Bye, bye Bottle
Erfolgreiche Trinkwasseraktion: Hagener Testpersonen finden Geschmack an "Kraneberger"

"Die Bewertungen waren überwiegend positiv" freut sich Ingrid Klatte. | Foto: privat
  • "Die Bewertungen waren überwiegend positiv" freut sich Ingrid Klatte.
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 "Unser Trinkwasser ist frisch und kalorienfrei, bestens kontrolliert, jederzeit verfügbar - und dabei unschlagbar preiswert", so Ingrid Klatte, Umweltberaterin der Verbraucherzentrale in Hagen. "Zudem spart es auch noch jede Menge Getränkeverpackung und Einwegmüll".
Deshalb veranstaltete sie eine Mitmach-Aktion ab April mit einigen Freiwilligen, die jeweils zwei Wochen vorwiegend "Kraneberger aus der Wasserleitung tranken und dazu ihre Erfahrungen mitteilten.

Das frisch gezapfte Wasser sollte möglichst auch mal mitgenommen werden - ins Büro, zur Arbeit zum Ausflug. Jeder Testhaushalt bekam begleitend einen kleinen Wasserratgeber, Rezepte zum Aromatisieren des Wassers und das Beste: eine hochwertige Mehrwegtrinkflasche. Über 40 Interessierte meldeten sich und 16 Probandinnen und Probanden stellten sich letztendlich dem Selbstversuch. "Die Bewertungen waren überwiegend positiv" freut sich Ingrid Klatte.
Hatten sich noch die Kinder einer Familie recht skeptisch beworben mit den Worten:" ..unsere Eltern erzählen, dass es früher nur Kraneberger gab und die würden am liebsten wollen, dass wir auch nur Leitungswasser trinken. Aber es schmeckt uns nicht. Nun wollen wir uns gerne umstimmen lassen. Wir wollen unsere Umwelt auf einfache Art und Weise entlasten. ...Damit sind wir die perfekte Familie für Ihre Testreihe!"
Die Auswertung der Test-Erfahrungen ergab: Allen Teilnehmenden hat ihr Leitungswasser sehr gut, einer Person gut und nur einer Person weniger gut geschmeckt. Fast alle wollen auch weiterhin ihr Leitungswasser trinken, weil: "...es einfach praktischer ist und die viele Schlepperei aufhört", so die häufigste Begründung. Auch der anfangs zitierten Familie gefiel das Trinkwasser doch so gut, dass sie auf jeden Fall häufiger zum Kraneberger greifen wollen. Schwieriger wurde es zu testen, ob die Wasserflasche unterwegs wieder aufgefüllt werden konnte.
Corona bedingt waren viele Gastro-Betriebe im April noch geschlossen. Viele mieden gleich die Innenstadt. Außerdem etwa die Hälfte der Tester meinten, sie wüssten gar nicht, wo das Nachfüllen in Hagen überhaupt möglich sei? Da ist sicher noch mehr Kommunikation und Information nötig. Zum Beispiel das blaue "Re-fill"-Logo an den Türen ist noch zu wenig bekannt, vermutet die Umweltberaterin. Eine positive Rückmeldung kam von zwei Schulkindern aus deren Schule und OGS: dort werden die Kinder sogar motiviert genug zu trinken und sehr gerne das "Kraneberger". Dagegen aus einer anderen Schule und aus einem Betrieb kam die Rückmeldung, dass sie oder er lieber ihr eigenes Wasser mitbringen würden. Grund: dort steht nur ein schmuddeliges Waschbecken oder ein Wasserhahn in den Toilettenräumen zur Verfügung. Das ist mehr als unattraktiv. Viel Spaß machte es offenbar das pure Trinkwasser mit verschiedenen Zutaten geschmacklich aufzupeppen.
Eine Teilnehmerin schrieb: "... ich mache mir morgens einen Krug fertig, am liebsten mit frischer Minze oder Früchten der Saison, gieße das Trinkwasser auf und bin für den Tag im Homeoffice gerüstet." Fazit der Umweltberaterin Ingrid Klatte: ich freue mich, dass Viele so begeistert mitgemacht haben. Zudem konnte viel Einweg-Getränkemüll- in Hagen eingespart werden.
Eine einfache Rechnung: Im Durchschnitt verbrauchen wir Deutsche etwa 85 Einweg-1 Liter-Flaschen pro Jahr für Mineralwässer.
Somit würden allein die 16 Teilnehmenden durch Trinkwasser aus der Leitung Hagen 1366 Einweg-Flaschen pro Jahr ersparen. Das ist doch auch ein Gewinn für die Umwelt.

Autor:

Lokalkompass Hagen aus Hagen

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