Mit Einschränkungen
Freilichtmuseum Hagen öffnet am Dienstag seine Pforten

Das Freilichtmuseum Hagen öffnet am Dienstag wieder seine Pforten. | Foto: Stephan Faber
  • Das Freilichtmuseum Hagen öffnet am Dienstag wieder seine Pforten.
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Die Museen des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL), auch das Freilichtmuseum in Hagen,  sind ab Dienstag, 5. Mai, wieder geöffnet. Wie LWL-Direktor Matthias Löb und LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger heute in Münster erläuterten, sind alle Vorkehrungen getroffen, um die Museumsbesucher durch Hygiene-Maßnahmen, genügend Abstand und weitere Vorkehrungen vor einer Ansteckung mit dem Corona-Virus zu schützen.

"Je länger der Ausnahmezustand dauert, desto mehr spüren wir, dass auch Kultur systemrelevant ist. Sie gehört zur Grundversorgung wie Nahrung", sagte Löb. "Wir möchten unseren Besuchern mit der Öffnung ein wenig Kraftfutter für Geist und Seele liefern und damit ein kleines feines Stück Normalität zurückbringen." Die LWL-Museen in Herne, Haltern, Paderborn, Lichtenau-Dalheim, Münster, Detmold, Hagen, Dortmund, Witten, Bochum, Hattingen, Waltrop, Bocholt, Lage, Petershagen und Havixbeck waren seit dem 14. März wegen der Corona-Pandemie geschlossen.

Museumsgänger müssten sich zwar auf Einschränkungen wie Mundschutzpflicht und beschränkte Besucherzahl einstellen. "Aber unser Ziel ist: Wir wollen dem Besucher ein paar coronafreie Stunden ermöglichen, weil er sich mit den Themen unserer Ausstellungen beschäftigen kann. In kleinen Schritten wird jedes Museum mit seinen speziellen Möglichkeiten für ein Kulturerlebnis sorgen", so Löb. Man richte sich darauf ein, dass der "Betrieb unter Corona" noch Monate dauern könne.

Mundschutzpflicht und "Besucherdosierung"

Die Museen des Landschaftsverbandes haben nach Angaben von LWL-Kulturdezernentin Rüschoff-Parzinger die vergangenen Wochen genutzt, um die Voraussetzungen vor Ort zu schaffen, die eine Wiedereröffnung möglich machen. "Eine Wiedereröffnung in der Corona-Krise ist kein business as usual", so Rüschoff-Parzinger. "Die Entwicklung eines einheitlichen Hygiene-Sicherheitskonzeptes für unsere Kultureinrichtungen hat allen Mitarbeitern der LWL-Kultur ein Höchstmaß an Planung, Flexibilität und Einsatz abverlangt."

Als wichtigste Maßnahme nannte sie, dass alle LWL-Beschäftigten Mund-Nasen-Schutz und alle  Besucher ab sechs Jahren in den Innenbereichen der Museen Mund-Nasen-Bedeckungen tragen müssten. "Hier sind wir allerdings auf die Unterstützung unserer Besucher angewiesen", sagt Rüschoff-Parzinger. "Masken sind ein rares Gut momentan, wir können sie nicht ausgeben oder verkaufen. Daher bitten wir unser Publikum, OP-Masken, aber auch selbst genähte Masken sowie Tücher oder Schals selbst mitzubringen."

Außerdem regulieren alle Kultureinrichtungen den Besucherstrom, so dass die Besucher im Museum den Mindestabstand von 1,5 Metern untereinander auch einhalten können. Zur "Dosierung" der Besucherzahlen gibt es Einlasskontrollen bzw. elektronische Zählsysteme. Bodenmarkierungen und Absperrbänder zeichnen Gehwege vor, markieren Mindestabstände und trennen Bereiche ab, in denen es eng werden könnte. Plexiglasscheiben schützen Mitarbeiter und Besucher vor Tröpfcheninfektionen, an den Ein- und Ausgängen gibt es Desinfektionsmittelspender, und es wurden zusätzliche Reinigungszyklen organisiert. In fast allen Museen können die Besucher an der Kasse und im Shop auch Kleinstbeträge bargeldlos zahlen.

Keine Führungen, keine Gastronomie

"Trotz solcher Sicherheitsvorkehrungen sollen sich unsere Gäste bei uns wohlfühlen", betont Rüschoff-Parzinger. "Unser Personal heißt sie herzlich willkommen und steht ihnen mit Rat und Tat und vielen wichtigen Informationen zur Verfügung. Das ist umso wichtiger, weil wir aufgrund von Corona dazu gezwungen sind, auf jegliche Form von Führungen und Veranstaltungen im Innen- und Außenbereich zu verzichten und Hands-On-Objekte abzudecken." Auch die Gastronomie-Betriebe in den Museen des LWL blieben geschlossen. 

Freilichtmuseum Hagen

Um den nötigen Sicherheitsabstand zu gewähren, gibt es im Freilichtmuseum Hagen in mehreren Gebäuden Zugangskontrollen. Es sind zwei neue Sonderausstellungen zu sehen: "Unser Freilichtmuseum" in der Gelbgießerei sowie "Handwerken. Vom Wissen zum Werk". Die meisten Vorführbetriebe bleiben geöffnet, wegen der Schutzmaßnahmen allerdings mit eingeschränkter Zugangszahl: Teilweise darf nur eine Person in die kleinen Werkstätten. Ohne Vorführung können Besucher den Friseursalon, die Kleineisenschmiede und die Achatschleife besichtigen. Die Kabinettausstellungen "Tabak", "Imkerei", "Optische Werkstatt" und "Seilerei", die Dauerausstellung "Papier im Märkischen Raum' sowie die Obergeschosse der Lohmühle, des Tabakhauses und der Kürschnerei müssen ebenso geschlossen bleiben wie das "Experimentierfeld Wasser" und der "Kinder-Tobeplatz". Auch die Sonderausstellung "U(h)rzeit - Aus Alt mach Neu - Junge Cellinis" im Goldschmiedehaus, eigentlich vorgesehen vom 5. April bis 5. Juli, muss geschlossen bleiben.

Autor:

Lokalkompass Hagen aus Hagen

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