Klartext beim Neujahrsempfang: Helmut Diegel redete Tacheles

Anlässlich des gestrigen Neujahrsempfangs der CDU-Bezirksunion Hagen-Nord war die Gaststätte Abrahams restlos bis auf den letzten Platz gefüllt.
Dies war sicher zu einem großen Teil Gastredner Helmut Diegel zu verdanken, der auch nicht enttäuschte und wie immer Tacheles redete.
Und dies zum von ihm gewählten Thema „Herausforderungen benötigen eine besondere Kultur des Miteinander auf allen Ebenen“.
Nach der Begrüßung durch den Vorsitzenden Eduard Kaczmarek kam Helmut Diegel schnell zur Sache und mahnte eine neue Form des Umgangs an, ohne die man die aktuellen Herausforderungen nicht meistern könne.
Erstaunlich, aber der ehemalige Hagener Kreisvorsitzende erinnerte in seiner Rede die Zuhörer daran, dass die CDU das C in ihrem Namen schließlich nicht von ungefähr habe. Und Grundlage allen christlichen Denkens sei schließlich der Respekt. Den vermisse er im Umgang der politisch Handelnden in Hagen. Man könne nicht in Hinterzimmern versuchen, für einzelne Punkte des Sparpakets Mehrheiten zu finden. Dies müsse eine gemeinsame Anstrengung aller Beteiligten werden, ohne die es keinen Erfolg geben könne.
Dieses Auseinanderdriften sieht Helmut Diegel aber nicht nur bei den politisch Verantwortlichen, sondern verurteilte ebenso das Ausspielen einzelner gesellschaftlicher Gruppen wie „Kultur kontra Sozialem“. Auch hierin sieht er eine tiefe Dummheit und Respektlosigkeit. Dumm, weil die Richtlinien der Sozialpolitik weitgehend durch Land und Bund bestimmt werden. Und respektlos, weil Sicherheit und Kultur zutiefst menschliche Bedürfnisse seien, die es zu befriedigen gelte. Er prangerte auch den Absolutheitsanspruch gewisser kultureller Schichten an und meinte: „Es ist doch gar nicht definiert, ob Kultur nur das ist, was die Hackers und Hilchenbachs dieser Welt dafür halten. Auch diese Denkweise ist respektlos.“
Dass er den Nerv der Zuhörer getroffen hatte, wurde bei der anschließenden Diskussion deutlich, in der ihm unter anderem dafür gedankt wurde, dass er beim Tierheim-Neubau nicht nachgegeben habe. Neueste Zahlen belegen hier schließlich einen noch größeren Kostenrahmen als bisher angegeben.
Eduard Kaczmarek kritisierte heftig das Gerangel um das Sparpaket und im Besonderen die fehlende Bereitschaft vieler Rats- und Bezirksvertretungs- mitglieder, auch in ihrem Umfeld Kürzungen vorzunehmen: „Darüber bin ich maßlos enttäuscht und kann es nicht fassen. Gerade die angeblich so bürgernahen Parteien wie „Hagen aktiv“ und „Bündnis 90/Die Grünen“, aber auch die SPD haben sich hier verweigert. Man kann doch nicht ernsthaft dem Bürger vermitteln, dass man sparen, sparen, sparen muss. Nur die Politik ist nicht bereit dazu. Aber da ist das letzte Wort noch nicht gesprochen.“

Autor:

Angelika Stolze aus Hagen

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