Kindlicher Umgang mit Laptop und Co
Schulung zur Medienkompetenz von Kindern
Smartphones, Computer oder die Spielkonsole – die neuen Medien sind aus vielen Kinderzimmern nicht mehr wegzudenken. Statt der Gutenachtgeschichte aus dem Buch, lauscht der Nachwuchs lieber noch dem Programm im Fernsehen vor dem Schlafengehen. Das Internet ist ebenfalls zu einem beliebten Zeitvertreib geworden, ermöglicht aber auch „Unbekannten“ in den privaten Bereich der Familie einzudringen oder konfrontiert Kinder mit problematischen Inhalten.
EN-Kreis. Eine Schulung zu dem Thema Medienkompetenz im Elementar- und Primarbereich bot jetzt das Kommunale Integrationszentrum des Ennepe-Ruhr-Kreises den so genannten Rucksackakteuren an. 26 Lehrer, Erzieher, Kitaleitungen und Elternbegleiter kamen ins Kreishaus und bildeten sich fort. Denn oftmals sind nicht nur die Eltern verunsichert, sondern auch Pädagogen, wie sie mit der Medienflut und den Wünschen der Kleinen umgehen sollen.
„In den allermeisten Familien gehören Laptop und Co. zum festen Bestandteil des Alltags. So erleben bereits Kinder im Vorschulalter die digitalen Medien als etwas ganz Normales, dass gleichzeitig eine starke Faszination auf sie ausüben kann“, weiß Johannes Wentzel, selbstständiger Medienpädagoge aus Münster und Leiter der Schulung. In der Grundschule sind dann viele Kinder aufgefordert, mit Computer und Internet zu arbeiten. Welche Angebote es für Kinder gibt, um sich im Netz zurecht zu finden, worauf Erziehungsberechtigte achten sollten und welche Projekte den Nachwuchs spielerisch mit den Medien vertraut machen, stand im Mittelpunkt der Schulung. „Zeiten und Regeln vereinbaren, kindgerechte Apps kennenlernen oder ab welchem Alter Kinder bestimmte Geräte erst benutzen sollten, sind Themen, die die Teilnehmer konkret beschäftigt haben“, sagt Annette Bussmann vom Kommunalen Integrationszentrum und Organisatorin der Veranstaltung.
Neben dem fortbildenden Teil der Schulung blieb noch genug Zeit, um gelungene Projekte der Rucksackakteure im Kreis vorzustellen und sich untereinander auszutauschen. Das Rucksackprojekt koordiniert die Sprachförderung und Elternbildung in Kindertageseinrichtung und Grundschulen. Zum einen sollen die Kinder in der deutschen und ihrer Herkunftssprache gefördert werden und zum anderen unterstützt das Projekt auch die Eltern in ihrer Erziehungskompetenz. Selbst hergestellte Materialien, AG´s und Projekte zur Unterstützung von Flüchtlingsfamilien, präsentierten die Teilnehmer im Rahmen des Rucksackprojektes. „Auch viele Eltern nehmen begeistert an den Aktionen in den Einrichtungen teil. Vor allem neu zugewanderte Familien sind sehr wissbegierig und wollen schnell die deutsche Sprache lernen“, resümiert Bussmann die Erfahrungen der Rucksackakteure. Viele Erzieher, Lehrer und Elternbegleiter waren gekommen, um hilfreiche Tipps mitzunehmen und sich auszutauschen. Foto: Kreisintegrationszentrum
Autor:Silvia Dammer aus Hagen |
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