Welttag gegen Kinderarbeit
Ausbeuterische Kinderarbeit „made in Germany“? – Nein, danke!: Hagen als faires Vorbild
Ausbeuterische Kinderarbeit „made in Germany“? – Nein, danke! Dagegen wehrt sich Hagen. Die Volmestadt macht sich stark für mehr Weltgerechtigkeit und besonders für den Schutz von Kindern.
Am Samstag, 12. Juni, ist Welttag gegen Kinderarbeit. Beinahe jedes zehnte Kind weltweit schuftet in Minen, auf Feldern oder als Dienstbote. Die Stadt Hagen und ihre Kooperationspartner im ganzen Ruhrgebiet, der ersten Fairtrade-Region Deutschlands, wollen etwas dagegen unternehmen. Für Fairen Handel und Fairen öffentlichen Einkauf in den Ruhrgebietskommunen steht nun die „Charta Faire Metropole Ruhr 2030“, die zurzeit auch im Hagener Rathaus zur Unterschrift vorliegt. Städte und Kreise sind aufgerufen, sich zu den Entwicklungszielen der Vereinten Nationen zu bekennen und sich für Fairen Handel sowie Menschlichkeit und Verantwortung entlang der globalen Lieferketten einzusetzen.
Hagen und der Faire Handel
In Hagen hat das eine lange Tradition, denn die Stadt gehört zu denen, die einen eigenen fair gehandelten „Stadtkaffee“ anbieten können. Dazu kommt die Stadtschokolade aus fair gehandeltem Kakao. Beide Produkte stehen für den Fairen Handel und für Hagen, denn die Packungen zieren Bilder des Theaters und des Rathausturms. Beide gibt es im AllerWeltHaus, in der Hagenagentur und bei gutem Wochenend-Wetter im Kiosk am Bismarckturm zu kaufen.
Es gibt im Stadtgebiet drei Fairtrade-Schulen und zwei faire Kitas. Eine Ausstellung in der Kaffeerösterei des Freilichtmuseums informiert über die Arbeit der Kaffeebauern und den Fairen Handel. Der Hagener Weltladen und das AllerWeltHaus informieren zum Fairen Handel und bieten viele Veranstaltungen dazu an. Seit 2013 ist Hagen als Fairtrade-Stadt zertifiziert und macht sich immer wieder stark für den Fairen Handel, für mehr Gerechtigkeit im Welthandel und für die Menschenrechte entlang der globalen Lieferketten. Apropos Kinderarbeit: Schon 2010 hat Hagen die „Magna Charta Ruhr“ unterschrieben, die Kommunen dazu verpflichtet, in ihrer Beschaffung Produkte auszuschließen, die durch ausbeuterische Kinderarbeit entstanden sind.
Darauf baut jetzt die „Charta Faire Metropole Ruhr 2030“ auf, die das Netzwerk Faire Metropole Ruhr gemeinsam mit zivilgesellschaftlichen und kirchlichen Einrichtungen und kommunalen Vertretern entwickelt hat. Ziel ist es, dass kommunale Verwaltungen faire Produkte stärker ins Bewusstsein und in die Praxis bringen. Jetzt liegt die Charta Städten, Gemeinden und Kreisen zur Unterzeichnung vor. Sie sollen damit gemeinsam Verantwortung übernehmen – menschenwürdige Arbeitsbedingungen in der Lieferkette von Produkten fördern, sich zu den Grundsätzen des Fairen Handels bekennen und gegen die Ausbeutung von Mensch und Natur stark machen. „Die 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen bilden die Basis für das gemeinsame Handeln, für mehr Klimaschutz, für weniger Ausbeutung, für mehr Nachhaltigkeit“, so der Sprecher des Netzwerks Faire Metropole Ruhr, Markus Heißler.
Dabei ist auch Hagen aufgerufen, die Charta in konkreten Handlungsfeldern umzusetzen, mehr fair gehandelte Produkte für die Verwaltung und für städtische Veranstaltungen einzukaufen und einzusetzen, Unternehmen vor Ort zu stärken, die den Fairen Handel fördern, oder mehr kommunale Schulen, Kitas und Jugendzentren zu motivieren, zu fairen Einrichtungen zu werden. Unterstützung dabei gibt es vom Netzwerk Faire Metropole Ruhr.
Näheres zur Charta unter https://www.faire-metropole-ruhr.de/charta.html
Autor:Lokalkompass Hagen aus Hagen |
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