Erinnerungsgang um 18.15 Uhr
Pogromnacht: Umbenennung der Marktbrücke in Simson-Cohen-Brücke

Zur Pogromnacht am 9. November findet ein Erinnerungsgang zur Simson-Cohen-Brücke um 18.15 Uhr statt. | Foto: Symbolbild Pixabay
  • Zur Pogromnacht am 9. November findet ein Erinnerungsgang zur Simson-Cohen-Brücke um 18.15 Uhr statt.
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Hagen. Zu einer gemeinsamen Gedenkveranstaltung anlässlich der Pogromnacht von 1938 lädt die Stadt Hagen alle Hagener am Mittwoch, 9. November, um 19 Uhr in die Straße "Am Hohen Graben" ein. Die Teilnehmenden erwarten eine Gedenkrede des Oberbürgermeisters Erik O. Schulz und Gebete von Vertretern der christlichen und jüdischen Gemeinden. Die Veranstaltung wird ergänzt durch eine Aufführung, choreographiert von Sara Pena (Ensemblemitglied beim Ballett Hagen), unter Mitwirkung von insgesamt drei Tänzern sowie zwei Musikern.

Umbenennung der Brücke

In Hagen wurden in der Pogromnacht zahlreiche Geschäfte und Wohnungen zerstört, wie beispielsweise auch das Zuhause der Familie Simson Cohen in der Straße "Am Hohen Graben 2". Stellvertretend für alle jüdischen Bürger Hagens wird Oberbürgermeister Schulz die Marktbrücke im Anschluss an die Gedenkveranstaltung offiziell in Simson-Cohen-Brücke umbenennen. Eine Gedenktafel wird in Zukunft an die Historie erinnern. Die Teilnehmenden gehen nach der Gedenkveranstaltung gemeinsam in einem Schweigemarsch zur Marktbrücke. Wer möchte, kann gerne eine Kerze mitbringen.

Über Simson Cohen

In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 (Pogromnacht) drangen Anhänger des NS-Regimes in das Haus von Simson Cohen ein und demolierten die Inneneinrichtung. Schaufenster wurden zertrümmert, Möbel und Hausrat mit Äxten zerschlagen und aus dem Fenster in die Volme geworfen. Während es gelang, diesen ersten Angriff abzuwehren, kehrten mitten in der Nacht die Angreifer mit Verstärkung zurück und stürmten das Haus. Der 63-jährige Simson Cohen wurde schwer verletzt und starb drei Jahre später in der Schweiz an den Folgen der Verletzungen.

Erinnerungsgang um 18.15 Uhr

In Verbindung mit der Gedenkveranstaltung lädt die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Hagen und Umgebung zu einem Erinnerungsgang an Orte des jüdischen Lebens im Stadtzentrum ein. Start des Erinnerungsgangs ist um 18.15 Uhr am Adolf Nassau Platz/Commerzbank an der Ecke Elberfelder Straße 47. Hier war das älteste Kaufhaus Hagens. Die letzte Station ist um 18.45 Uhr auf der Marktbrücke, vor dem ehemaligen Haus von Simson Cohen. Die jüdische Vorsitzende Natalja Chupova und der christliche Vorsitzende Frank Fischer erfahren gemeinsam mit den Bürgern Orte jüdischen Lebens in Hagen oder Orte, die in der Pogromnacht 1938 eine besondere Rolle gespielt haben. An jeder Station gibt es Informationen und ein Foto sowie die Einladung zum gemeinsamen Gedenken.

Autor:

Lara Ostfeld aus Menden (Sauerland)

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