Auswirkungen des Lockdowns spürbar
Kurzarbeit sorgt in Hagen weiterhin für stabilen Arbeitsmarkt

Der Anstieg der Arbeitslosigkeit in der Stadt Hagen hielt auch im Februar an, war aber schon wesentlich geringer als noch zum Jahresbeginn. Die Zahl der Arbeitslosen erhöhte sich um 78 oder 0,6 Prozent auf 12 492. Die Arbeitslosenquote stieg aktuell um 0,1 Punkte auf 12,3 Prozent. Vor genau einem Jahr waren es 1.718 Arbeitslose weniger bei einer Quote von 10,7 Prozent, wobei die Zahlen damals schon früh im Jahr rückläufig waren.

„Der Start in das Frühjahr fällt nur mittelmäßig aus. Das kann man auch positiv bewerten, wenn man bedenkt, dass wir immer noch einen harten Lockdown haben. Die Eindämmungsmaßnahmen zeigen Auswirkungen am Arbeitsmarkt, der sich dennoch robust behauptet“, so Katja Heck, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Hagen. „Ein wesentlicher Grund dafür ist nach wie vor die wieder ausgeweitete Kurzarbeit, die Entlassungen verhindert und stattdessen Arbeitsplätze sichert. Davon profitiere sowohl Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer. Bei einer Gesamtbetrachtung fallen auch die regionalen Unterschiede auf: In Hagen ist die Entwicklung in allen Belangen aktuell ungünstiger als im Ennepe-Ruhr-Kreis, wo die Arbeitslosigkeit schon wieder sinkt.“
Die Entwicklung der Arbeitslosigkeit in Hagen war in Arbeitslosenversicherung und Grundsicherung sehr unterschiedlich. Während 3.721 Kunden der Arbeitsagentur waren (88 oder 2,3 Prozent weniger als im Vormonat), wurden 8.771 durch das Jobcenter Hagen betreut (166 oder 1,9 Prozent mehr). Einige Meldungen bei der Agentur kamen noch von jüngeren Ausbildungsabsolventen. Deutlich ungünstiger sah es insgesamt für Ältere und Langzeitarbeitslose mit Schwerpunkt im Bereich der Grundsicherung aus. Bei den übrigen Zielgruppen waren die Veränderungen eher gering.

Kurzarbeit und tatsächliche Inanspruchnahme

Der verlängerte Lockdown sorgte erneut für eine Ausweitung der Kurzarbeit. 336 weitere Hagener Unternehmen zeigten für mehr als 2.900 potentiell betroffene Arbeitnehmer Kurzarbeit an. Seit dem Beginn der Pandemie gab es damit in der Volmestadt über 2.800 Anzeigen aus nahezu allen Branchen für 42.200 potentielle Kurzarbeiter. Im gesamten Bezirk, also inklusive Ennepe-Ruhr-Kreis, waren es 7.300 Anzeigen für 97.100 Personen. Für September 2020 liegen inzwischen Hochrechnungen zur effektiven Inanspruchnahme für die Stadt Hagen vor. Danach wurde Kurzarbeitergeld an 584 Betriebe für 6.400 Arbeitnehmer tatsächlich ausgezahlt, schon fast zwei Drittel weniger als noch im April, dem Monat mit der stärksten Kurzarbeits-Realisierung.

Gesamteinschätzung

Die für die Jahreszeit typische saisonale Entwicklung findet statt, jedoch schwächer als in den Vorjahren. Meistens hatte die Arbeitslosigkeit in der Vergangenheit bereits im Februar wieder abgenommen. Zudem ist der Abstand zum Vorjahr wieder leicht gestiegen. Heck abschließend: „Sobald der Lockdown vorbei ist, werden die Unternehmen wieder vermehrt Fachkräfte suchen. Klug ist, sich frühzeitig darauf vorzubereiten. Wir haben viele Förderangebote – für arbeitslose wie für beschäftigte Menschen.“

Autor:

Stephan Faber aus Iserlohn

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