Minister Duin zu Gast bei der SIHK zu Hagen
Im Rahmen seines Wirtschaftsdialogs vor Ort besuchte NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin die Südwestfälische Industrie- und Handelskammer zu Hagen (SIHK).
Nach der Besichtigung des SIHK-Bildungszentrums diskutierte der Minister mit
Unternehmern aus der Region über aktuelle Themen wie die Fachkräftesicherung, unter anderem im Bereich der MINT-Berufe und die Aktivitäten der SIHK beim Übergang Schule-Beruf, die Folgen der Energiewende für die Betriebe, die Verbesserung der Infrastruktur, besonders der Ausbau der Breitbandverbindungen, und die prekäre Finanzsituation der Städte.
SIHK-Präsident Harald Rutenbeck verwies noch einmal mit Nachdruck darauf, dass Südwestfalen das industrielle Herz in Nordrhein-Westfalen ist und auf sichere und bezahlbare Energie angewiesen ist. Deshalb müsse die Politik die immer weiter gestiegene EEG-Umlage möglichst schnell in den Griff bekommen. „Wegen der wachsenden internationalen Konkurrenz dürfen die Energiepreise nicht weiter steigen und für die besonders energieintensiven Unternehmenbrauchen wir weiter eine Teilbefreiung. Unser Eindruck ist: Bei der Energiewende läuft uns in die Zeit davon. Unternehmen entscheiden sich gegen Investitionen hier vor Ort, weil nur eines absehbar ist: Die Energiekosten mit allen Umlagen und Entgelten kennen nur noch eine Richtung, die nach oben“, so der SIHK-Präsident und appellierte an Duin: „Bitte streiten Sie mit uns für eine faire Energiepolitik, die auch unsere Interessen als mittelständische Industrie berücksichtigt.“
Dass zur Zukunftssicherung einer Industrieregion auch das Thema Fachkräftenachwuchs gehört, sah Minister Duinbeim Rundgang durch das Hagener SIHK-Bildungszentrum. Er konnte sich davon überzeugen, dass die Jugendlichen an einem hochmodernen Maschinenpark ausgebildet werden.
Ein weiteres Thema war die Infrastruktur. Die Anforderungen einer Industrieregion betreffen Schiene und Straßen, Industrieflächen, und heute besonders das schnelle Internet. „Alle Experten sind sich einig: Die Anbindung der Industriebetriebe mit Glasfaser ist ein Muss. Die Anforderungen an die Übertragungsgeschwindigkeiten großer Datenmengen wachsen immer weiter“, so Präsident Rutenbeck und fordert mit Blick auf die Landespolitik: „Im Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung wird bis 2018 eine flächendeckende Grundversorgung von 50 Mbit/s angestrebt. Aus Sicht der SIHK ist dies aber nur eine Mindestanforderung, denn viele Firmen benötigen heute bereits deutlich stärkere Netze, wie auch das langfristige Ziel der Digitalen Agenda der EU - bis 2020 sollen mindestens 50 Prozent aller europäischen Haushalte Internetzugänge mit über 100 Mbit/s haben – zeigt. Hier müssen auch die Förderprogramme des Landes angepasst werden.“
Zur Sprache kam die prekäre Finanzsituation der Städte in Südwestfalen, die zu weiteren Belastungen für Betriebe und Unternehmen durch steigende Abgaben, Gewerbesteuern und Grundsteuern führen. Diese Verschlechterung der Standortbedingungen machen die Region unattraktiv und konterkariere das so gut angelaufene Regionalmarketing Südwestfalen.
Abschließend nahmen die Unternehmer der SIHK gern das Angebot von Minister Duin an, im Gespräch zu bleiben und die Wünsche der Wirtschaft in Südwestfalen auch direkt in Düsseldorf vorzubringen.
Autor:Stephan Faber aus Iserlohn |
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