Im Allgemeinen Krankenhaus
Eine Pumpe mit Herz: Minimalinvasiver Eingriff ersparte Hagener eine große Herz-OP

Wolfgang Schönenberg freut sich über das gute Behandlungsergebnis von Oberarzt Marek Rogowski und PD Dr. med Kaffer Kara, Chefarzt der Klinik für Kardiologie am AKH (v.l.).  | Foto: AKH
  • Wolfgang Schönenberg freut sich über das gute Behandlungsergebnis von Oberarzt Marek Rogowski und PD Dr. med Kaffer Kara, Chefarzt der Klinik für Kardiologie am AKH (v.l.).
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Minimalinvasiver Eingriff ersparte Hagener eine große Herz-OP Wolfgang Schönenberg ist froh. „Mir geht es viel besser“, erzählt der Hagener heute – und das liegt ihm im wahrsten Sinne des Wortes am Herzen. Mitte Mai war er mit starker Luftnot und Wasser in der Lunge ins Allgemeine Krankenhaus Hagen eingeliefert worden.

„Ursächlich war hier ein sehr schwaches Herz mit einer Pumpleistung von nur noch rund zehn Prozent und damit nur etwa einem Fünftel der normalen Leistung“, erklärt Priv. Doz. Dr. med. Kaffer Kara, der als Chefarzt der Klinik für Kardiologie am AKH den Patienten mit behandelt hat. Das Zentrum des menschlichen Kreislaufsystems war in diesem Fall nicht nur schlecht durchblutet, sondern wies auch viele Engstellen und Verschlüsse in den Herzgefäßen auf. Ein lebensbedrohlicher Zustand, bei dem eigentlich eine sofortige sogenannte Bypass-Operation notwendig wäre. Doch dazu sollte es gar nicht erst kommen.
Denn die Hagener Herz-Experten meldeten den Patienten zwar umgehend für den herzchirurgischen Eingriff in einer naheliegenden Uniklinik an, doch aufgrund der Gesamtkonstitution des Patienten konnte der Eingriff nicht durchgeführt werden. „Weitere Untersuchungen hatten ergeben, dass das OP-Risiko einfach aufgrund der Vorschädigungen zu groß war“, erläutert Dr. Kara weiter. Doch Wolfgang Schönenberg einfach sich selbst zu überlassen, kam für den engagierten Arzt auch nicht in Frage. Er entschied sich, eine sogenannte „Impella®-Herzpumpe“ bei dem 62-Jährigen einzusetzen. Die wie ein Schlauch mit einer kleinen Schlinge aussehende Pumpe wird dabei in einem minimalinvasiven Eingriff über die große Beinarterie in der linken Herzkammer platziert. Von dort aus fördert die Pumpe kontinuierlich bis zu 3,5 Liter Blut pro Minute über die Aortenklappe in die Hauptschlagader und kann damit bis zu annährend 100 Prozent der Herzeigenleistung übernehmen. So wird das kranke Herz entlastet und kann sich erholen.
Die Pumpe kann nach dem Eingriff wieder entfernt werden. Insgesamt wird die Herzpumpe rund 20-mal pro Jahr im AKH eingesetzt – im Fall von Wolfgang Schönenberg mit großem Erfolg. Das Herz des Hageners hat nur zwei Monate nach dem Eingriff wieder fast die normale Pumpleistung erreicht und gilt damit als zunächst geheilt. „Wir konnten so nicht nur das Herz bei der Selbstregeneration unterstützen, sondern auch die Verschlüsse in den Herzgefäßen beseitigen“, fasst Dr. Kara zusammen. Dank des Einsatzes der modernen Medizintechnik sei dem Patienten eine große Operation mit deutlichen Risiken und Nebenwirkungen erspart geblieben.

Autor:

Lokalkompass Hagen aus Hagen

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