Angebot am AKH
Babylotsinnen unterstützen Familien

(v.l.) Jill Manietta, Koordinatorin „Frühe Hilfen“ im Fachbereich Jugend und Soziales der Stadt Hagen, Babylotsin Annika Ewe, Axel Groening, Leiter des Fachbereichs Jugend und Soziales der Stadt Hagen, Babylotsin Nicole Reese, Laura Kaiser, Fachbereichsleitung Kinder- und Jugendhilfe beim Caritasverband Hagen, Dr. Carmen Czysarski, Assistenzärztin der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, Tanja Fey-Rädisch, Koordinatorin amb. Erziehungshilfen Hagen, Sandra Koch, Leitende Hebamme der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe und Claudia Krister, Stationsleitung der Neugeborenenstation im AKH. Foto: Christina Schröer
  • (v.l.) Jill Manietta, Koordinatorin „Frühe Hilfen“ im Fachbereich Jugend und Soziales der Stadt Hagen, Babylotsin Annika Ewe, Axel Groening, Leiter des Fachbereichs Jugend und Soziales der Stadt Hagen, Babylotsin Nicole Reese, Laura Kaiser, Fachbereichsleitung Kinder- und Jugendhilfe beim Caritasverband Hagen, Dr. Carmen Czysarski, Assistenzärztin der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, Tanja Fey-Rädisch, Koordinatorin amb. Erziehungshilfen Hagen, Sandra Koch, Leitende Hebamme der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe und Claudia Krister, Stationsleitung der Neugeborenenstation im AKH. Foto: Christina Schröer
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Mit Annika Ewe und Nicole Reese arbeiten seit Kurzem zwei Babylotsinnen im Agaplesion Allgemeinen Krankenhaus Hagen. Sie setzen dort an, wo die Unterstützung für Schwangere und frisch gebackene Eltern bisher fehlte und helfen insbesondere auch Familien mit psychosozialen Belastungen unmittelbar beim Start in das Familienleben.

Babylotsinnen sind ausgebildete Familien- Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerinnen, Kinderkrankenschwestern und Hebammen. Sie verfügen zudem über ein Fachzertifikat als Babylotsin, welches sie durch eine Weiterbildung erworben haben.

Im Rahmen eines bundesweiten Präventionsprogramms, das in Hagen durch den Präventiven Kinderschutz des Fachbereichs Jugend und Soziales der Stadt Hagen, den Caritasverband Hagen und die Evangelische Jugendhilfe Iserlohn-Hagen getragen wird, profitiert nun auch die Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe unter Leitung von Dr. med. Askin Dogan von den Babylotsinnen. Das seit 2007 wissenschaftlich evaluierte Babylotsen-Programm wurde durch die Stiftung „See You“ initiiert und ist seither in 13 Bundesländern, 89 Geburtskliniken und weiteren ambulanten Praxen etabliert.

Niederschwellige Hilfe

In Hagen wird das Programm im Bereich der „Frühen Hilfen“ koordiniert. Die Frühen Hilfen sind der erste Baustein der Hagener Präventionskette. Dabei handelt es sich um präventive Hilfsangebote für werdende Eltern und ihre Kinder im Alter von 0 bis 3 Jahren. Um Unterstützungsangebote noch früher und niederschwelliger zugänglich zu machen, kooperiert die Stadt Hagen nun mit dem AKH als einzige Klinik mit Geburtshilfe und Kinderklinik? in Hagen.

Die zwei Babylotsinnen sind direkt in der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe im Einsatz, haben dort ein Büro und stehen Eltern auf Wunsch vorgeburtlich und nach der Entbindung zur Seite. Dementsprechend ist es möglich, die Unterstützung von Annika Ewe und Nicole Reese bereits ab den ersten Vorsorgeterminen im AKH oder einem Klinik-Hebammengespräch während der Schwangerschaft in Anspruch zu nehmen. „Unsere bisherigen Erfahrungen zeigen, dass nahezu jede Frau, die ein Kind bekommt, einen gewissen Beratungsbedarf hat. Dabei handelt es sich beispielsweise um Fragen rund um die Geburt, die Nachsorge und den Start ins Familienleben. Hier informieren wir und helfen den Eltern dabei, passende Unterstützungsangebote in Hagen zu finden“, berichtet Babylotsin Annika Ewe.

Ziel ist es, Familien frühzeitig, systematisch, nicht stigmatisierend, verlässlich und umfassend wahrzunehmen. Dazu dient eingangs ein einheitlicher Fragenbogen, den jede Familie in einem gemeinsamen Gespräch mit dem ärztlichen Dienst ausfüllt. An diesem Punkt entscheidet die Familie, ob sie eine Kontaktaufnahme durch die Babylotsinnen wünscht. Ist dies der Fall, findet ein Gespräch über die individuellen Bedürfnisse und den eventuellen Unterstützungsbedarf statt. In einem nächsten Schritt stellen die Babylotsinnen bedarfsentsprechende, unterstützerstützende Angebote dar und organisieren auf Wunsch die Überleitung. Diese reicht von einer Weitergabe von Informationen oder Adressen bis hin zur Kontaktaufnahme zu dem jeweiligen Unterstützungsangebot, wie Angeboten der „Frühen Hilfen“ und/oder anderen sozialen oder behördlichen Einrichtungen.

„Wir als Babylotsinnen treten in einem Zeitfenster mit den Müttern in Kontakt, in dem die Hand, die man reicht, gerne angenommen wird. Und selbst, wenn es nicht zu einer weiterführenden Betreuung kommt, gehen die Familien mit einem besseren Gefühl und der Gewissheit nach Hause, dass es Hilfsangebote gibt, auf die sie zurückkommen können“, sagt Babylotsin Nicole Reese.

Das Babylotsen-Projekt am AKH ist langfristig angelegt und die Finanzierung für die kommenden Jahre über den Präventiven Kinderschutz der Stadt Hagen gesichert.

Autor:

Andrea Rosenthal aus Mülheim an der Ruhr

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