Brückenkollaps A 45
Verwaltungsreform aller Behörden ist überfällig.

Guten Tag,
ich kann eigentlich nur über meine Erfahrungen in einer Strassenbaubehörde berichten, glaube aber sagen zu können das alle Verwaltungen in Deutschland eine, wenn möglich liberal demokratische Neuausrichtung benötigen. Alles was ich bisher in Leserbriefen und E-Mails geschrieben habe war Produkt meiner Unzufriedenheit mit den, immer noch überwiegend, preußisch hierachischen Verwaltungsmethoden. Ich höre immer im Bekanntenkreis reg dich nicht so darüber auf, du kannst daran nichts ändern. Das stimmt jedenfalls für den Zeitraum meiner aktiven Tätigkeit bis 2009 als Bautechniker in Bauüberwachung bei einer Strassenbaubehörde. Dort gilt Schweigepflicht, das heißt Mitarbeiter halten ihr Maul, die Vorgestzten machen ihr Ding und wenn du schön brav bist wirst du auch eher befördert. Wird sich durch den Namenswechsel in Autobahn GmbH wahrscheinlich auch nicht ändern. Immer getreu dem Spruch -mit den Wölfen heulen- .... -eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus- usw....
Den sicheren Arbeitsplatz bei einer Behörde wünschen sich viele, aber man sollte sich dann auch gut unterordnen können. Diese Form der Mitarbeiterführung führt zur Lethargie, Apathie, Mißmut und Depressionen bei den Beschäftigten. Es gibt sehr gute Beispiele zur Mitarbeiterführung und Motivation derer, siehe hierzu einen hervorragenden Artikel in einer unabhängigen Kampagne von Mediaplanet. Ein Kernsatz von Lea-Sophie Cramer lautet darin - für jede Person gibt es einen Kontex, in dem sie ihre Stärken komplett ausspielen kann.
Was daraus resultiert sieht man nun exemplarisch bei dem Brückenchaos im Zuge der Sauerlandlinie. So habe ich zum Beispiel bis heute von keiner der beteidigten Behörden eine wirklich stichhaltige Begründung für all die teuren viel Steuergeld sowie Umweltbelastenden Brückenquerverschübe erhalten. Bei der Lennetalbrücke A 45 warte ich und mit mir auch viele steuerzahlerzahlende Bürger auf eine Erklärung und der Benennung der Kosten für den Verschub, nun erst recht und mit Recht, nach der Sperrung der Rahmeder Talbrücke ob so ein kompliziertes und zeitverzögerndes Bauverfahren nötig war.
War es nötig hier eine so zeitverzögernde Bauweise anzuwenden ? Wollte sich hier jemand auf Kosten der Allgemeinheit ein Denkmal setzen ? In Kenntnis der baufälligen Zustände der vielen anderen Brückenbauwerke im Zuge der Sauerlandlinie würde ich es dann mit Dekadenz bezeichnen.
In erster Linie sollte eine vom Steuerzahler finanzierte Behörde auch im Intresse dieser Entscheidungen treffen. Ich bin davon überzeugt das das Chaos mit der Sperrung der Rahmeder Talbrücke vermeidbar gewesen wäre. Alles was jetzt an Gründen vorgetragen wird warum es zur Sperrung kam sind in meinen Augen vorgetäuschte Schutzbehauptungen. Allso es gab schon zu meiner Zeit als Mitarbeiter bei Strassen NRW die Möglichkeit eines beschleunigten Planfeststellungsverfahren, die Geländebedingungen bei der Talbrücke Rahmede sind nicht alpin, es gibt auch schneller umsetzbare Brückenbaumethoden zum Beispiel Stahlverbundbauweise. Dazu habe ich auch hier im Lokalkompass etwas geschrieben.
Aber wenn eine Behörde die andere schützt ist dies ein Freibrief für alle.

Nun versuche ich mal ein fiktives Beispiel für diese Situation zu finden. Angenommen ein Speditionsunternehmen muß seinen Fuhrpark erneuern. Er nimmt sich einen Kredit und bestellt den ersten LKW mit allen möglichen Ausstattungsextras. Die Auslieferungszeit für den neuen LKW verzögert sich hierdurch erheblich, die Kosten ebenfalls. Nun nimmt der Spediteur einen großen Lieferauftrag an, bei Lieferverzögerungen droht hohe Konventionalstrafe. Ein LKW fällt aus der neue noch nicht da. Es fällt Konventionalstrafe an. Er muß den vorhandenen schnell und teuer wieder einsatzfähig machen. Und dann wird auch noch eine wichtige Autobahn für seine Lieferfahrten gesperrt, er hatte gedacht so etwas wird schon nicht passieren da für die Nutzung und Unterhaltung eine Maut bezahlt wird.
Als Steuer- und Mautzahler glaubte er an eine Art Garantie für die Autobahnnutzung. Für den Spediteur war das der Ruin, in den zuständigen Behörden war keiner persöhnlich verantwortlich. Es lag an irgendwelchen Vorschriften und ein paar einsam entscheidenden Vorgesetzten.
Gruß
R. Paul

Autor:

Reinhold Paul aus Hagen

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