Unterricht im Filmformat
Flexible Wege zum Beruf: Erster professioneller Online-Unterricht in der Herdecker Feuerwehr
Die Freiwillige Feuerwehr geht nun neue Wege bei der Aus- und Fortbildung ihrer Mitglieder. Außergewöhnliche Lagen wie die Corona-Pandemie benötigen flexible und außergewöhnliche Lösungsansätze. Für diese Flexibilität sind die Feuerwehren hinreichend bekannt.
Im Jahr 2020 konnte die Fortbildung in den Übungsdiensten nur von April bis September durchgeführt werden. Seitdem ist die praktische Fortbildung aus Sicherheitsgründen ausgesetzt. Um die Kameraden weiter fortzubilden und neben den Einsätzen auch weiterhin an die Feuerwehr zu binden, findet diese Fortbildung nun digital und online statt. In den Weihnachtsferien hat sich die Pressestelle der Feuerwehr mit diesem Projekt eingehend beschäftigt und hat die Umsetzung in mehreren Videokonferenzen geplant. Man hat sich auch mit anderen Feuerwehren, wie der benachbarten Feuerwehr aus Wetter (Ruhr), inhaltlich ausgetauscht.
Das wichtige Vorhaben wurde auch vom Feuerschutzträger der Stadt Herdecke gefördert. In relativ kurzer Zeit wurde die notwendige Hardware beschafft und das Vorhaben umgesetzt. Und nun war es so weit: Am vergangenen Dienstag stand der erste professionelle online Übungsdienst auf dem Plan. Im Schulungsraum der Wache wurde hierfür ein kleines Studio eingerichtet. Die Kameraden nennen es auch humorvoll "Feuerwehr Herdecke TV".
Die Löschgruppe 1 führte am Abend den ersten Übungsdienst durch. Ein Tag später gab es eine Fortbildung über ein Brechwerkzeug (Halligan Tool) für die Gesamtwehr, an der sich über 40 Einsatzkräfte beteiligten. Die Teilnehmerzahl war eine positive Resonanz. Der Dozent steht an der Wache und streamt seinen Unterricht über eine Konferenzsoftware an die Feuerwehrmitglieder, die teilweise zu Hause, von unterwegs oder gar beruflich bedingt aus dem Ausland den Unterricht online folgen. Ein Regieführender im Hintergrund ist für die Durchführung verantwortlich und beantwortet auch Fragen im Chat. Natürlich alles unter Einhaltung der Corona-Schutzmaßnahmen. (Masken, Lüften, Abstand). Davor wurden schon Lehrvideos - unter anderem über ein neues Tragemodul für die Waldrettung- gedreht, die dann nach der zeitintensiven Bearbeitung auf ein Videoportal im Internet hochgeladen wurden. Diese Videos können sich die Feuerwehrangehörigen jederzeit online ansehen. Weitere zur Absturzsicherung sollen nun in Kürze folgen. Die Mitglieder des Projektteams sind froh, dass sich die Mühen gelohnt haben und dass es in der Realität auch funktioniert. Es können zwar nicht alle Themen des Feuerwehrdienstes so ausgebildet werden, jedoch ist so ein Mindestmaß an Fortbildung möglich. Auch theoretische Bestandteile der anstehenden Grundausbildung sollen nun folgen. Immerhin warten 20 ehrenamtliche Mitglieder darauf, diese beginnen zu dürfen.
Autor:Lokalkompass Hagen aus Hagen |
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