Hawker - 133 Jahre Batterietechnik aus Hagen
Wie geht es weiter mit Hawker - Wie reagiert der Landtag NRW auf die Hagener Resolution?
Seit 1887 werden in Hagen erfolgreich Batterien gebaut. Mit der Gründung des Werks im Stadtteil Wehringhausen wurde der Ursprung der weltweit bekannten Varta (Vertrieb, Aufladung, Reparatur transportabler Akkumulatoren) Batteriefertigung gelegt.
Im Laufe der Zeit wechselten die Eigentümer des Werks in Hagen mehrfach. Aktueller Eigentümer ist der amerikanische Großkonzern EnerSys.
Der EnerSys-Konzern will die Produktion der Batterien aus Hagen nach Polen verlagern und den Standort in Wehringhausen zum 30.06.2021 schließen.
Arbeiter kämpfen um ihre Arbeitsplätze
Doch die Arbeiter kämpfen um ihre Arbeitsplätze und geben nicht auf. Bei der Versammlung der Beschäftigten am 10.12.2020 vor der Stadthalle in Hagen wurde auch die in den Rat der Stadt Hagen eingebrachte Resolution „Alle Arbeitsplätze bei Hawker müssen erhalten bleiben!“ thematisiert. Die Resolution wurde kurz nach der Versammlung einstimmig im Rat der Stadt Hagen verabschiedet.
Der Betriebsrat von Hawker zeigt für die Entscheidung der Unternehmensleitung kein Verständnis: „Aber das Werk Hagen steckt voller Kompetenz und Knowhow, Innovationen und intelligenten Ideen für die Zukunft. Insbesondere unsere Flexibilität, Qualität und Verlässlichkeit haben uns immer wieder ausgezeichnet. Wir haben als Belegschaft einen guten Job gemacht und werden dennoch reinen Renditeerwartungen geopfert, weil die Produktion im Ausland etwas günstiger sein könnte.“.
Ministerpräsident Armin Laschet sowie Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart betonen immer wieder, dass für das Gelingen ihrer sogenannten Energiewende Speichertechnologien im Fokus stehen müssen. Und hier bietet der Standort Hagen sehr gute Perspektiven. Knapp 133 Jahre Kompetenz in der erfolgreichen Entwicklung und Fertigung von Batterien und eine erfahrene und motivierte Belegschaft sind die besten Voraussetzungen für Batterietechnik mit dem Gütesiegel „made in NRW“. Hinzu kommt: Neue, strombasierte Antriebsmöglichkeiten stehen im Fokus der Landesregierung und werden von ihr in zahlreichen Projekten und an zahlreichen Standorten aus Landes-, aber auch aus Bundes- und EU-Mitteln gefördert.
Batterietechnik – egal ob für Elektro- oder Verbrennerfahrzeuge – muss Teil NRWs bleiben.
Bereits zur Sitzung am 15.12.2020 hat die AfD Fraktion im Landtag eine Aktuelle Stunde zum Thema "Erhalt der Arbeitsplätze bei Hawker" beantragt. Das Präsidium - bestehend aus Vertretern von CDU, SPD, FDP und Grüne - hat sich hingegen gegen die Aktuelle Stunde zu "Hawker" und stattdessen für eine "aktuelle" Stunde zum Thema "Corona" entschieden, obwohl es zum Thema "Corona" bereits mit Tagesordnungspunkt 1 eine dreistündige Aussprache an diesem Plenartag gab.
Wir wollen wissen: Was tut die Landesregierung?
Die AfD bleibt auch weiter am Thema dran. Deshalb hat der wirtschaftspolitische Sprecher, Christian Loose – im engen Austausch mit Michael Eiche von der Hagener Stadtratsfraktion – der Landesregierung folgende Fragen zum nächsten Wirtschaftsausschuss am 20.01.2021 gestellt:
- Sind der Landesregierung die Hintergründe zur Schließung des Werks in Hagen bekannt?
- Welche Gespräche hat die Landesregierung bis zur Ratssitzung am 10.12.2020 mit der Arbeitnehmervertretung von Hawker bzw. mit der Geschäftsführung von Hawker geführt?
- Wie bewertet die Landesregierung die Forderungen der Resolution nach einer Unterstützung durch die Landesregierung?
- Welche Gespräche hat es nach der Verabschiedung der Resolution im Hagener Stadtrat zwischen Landesregierung und der Arbeitnehmervertretung von bzw. Geschäftsführung von Hawker gegeben?
- Was waren die Ergebnisse der jeweiligen Gespräche?
- Wie bewertet die Landesregierung die Fördermittel für die „Forschungsfertigung Batteriezelle“ von 200 Mio. Euro für den Standort Münster vor dem Hintergrund, dass ein Traditionsunternehmen wie Hawker ihr Werk in Hagen schließen muss und Hunderte von Arbeitnehmern ihren Job verlieren werden?
- Welche Anstrengungen wird die Landesregierung zur Beibehaltung der Arbeitsplätze bei Hawker unternehmen?
- Durch den staatlich verordneten Rückzug aus dem Segment der Verbrennermotoren, wird es zu einem weiteren erzwungenen Strukturwandel kommen. Inwiefern wird die Landesregierung der Stadt Hagen bei der Bewältigung dieses Strukturwandels helfen, damit sich dort neue Industrie ansiedeln kann und die Arbeitnehmer wieder eine Hoffnung bekommen?
Wir sind gespannt auf die Antworten der Landesregierung und werden Sie weiter informieren.
Für den Erhalt unserer Industriearbeitsplätze!
Autor:Christian Loose (AfD) aus Bochum |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.