen zur Therapie von Rückenschmerzen erhalten.
Diese enorm hohe Zahl begründet der stellvertretende Vorsitzende der Barmer GEK, Rolf-Ulrich Schlenker, unter anderem mit mangelnder Bewegung im Alltag von Kindern und dem zunehmenden Gebrauch von elektronischer Unterhaltungselektronik, die meist von der Couch aus bedient wird.
Daraus resultiert, dass Kinder sich weniger bewegen und auch weniger Sport machen. Weitere Ursachen für den Therapiebedarf sehen Kinderärzte und Physiotherapeuten schon in den ersten Lebensjahren durch falsche Lagerung oder fehlende motorische Förderung.
Dass die Basis für die Entwicklung schon in frühester Kindheit, im Babyalter, gelegt wird, ist den wenigsten Eltern bekannt beziehungsweise bewusst.
Verena Doennig-Wagener, ausgebildete Kinderphysiotherapeutin, erklärt dazu: „In meiner Praxis begleiten uns die verschiedensten Diagnosen bei Kleinkindern wie: Kopfasymmetrie, Kiss-Syndrom, Entwicklungsverzögerungen, etc. Daher predige ich den Eltern ihr Baby von Anfang, in der Wachphase, in die Bauchlage zu legen, damit sich eine gute Kopfkontrolle und somit auch weitere wichtige Meilensteine in der Entwicklung ausbilden können“, so die Physiotherapeutin.
Einigen Eltern fällt es schwer, ihr Kind in die Bauchlage zu bringen, denn Babys neigen dazu, schnell ihren Unmut über die anstrengende Position, in der allerdings am optimalsten verschiedene Muskeln sowie das Gleichgewicht trainiert werden, durch lautstarkes quengeln und weinen zu äußern.
Um den Babys dabei zu helfen, die Bauchlagenposition besser zu tolerieren, einen Trainingseffekt zu erzielen und auch die Eltern zu beruhigen, suchte die Kinderphysiotherapeuten nach passenden Lösungen und hat ein spezielles Lagerungs- und Multifunktionskissen entwickelt, das Babys im ersten Lebensjahr unterstützt und zur optimalen Förderung und Aktivierung der motorischen Entwicklung beiträgt.
„Wenn Kinder, Teenager oder auch Erwachsene mit Rückenschmerzen zu mir in die Praxis kommen, lasse ich sie zum zweiten Termin Babyfotos von sich mitbringen, anhand derer ich manchmal verdeutlichen kann, wodurch die Spätfolgen unter denen sie heute leiden, verursacht wurden“, so Verena Doennig-Wagener.
Dass Bewegung und Sport das A und O für die Entwicklung sind, befürwortet die zweifache Mutter. „Im ersten Lebensjahr legen Eltern die Basis für die motorische Entwicklung ihrer Kinder, die sie in den Folgejahren weiter fördern und ausbauen müssen“.
Verena Doennig-Wagener bietet kostenlose Schulungen zu dem Thema „richtige Bauchlage“ in ihrer Praxis an.
Informationen unter www.babybridge.de oder www.krankengymnastik-hagen.com
Autor:Ariane Kullack aus Dortmund-Ost |
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