SPD: Streit im Internet - Kommentar
Die Wahlkreiskonferenz der SPD und die Geschehnisse um Bürgermeisterin Brigitte Kramps haben einem Brand Nahrung gegeben, der schon seit Jahren in der Partei schwelt: Seilschaften, Korruption und Filz sind Schlagworte, die auch in Gesprächen einiger Parteimitglieder mit dem Stadtanzeiger gefallen sind. Während die Parteispitze in der Öffentlichkeit Einigkeit und Geschlossenheit demonstriert, scheint sie den Kontakt zur Basis zu verlieren. Denn die äußert ihren Unmut über die Parteiführung öffentlich - im Internet. Der Dialog, der kürzlich in einem Hagener Forum geführt wurde, das für jeden zugänglich ist, hat mich geradezu sprachlos gemacht. Daran beteiligt war auch ein Genosse, der sich zur Zeit um ein öffentliches Amt bewirbt. Die gegenseitigen Beschuldigungen und Äußerungen waren derartig diffamierend, dass die Administratoren sich gezwungen sahen, den gesamten Dialog kurze Zeit später wieder zu löschen. Wenn die SPD es nicht schafft, intern ihre Probleme ernsthaft zu besprechen und zu lösen, steuert die SPD noch vor dem eigentlichen Wahlkampf in eine Krise, die eine inhaltliche politische Diskussionen kaum noch zulassen wird. Und das in einer Zeit, in der die Stadt Hagen Ideen und Konzepte dringender denn je braucht - keine Querelen und Machtkämpfe.
Autor:Anja Seeberg aus Hagen |
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